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Teamarbeit in der Palliativmedizin: Burnout-Syndrom
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Symptome
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Emotionale Erschöpfung
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Eine besondere Bedeutung für die Mitglieder eines
palliativmedizinischen Teams kommt dem sogenannten Burnout-Syndrom (Syndrom des
"Ausgebranntseins") zu. Im Rahmen einer Studie wurde beispielsweise
festgestellt, dass 58 Prozent der befragten Ärzte unter einer ausgeprägten
emotionalen Erschöpfung leiden. Emotionale Erschöpfung wiederum wird als
Hauptsymptom des Burnout-Syndroms angesehen. Zudem ließ sich feststellen, dass
es insbesondere dann zu emotionaler Erschöpfung kommt, wenn die betroffenen
Personen unter einer Arbeitsüberlastung leiden und wenig Einfluss auf ihre
Arbeitsbedingungen nehmen können.
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Depersonalisierung und geringere Zufriedenheit
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Das Burnout-Syndrom besteht neben der emotionalen Erschöpfung in der Regel
aus zwei weiteren Komponenten: dem Gefühl, wenig zu erreichen und der
sogenannten Depersonalisierung. Unter Depersonalisierung versteht man den
Verlust oder die Veränderung des Persönlichkeitsgefühls und zwar sowohl im
Hinblick auf die eigene Persönlichkeit als auch im Hinblick auf die
Persönlichkeit der Patienten, die man betreut. Zudem wurde ein Zusammenhang mit
einer geringen Zufriedenheit in folgenden Bereichen festgestellt:
- Beziehung zu Patienten, deren Angehörigen und den Kollegen
- beruflicher Status und berufliches Ansehen
- intellektuelle Herausforderung durch den Beruf
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Verlust von Antrieb und Idealismus
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Weitere Kennzeichen eines Burnout-Syndroms sind der zunehmende
Verlust von Idealismus, Antrieb und Sinngebung sowie Unzufriedenheit mit den
eigenen beruflichen Leistungen und Erfolgen, Gefühle von Langeweile und
Frustration, geringe Arbeitsmoral, häufige Wechsel der beruflichen Position und
nachlassendes berufliches Engagement (beispielsweise häufige Fehlzeiten und
nachlassendes Mitgefühl mit den Patienten).
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Körperliche Symptome
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Zudem ist das Auftreten körperlicher
Symptome möglich. Dazu gehören beispielsweise chronische Müdigkeit, körperliche
Erschöpfung, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Gewichtsverlust,
Schlaflosigkeit und Depressionen.
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Risikofaktoren
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Alleinstehende häufiger betroffen
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Bestimmte Personengruppen
sind besonders gefährdet ein Burnout-Syndrom zu entwickeln. So sind Menschen in
einem Alter von unter 56 Jahren gefährdet, außerdem Alleinstehende und
Teammitglieder, die ihre Kommunikationsfähigkeiten als gering einschätzen.
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Unrealistische Erwartungen
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Auch
unrealistische Erwartungen an den Beruf tragen zur Entstehung eines Burnout-Syndroms bei.
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Persönliche Eigenschaften
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Die Geschwindigkeit der Entwicklung eines Burnout-Syndroms und dessen Stärke
hängen auch ab von persönlichen Eigenschaften wie
Alter, Familienstand, Geschlecht, Persönlichkeit, individuellen
Bewältigungsstrategien zur Lösung von Problemen und der
Religiosität/Spiritualität ab.
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Vorbeugende Faktoren
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Schützende Faktoren
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Auf der anderen Seite kann ein Gefühl der persönlichen Kontrolle
über die Ereignisse im beruflichen Umfeld, und im persönlichen Leben dazu
beitragen, der Entwicklung eines Burnout-Syndroms vorzubeugen.
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Eigene Strategien zur Lösung schwieriger Situationen entwickeln
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Die Entwicklung einer individuellen Strategie, um mit der schwierigen
Situation der Arbeit im Bereich der Palliativmedizin zurechtzukommen, wirkt
ebenfalls vorbeugend. Dabei kann
auf bestehende Strategien zurückgegriffen werden. Beispielsweise kann es sich im
privaten Bereich bewährt haben, sich bei auftretenden Problemen offen mit dem
Partner auszusprechen und einzelne Probleme zudem in der Reihenfolge ihrer
Wichtigkeit anzuordnen. Übertragen auf die Arbeitssituation könnte man Probleme
mit Kollegen, Patienten und deren Angehörigen oder der Arbeit an sich mit einem
oder mehreren Kollegen besprechen und auch hier eine Rangfolge entsprechend der
Wichtigkeit der einzelnen Probleme erstellen. Dadurch wird zum einen deutlich,
dass einige Probleme gar nicht so wichtig, sondern nachrangig sind. Zum anderen
kann man mit der Lösung des wichtigsten Problems beginnen und sich nicht so
wichtigen Dingen etwas später annehmen.
