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Therapie der chronisch venösen Insuffizienz - CVI
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Die allgemeinen Verhaltensregel sollten unbedingt eingehalten werden.
Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Therapie.
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Die Betroffenen sollten Sitzen und Stehen vermeiden, um den Druck in den
Venen nicht noch zu verstärken. Laufen, Radfahren oder Schwimmen dagegen fördern über
die Aktivierung der Muskel- und Sprunggelenkspumpe den venösen Abfluss und verringern so
den Druck. Wärme führt zu einer Erweiterung der Venen und bewirkt, dass sie noch mehr
Blut aufnehmen. Deshalb sollten Betroffene Sonnenbad und Sauna meiden. Kalte Güsse und
kaltes Abduschen der Beine sind wiederum empfehlenswert. Bei Beinödemen sollte, um eine
Versteifung im Sprunggelenk zu vermeiden, regelmäßig Fußbewegungsübungen durchgeführt
werden. Diese Maßnahmen sollten unter krankengymnastischer Anleitung erfolgen. Auch ein
intensives kontrolliertes Gehtraining ist sinnvoll, um die Beweglichkeit zu erhalten bzw.
wieder herzustellen. Bei Ödemen wird weiterhin häufig eine Lymphdrainage empfohlen, um
der Stauungsproblematik entgegenzuwirken. |
Die Kompressionstherapie ist die Grundlage jeder weiteren Behandlung.
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Eine sehr wichtige Säule bei der Therapie der chronischen venösen
Insuffizienz ist die Kompressionstherapie. Sie ist sozusagen die Grundlage der
nichtoperativen Therapie. Die Wirkung der Kompressionsbehandlung beruht auf der
Aktivierung der Muskel- und Gelenkpumpe. Deshalb sollten die Betroffenen konsequent und
regelmäßig ein Gehtraining durchführen. Dabei sollte der Druck beim Gehen höher, als
in Ruhe sein. Um das zu erreichen, werden die Kompressionsmaterialien individuell
abgestimmt. |
Das Anziehen der Kompressionsstrümpfe sollte zur Routine werden.
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Am gebräuchlichsten sind Kompressionsstrümpfe oder
Kompressionsstrumpfhosen. Sinnvoll sind die stärkeren Kompressionsklassen
II und III. Bei von der normalen Beinform abweichenden Beinformen können die Strümpfe
oder Strumpfhosen nach Maß angefertigt werden. Die Strümpfe oder Strumpfhosen sind
manchmal schwierig anzuziehen. Allerdings gibt es auch Anziehhilfen, die in
Fachgeschäften vorgeführt werden. Auch ein "Anziehtraining" kann in
Fachgeschäften durchgeführt werden. Alternativ können Kompressionsverbände mit
elastischen Binden angelegt werden. Diese Verbände müssen in der Regel täglich erneuert
werden. Zinkleimverbände können über einige Tage belassen werden. Die
Kompressionsbehandlung darf nicht bei arteriellen Durchblutungsstörungen der Beine, nicht
bei ausgeprägter Herzschwäche und
nicht bei Angina pectoris
durchgeführt werden. Krampfadern sollten, falls möglich, beseitigt werden. Hinweise dazu
finden Sie im Bereich Krampfadern unter "Operative Therapie". |
Medikamente können die Behandlung unterstützen.
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Neben der operativen Entfernung von Krampfadern können auch andere
operative Maßnahmen angewandt werden, etwa eine Venenklappenplastik oder eine operative
Rekonstruktion von Venenklappen. Diese Maßnahmen werden aber nur in bestimmten
ausgesuchten Fällen sinnvoll angewandt. Eine Verödung (Sklerosierung) oberflächlicher Venen kann
sinnvoll sein. Insbesondere wenn die allgemeine und physikalischen Maßnahmen nicht
erfolgreich sind, können Medikamente die Behandlung unterstützen. Das sind dann
insbesondere Medikamente, die die Stauungsprobleme entschärfen sollen, etwa Medikamente
gegen Ödeme. Auf lokal angewandte Medikamente reagiert die Haut der Betroffenen meistens
sehr empfindlich. Deswegen werden lokale Substanzen nur in sehr engem Rahmen angewandt.
Die Grundlagen einer modernen Wundheilbehandlung von Beingeschwüren finden sie im Bereich
Wundmanagement unter Ulcus cruris.
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