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Autogenes Training
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Jeder übt mit seinen eigenen Formeln
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Autogenes Training ist eine Methode der Selbstbeeinflussung, der
Autosuggestion. Dabei wird das Ziel verfolgt, sich selbst in einen Zustand der Entspannung
zu versetzen. Zu Beginn der Übungen werden die Grundlagen der Übungen besprochen.
Formeln und Sätze werden aber nicht vom Therapeuten vorgesagt. Vielmehr hat jeder Übende
seine eigenen Formeln, mit denen er sich beeinflusst. Sie werden in Gedanken
ausgesprochen. Das ist wichtig, denn sonst kann nicht eindeutig ausgeschlossen werden,
dass eine Hypnose durch den Therapeuten stattfindet und der Übenden kann später den
entspannten Zustand nicht selbst herbeiführen. |
Die Übungen der Unterstufe beeinflussen körperliche Vorgänge
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In der "Unterstufe" werden besonders körperliche Vorgänge
beeinflusst. Dabei versucht ein Übender sich ausschließlich auf seinen eigenen Körper
zu konzentrieren. Der Körper selbst liegt entspannt auf dem Rücken oder befindet sich in
der sogenannten Droschkenkutscherhaltung. Zu den Grundübungen gehören:
- Schwereübung: Zunächst findet eine Konzentration auf ein bestimmtes Körperteil statt,
meistens ein Arm oder ein Bein. Eine Formel könnte lauten: "Mein Arm ist ganz
schwer." Später kann die Schwere auf andere Körperteile und dann den gesamten
Körper ausgedehnt werden.
- Wärmeübung: Wie bei der Schwereübung wird zunächst suggeriert, dass ein bestimmtes
Körperteil sich ganz warm anfühlt. später wird wohltuende Wärme über den ganzen
Körper verbreitet.
- Atemübung: Formel könnte sein: "Mein Atem ist ganz ruhig."
- Bauchübung: Die Konzentration richtet sich auf den Oberbauch. Dabei wird Wärme in
diesen Bereich des Körpers geleitet.
- Herzübung: Der Herzschlag wird gleichmäßig und ruhig durch Konzentration auf den Takt
des eigenen Herzschlages.
- Stirnübung: Formel könnte sein: "Mein Kopf ist leicht."
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Entspannung muss richtig aufgelöst werden
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Nach einiger Zeit der Konzentration auf dieses Gefühl empfindet der
Übende es tatsächlich. Der Körper hat reagiert. Die Übungen dauern etwa eine Stunde.
Meistens wird in Gruppen geübt. Eine Einführung dauert in der Regel etwa 10 Stunden. Der
Übende wird während der Einführungsstunden durch die gesamte Palette der Übungen
geleitet. Wichtig ist dann, dass der Entspannungszustand am Ende der Stunde wieder
Zurückgenommen wird. Nur, wer direkt danach einschlafen möchte, kann das Zurücknehmen
unterlassen. |
Die Oberstufe arbeitet mit Bildern
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In der "Oberstufe" des Autogenen Trainings kommt es zur
Vorstellung von Bildern und selbst gewählten Situationen. Die Übenden können sich in
eine Szene hineinversetzen und sie real erleben. Durch den entspannten Zustand, der durch
die einführenden Übungen herbeigeführt wurde, kann so eine Möglichkeit für neue
Lösungen von Problemen gefunden werden. Dabei werden Selbsterkenntnis und bewusstes
Nachdenken geübt und gefördert. |
Geübte können das Autogene Training jederzeit nutzen
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Sinnvoll ist in der Übungsphase das Einhalten von regelmäßigen
Zeitabständen. Körper und Geist gewöhnen sich an einen Rhythmus. Später ist das
Hinübergleiten in den Entspannungszustand schon innerhalb weniger Minuten möglich. Es
kann jederzeit und überall eingesetzt werden. |
Anwendungsgebiete
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Angewandt werden kann das Autogene Training bei vielen Beschwerden und
Erkrankungen oder auch einfach zur allgemeinen Entspannung. Es kann helfen bei:
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Kontraindikation
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Nicht angewandt werden kann das Autogene Training bei schweren Angstzuständen und Depressionen und bei Wahnvorstellungen. Hier führen die
Vorstellungen und Bilder eher zu einer Verschlechterung des Krankheitsbildes durch eine
weitere Konzentration auf den inneren Rückzug.
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