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Persönliche Wünsche erkennen und formulieren
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Zur Vermeidung eines Burnout-Syndroms kann auch das Bewusstsein
beitragen, wie man sich die Gestaltung seines eigenen Lebens wünscht. Wenn einzelne
Wünsche konkret formuliert werden, beispielsweise "mehr Zeit für meine Freunde haben",
kann Wege gefunden werden, diese Ziele zu erreichen. Eventuell ist dafür
auch die Unterstützung von anderen erforderlich, beispielsweise die Zusage des
Ehepartners, sich einen Abend in der Woche um die Kinder zu kümmern, damit dieser Abend fest für
die Freunde eingeplant werden kann. Auch hier ist wieder
eine Liste der Wünsche hilfreich, beispielsweise danach ausgerichtet, welche Wünsche sich
rasch und relativ unkompliziert erfüllen und welche sich erst später
verwirklichen lassen.
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Eigenen Bedürfnissen Raum geben
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Ein weiterer wichtiger Punkt zur Vorbeugung eines
Burnout-Syndroms besteht darin, den eigenen Bedürfnissen gerecht zu werden. Wer es beispielsweise vermisst, regelmäßig zur Entspannung ein Buch zu lesen,
könnte darüber nachdenken, in den Wochenablauf eine oder mehrere feste
Lesestunden (oder halbe Stunden) einzubauen. Auch das gezielte Lernen (und
Anwenden) von
Entspannungstechniken wie
Progressive Muskelentspannung,
Autogenes Training
oder Qi-Gong
ist hilfreich, um Abstand von seinen beruflichen Problemen zu bekommen, sich zu
entspannen und sich insgesamt besser zu fühlen.
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Unterstützung des privaten und beruflichen Umfeldes
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Es ist wichtig, sowohl im privaten Bereich als auch im
beruflichen Umfeld Unterstützung und Ermutigung zu erhalten. Dies hat zum einen
ganz praktische Aspekte, beispielsweise die gemeinsame Erledigung komplizierter
Aufgaben. Zum anderen beugt es einem Gefühl der Isolation vor: Schnell stellt
sich heraus, dass Kollegen ähnliche Empfindungen bezüglich ihrer Arbeit in der
Palliativmedizin haben und kann sich im Rahmen von Gesprächen austauschen, auch
bezüglich möglicher Verbesserungen. Bei Schwierigkeiten, die mehrere Mitglieder
des palliativmedizinischen Teams betreffen, können Besprechungen in großer
Runde, eine Supervision durch eine nicht zum Team gehörende Vertrauensperson und
auch die Inanspruchnahme professioneller Hilfe (beispielsweise durch den
Psychologen des Krankenhauses) sinnvoll sein.
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Sinn der eigenen Arbeit erkennen
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Ein weiterer wichtiger Schritt zur Vorbeugung eines
Burnout-Syndroms besteht darin, Sinn in seiner Arbeit zu sehen. Wer die
Betreuung sterbender Patienten und deren Angehöriger als wichtig und sinnvoll
ansieht, dem fällt es nicht schwer, die Bedeutung der eigenen Arbeit als hoch
einzuschätzen sowie innere Befriedigung durch die Arbeit zu empfinden. Wem dies
gelingt, der wird seine Patienten automatisch fürsorglicher betreuen, sodass
sowohl die Patienten als auch deren Angehörige zufriedener mit der
palliativmedizinischen Versorgung sind. Diese Zufriedenheit der Patienten und
der Angehörigen wirkt sich wiederum auf die eigene Zufriedenheit mit der Arbeit
aus, was wiederum der Entwicklung eines Burnout-Syndroms entgegenwirkt. In
diesem Zusammenhang ist es empfehlenswert, sich beispielsweise in Bereichen wie
"Kommunikation" weiterzubilden, um die persönliche Beziehung zu den sterbenden
Patienten und deren Angehörigen zu verbessern.
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