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Brustvergrößerung (Mammaaugmentation)
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Sinnbild der Weiblichkeit
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Als Zeichen der Weiblichkeit besitzt ein wohlgeformter Busen
einen besonderen Stellenwert für das Selbstbewusstsein einer Frau. Deshalb ist
es der Wunsch so mancher Frau, einen etwas zu klein geratenen Busen voller
erscheinen zu lassen oder eine Asymmetrie der Brüste auszugleichen. Bei manchen
Frauen sind die Brüste in Relation zu Körpergröße und Gewicht sehr klein
angelegt (hypoplastisch), oder der Drüsenkörper fehlt bei vorhandenem Warzenhof
fast vollständig (aplastisch). Daneben gibt es auch Anlagestörungen der Brust,
wie z.B. die tubuläre Brustdeformität, bei der die untere Brusthälfte nicht
richtig entwickelt ist, was der Brust ein schlauchförmiges Aussehen gibt.
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Methoden
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Es gibt verschiedene Methoden eine ästhetische Brustvergrößerung vorzunehmen.
Es können operativ Implantate eingesetzt, das Brustgewebe kann unterspritzt oder
eine Fetttransplantation kann durchgeführt werden.
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Silikonimplantat
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Bei einem Silikonimplantat dient ein
Silikonkissen als Hülle. Es kann entweder eine glatte oder texturierte
oder eine rauere
Oberfläche besitzt. Bei texturierten Silikonhüllen ist das Auftreten
einer Kapselfibrose (siehe Komplikationen) etwas geringer. Für die
Füllung der Implantate werden Silikongel oder Hydrogel verwendet,
wobei Silikongel die am häufigsten verwendete Füllung der Implantate ist.
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Kochsalzimplantat
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Beim Kochsalzimplantat dient als Hülle ebenfalls
ein Silikonkissen, das aber nicht mit Silikongel, sondern mit physiologischer Kochsalzlösung gefüllt
wird.
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Gewebe muss vorher gedehnt werden
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Bei fast vollständig fehlendem Drüsenkörper muss
die Haut zunächst gedehnt werden. Dies geschieht durch das Einsetzen
eines sogenannten Expander-Implantates, das über ein Ventil
wöchentlich mit Kochsalzlösung weiter aufgefüllt wird, bis das
Volumen nach etwa 4 Monaten die gewünschte Größe erreicht hat. Dann
erst wird das endgültige Implantat eingesetzt.
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Fetttransplantation mit Eigenfett
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Eine weitere Methode zur Brustvergrößerung ist eine
Fetttransplantation mit Eigenfett. Vor der Fetttransplantation muss
ein beidseitiger Unterdruckbüstenhalter getragen werden. Dieser
erzeugt einen kontinuierlichen Unterdruck. Das Brustgewebe wird
sozusagen "angesaugt" wodurch das Gewebe
gedehnt wird. Ist die gewünschte Dehnung erreich, entnimmt der Arzt mittels
Fettabsaugung Eigenfett von Fettpolstern an Bauch, Hüfte oder
Oberschenkeln. Nachdem das Fett von Blut und Bindegewebsfasern
gereinigt wurde, wird es in das Unterhautgewebe der Brust
eingespritzt. Die weitere Anwendung des Vakuum- Büstenhalters
fördert
das Einwachsen der Fettzellen. Mit dieser Methode lässt sich eine
Vergrößerung um bis zu 250 cm³ pro Seite herstellen. Der
Vorteil der
Methode liegt in der Verwendung von körpereigenem Gewebe. Ein
gewisses Risiko besteht in der Bildung von Ölzysten, wenn
Fettzellen, die
noch nicht eingeheilt waren, miteinander verschmelzen.
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Unterspritzung mit Hyaluronsäure
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Ebenfalls ohne Skalpell geht die Einspritzung von
doppelt vernetzter
Hyaluronsäure (Macrolane®) vonstatten. Die Methode ist neuartig und
eignet sich nur für Brustvergrößerungen kleineren Umfangs.
Langfristige Studien liegen darüber noch nicht vor. Bisher gibt es
für ein erhöhtes Krebsrisiko jedoch keine Hinweise. Die Vorteile:
Mammographien sind weiterhin ohne Problem möglich, der Eingriff wird
ohne Vollnarkose vorgenommen, es bleiben keine Narben zurück. Ein
Nachteil ist, dass die Substanz vom Körper bereits nach 2 Jahren
abgebaut ist, so dass sie bereits nach etwa 1 bis 1,5 Jahren
nachgespritzt werden muss.
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Vor der Brustvergrößerung
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Mammographie
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Vor der Brustvergrößerung sollte eine Mammographie der Brust
durchgeführt werden, um eine eventuelle Krebserkrankung auszuschließen.
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Medikamente
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Ferner
sollen 14 Tage vor der Operation Medikamente die die
Blutgerinnung verzögern (z.B. Acetylsalicylsäure), abgesetzt und auf Alkohol und Nikotin möglichst
verzichtet werden.
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Arzt umfassend informieren
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Selbstverständlich muss der Arzt über Allergien oder andere
bestehende Krankheiten und über die Einnahme von Medikamenten (auch
Nahrungsergänzungsmitteln) informiert sein.
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Anästhesie und Operation
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Anästhesie
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Eine operative Brustvergrößerung wird in der Regel unter
Vollnarkose mit einem stationären Aufenthalt von ca. 1-3 Tagen durchgeführt. Die
dafür notwendigen Voruntersuchungen (Blutgerinnung, EKG) werden am Vortag
vorgenommen. Die Operation ist aber auch in Lokalanästhesie mit zusätzlicher Gabe von
Beruhigungsmitteln möglich.
