Psychosomatische Medizin

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Psychosomatische Aspekte organischer Störungen

 

Lange Zeit wurden Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu den psychosomatischen Erkrankungen gezählt. Auch heute noch findet man bei vielen Ärzten und Patienten die Meinung, dass bestimmte Persönlichkeitsstrukturen die Entstehung einer Colitis ulcerosa oder eines Morbus Crohn begünstigen. Dies konnte allerdings durch keine Studie belegt werden.

 

Psychische Folgen einer organischen Krankheit

Heute weiß man, dass Colitis ulcerosa und Morbus Crohn zu den Erkrankungen gezählt werden, bei denen es aufgrund der Schwere und des chronischen Verlaufs zu psychischen Folgeerscheinungen kommt. Man nennt diese Erkrankungen auch "somatopsychische Erkrankungen" die charakterisiert sind als organische Störung mit psychosomatischen Aspekten.

 

Schwere und belastende Beschwerden

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind schwerwiegende organische, chronische Erkrankungen. Die Beschwerden sind schwerwiegend und sehr belastend. Zu diesen Beschwerden hinzu kommen im Verlauf der Erkrankung eine Reihe von psychischen Folgeerscheinung.

 

Mögliche psychische Folgen

Häufig besteht eine erhöhte Neigung zu Depressivität, Ängstlichkeit und emotionaler Labilität. Besteht die Krankheit schon in der Kindheit, kann es zu einer starken Bindung zwischen Mutter und Kind aufgrund der intensiven Aufmerksamkeit, die die Erkrankung erfordert, kommen. Außerdem besteht oft eine psychische Belastung und reduzierte Lebensqualität wegen evtl. notwendiger Operationen oder belastender Medikamente und wegen des unsicheren Krankheitsverlaufs. Hinzu kommt die Angst, den Stuhlgang nicht mehr kontrollieren zu können und auch die Angst im späteren Verlauf an Darmkrebs zu erkranken. Als Konsequenz aus diesen enormen Belastungen können sich ungünstige Auswirkungen auf die Familie ergeben und ein allgemeiner sozialer Rückzug die Folge sein.

 

Schübe können ausgelöst werden

Ein weiterer psychosomatischer Aspekt bei einer bestehenden Erkrankung ist die Tatsachen, dass Stress und andauernde Belastungen z. B. im Job zu aktiven Schüben beitragen und die Symptome verschlimmern können.

 

Psychotherapie ist sinnvoll

Zusätzlich zu den vielfältigen therapeutischen Maßnahmen bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn können psychotherapeutische Maßnahmen das psychische Befinden der Betroffenen deutlich verbessern.

Psychotherapie ist vor allem sinnvoll bei:

  • Auftreten psychischer Probleme wie Angst und Depressionen
  • Auftreten zwischenmenschlicher Probleme in der Partnerschaft oder Familie
  • Wenn sich Faktoren wie Alltagsstress oder belastende Lebensbedingungen auf die Krankheitsaktivität auswirken.

 

Emotionale Befinden wird positiv beeinflusst

Psychotherapie kann zu einer Verbesserung der Situation Betroffener beitragen und das Befinden, die Krankheitsbewältigung und die Einhaltung der ärztlichen Anweisungen positiv beeinflussen. Ein Einfluss auf die Häufigkeit, die Dauer und die Schwere der Krankheitsschübe ließ sich dagegen nicht nachweisen.

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