Wundmanagement -
Wundheilung und chronische Wunden

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"Amputationsreife" diabetische Füße
Lokalbehandlung oft völlig verfehlt

 

Quelle: Sonderdruck Medical Tribune Nr. 31/1996 Medical Tribune Kongressbericht
Bad Dürkheim - Tausende von diabetischen Zehen, Füßen und Beinen ließen sich retten, wenn diverse Fehler in der Lokalbehandlung vermieden würden. Was es bei der Versorgung des diabetischen Fußes alles "auszumerzen gilt", erläuterte Frau Dr. Carola Zemlin von der Diabetischen Fuß-Ambulanz im Städtischen Klinikum Magdeburg auf der 40. Jahrestagung der Saarländisch-Pfälzischen Internistengesellschaft.

 

Aggressive und zelltoxische Substanzen vermeiden. Wie Frau Dr. Zemlin betonte, sollte sich bei der Wundversorgung diabetischer Füße endlich der "Verzicht auf aggressive und zelltoxische Substanzen zur Säuberung der Wunde durchsetzen.
Das bedeutet Nichtanwendung von H2O2, Rivanol, Brillantgrün, Tanninen, Mercurochrom und Kaliumpermanganat." Ebenso ungeeignet sind Puder, Salben, Zinkpaste, Jodlösungen und Salizylate. Antibiotika-Salben beispielsweise decken das Problem nur zu und bewirken Resistenzen. Schließlich wird in Magdeburg auch "seit 5 Jahren erfolgreich auf Fußbäder verzichtet" - denn diese begünstigen Keimverbreitungen und Ausdehnungen der Infektion in die Tiefe.

 

Wie aber macht man´s richtig?

 

Die richtige Wundauflage unterstützt den Heilungsprozess. Zuerst muss die Wunde sorgfältig gereinigt werden. Dabei erfolgt das Débridement mit dem Skalpell oder scharfen Löffel bzw. enzymatisch und durch Abwischen mit sterilem Polyurethan-Schaumstoff. Als mildes Desinfizienz eignet sich 0,5-prozentiges Chlorhexidin. Schwielige Wundränder werden mit dem Skalpell abgetragen. Für den antimikrobiellen primären Wundverband kommt Aktivkohle/Silber zum Einsatz - dies reinigt die Wunde und verhindert die erneute Kontamination.

 

So granuliert die Wunde

 

Die Wunde muss feucht gehalten werden. Zur Förderung der Granulation dienen Kalzium-Alginate und zum Feuchthalten der Wunde Ringer-Lösung. Hilfreich ist ferner der Einsatz von Fettgaze.

 

Ganz wichtig ist die Ruhigstellung des Fußes. Nach dem Anlegen eines Polsterverbandes mit Polyurethan-Schaumstoff sollte das Wundgebiet unbedingt ruhiggestellt werden, entweder mit Hilfe eines Vorfuß- oder Fersenentlastungsschuhs, mittels Gehstützen oder durch einen Rollstuhl. Nach der Wundheilung wird schließlich die definitive orthopädische Schuhversorgung veranlasst.

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