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Verlauf der Operation
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Die Operation dauert etwa 1,5 bis 3 Stunden. Der Oberkörper
der Patientin wird in halb sitzender Position gelagert, da der Chirurg so
abschätzen kann, ob die Platzierung des Implantats genau stimmt. Er setzt einen
etwa 5 cm langen Schnitt alternativ in der Hautfalte unterhalb der Brust, an der
Brustwarze oder in der Achsel. Als Lage für das Implantat bildet er je nach
Größe und Beschaffenheit der Brust einen Hohlraum unter dem Brustmuskel
(submuskulär) oder zwischen Brustmuskel und Drüse (subglandulär). Bei schlanken
Frauen wird meist die submuskuläre Lage bevorzugt, da so das Implantat weniger
sicht- oder tastbar ist. Andererseits kann das Einschneiden des Brustmuskels
möglicherweise die Armbeweglichkeit etwas einschränken. Das Silikonkissen kann entweder
schon gefüllt implantiert werden oder es wird nur die leere Hülle eingesetzt und
später per Injektion gefüllt. Mit einer Reihe von feinen Nähten wird die
Gewebetasche wieder verschlossen. Die Frau erhält nach der Operation einen Spezial-BH
mit Gurt angelegt, der verhindert, dass die Implantate verrutschen.
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Komplikationen
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Meistens unkompliziert
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In der Hand eines erfahrenen ästhetisch-plastischen Chirurgen
verläuft die Brustvergrößerung in der Regel ohne Komplikationen. Wie bei jeder
OP kann es aber zu Nachblutungen, Wundheilungsstörungen oder Infektionen kommen.
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Mögliche Komplikationen
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Zu den spezifischen Komplikationen einer Brustvergrößerung zählen:
- Kapselfibrose: Das Implantat ist für den
menschlichen Organismus ein Fremdkörper, um den er eine dünne Hülle aus
Bindegewebe aufbaut. Bei manchen Frauen verhärtet sich diese dünne
Schicht, was zu Schmerzen, Verlagerung des Implantats und Verformung der
Brust führen kann. Eine Kapselfibrose entwickelt sich in etwa 20 Prozent der
Fälle. Bei 5 Prozent ist ein erneuter Eingriff erforderlich, bei dem das
Implantat ersetzt wird.
- Riss der Silikonhülle: Bei einem schweren Trauma
oder selten auch bei Materialermüdung kann es zu einem Riss in der
Silikonhülle des Implantats und zum Austritt des Füllmaterials kommen. Handelt es sich um ein
Kochsalzimplantat ist das unproblematisch, da die Kochsalzlösung schnell
vom Körper resorbiert wird. Ausgetretenes Silikongel dagegen muss operativ entfernt
werden, da nach Monaten oder Jahren andernfalls schmerzhafte Knötchen,
so genannte Silikonome entstehen.
- Empfindungsverlust: Aufgrund der Durchtrennung
feiner Nervenendigungen bei der Operation kann es vor allem bei großen Implantaten zu
einem meist vorübergehenden Empfindungsverlust der Brustwarzen kommen.
- Bakterielle Infektion: Kommt es nach der Operation zu einer Infektion, ist ein weiterer Eingriff erforderlich, um das Implantat zu
entfernen. Erst nach Ablauf von sechs Monaten kann dann ein neues
Implantatkissen eingesetzt werden.
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Behinderung der Mammographie
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Keine Komplikation,
aber ein Nachteil besteht darin, dass mit einem Implantat bei der
Mammographie bösartige Gewebswucherungen nicht mehr eindeutig beurteilbar sind. Eine korrekte Aussage lässt sich jedoch noch mit
Ultraschalluntersuchung und Kernspintomographie machen.
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Nach der Operation
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Fäden ziehen
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Die bei der Operation eingelegten Wunddrainagen können meistens schon nach einem Tag entfernt werden.
Die Fäden werden dann nach 8 bis 10 Tagen gezogen.
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Spezial-BH
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Ein Spezial-BH sollte 3 Wochen lang rund um die Uhr
getragen werden. Danach sollte der BH dann noch tagsüber für 3 Wochen angelegt
werden. Das ist notwendig, um ein Verrutschen der
Implantate zu verhindern.
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Körperliche Aktivitäten
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Etwa 2 Monate lang sind schwere körperliche Arbeit und
Hausarbeiten wie Fensterputzen oder Bügeln untersagt.
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Kontrollen
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Die Brüste sollten allerdings in regelmäßigen Abständen vom
ästhetisch-plastischen Chirurgen überprüft werden. Die Haltbarkeit der Brustimplantate wird von den meisten
Herstellern mit ca. 15 Jahren angegeben. Sind über diese Zeit hinaus Implantate
noch unversehrt, so können sie weiter getragen werden. Ein Austausch ist nach
dieser Zeit nicht zwingend erforderlich.
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Kosten
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Kostenplan erstellen
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Die Krankenkassen übernehmen die Kosten einer Brustvergrößerung nicht. Für eine operative Brustvergrößerung sind inkl.
Krankenhausaufenthalt Kosten von etwa € 6.000,- zu erwarten. Auch eventuelle
Zusatzkosten bei eingetretenen Komplikationen und Nachoperationen können
vorkommen. Auch diese müssen selbst bezahlt werden.
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Eine Unterspritzung mit Macrolane® kostet durchschnittlich €
3.500,- bis 4.000,-. Die Folgeeinspritzungen sind in der Regel günstiger.
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Quellen:
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