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Gefäßneubildung |
Durch
Vaskularisation entsteht ein neues Gefäßsystem. |
Damit
eine Wunde gut verheilen kann, muss sie ausreichend durchblutet werden. Die Neubildung von
Blutgefäßen beginnt schon sehr bald, ab dem dritten Tag nach einer Verletzung. Dabei
werden vom Wundgewebe Substanzen abgesondert, die auf die Endothelschicht von intakten
Blutgefäßen einwirken. Die Endothelschicht ist eine Schicht in der Wand von
Blutgefäßen. Durch entstehende Lücken in der äußeren Zellschicht der Blutgefäße
beginnen Endothelzellen in Richtung des verletzten Gewebes zu wandern. Sie bilden
röhrenförmige Gebilde, die sich schließlich zu neuen Gefäßen zusammenschließen.
Diesen Vorgang, der hier sehr verkürzt dargestellt ist, nennt man Vaskularisation.
Zunächst werden auf diese Weise sehr viele Gefäße neu gebildet. Später bilden sich
dann überflüssige Gefäße wieder zurück. |
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Gewebeneubildung |
Es
beginnt an den Rändern der Wunde. |
Gleichzeitig
mit der Gefäßneubildung muss auch neues Bindegewebe entstehen. Dieses neue Gewebe, das
u. a. aus Kollagenfasern besteht, beginnt von den Rändern der Wunde langsam nach innen zu
wachsen. Dabei werden zunächst entlang des Fibrinnetzes,
das den Thrombus durchzieht, Fibroblasten angelagert, die sich sehr schnell teilen.
Sie stellen die Gewebegrundsubstanz her, die u. a. aus Kollagenfasern bestehen. Die
Kollagenfasern sind wichtig für die Festigkeit des neuen Gewebes. |
Den
neuen Fasern fehlt die Orientierung. |
Normalerweise,
im gesunden Gewebe, richten sich Kollagenfasern nach bestimmten Hauptzugrichtungen aus.
Das kann das neu geschaffene Gewebe nicht, weil ihm sozusagen die Orientierung fehlt. Das
ist der Grund dafür, dass Narbengewebe und gesundes Gewebe anders aussehen. |
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Granulation und Epithelisation |
Granulationsgewebe
füllt die Wunde von unten. |
Dieses
neue Gewebe, das von vielen Blutgefäßen durchzogen ist, hat ein körniges Aussehen.
Deshalb wird es auch Granulationsgewebe genannt. Man kann es leicht auf dem Grund einer
Wunde an den kleinen roten Fleischwärzchen erkennen. Das Granulationsgewebe ist sehr
wichtig. Es bildet die Voraussetzung für die dauerhafte Heilung einer Wunde. Außerdem
füllt es die Wunde von unten her aus. |
Die
Wunde kontrahiert langsam. |
Mit
der Gewebeneubildung fängt die Wunde an, sich langsam zusammenzuziehen. Dies geschieht,
weil sich nach und nach im Granulationsgewebe Zellen einlagern, die ähnlich wie
Muskelzellen, kontrahieren. Bei diesem Prozess richten sie die Kollagenfasern entlang der
Zugrichtung aus. |
Das
feuchte Granulationsgewebe wird von einer feinen neuen Haut überzogen. |
Abschließend
bildet sich über dem Granulationsgewebe eine neue Hautschicht. Diesen Vorgang nennt man
Epithelisation. Dabei werden in der Basalschicht der
Epidermis vermehrt neue Epithelzellen gebildet, die dann auf dem feuchten
Granulationsgewebe vom Wundrand aus die Wunde überziehen. Für diesen Vorgang ist ein gut
ausgebildetes feuchtes Granulationsgewebe sehr wichtig. Trocknet das Granulationsgewebe
aus, so können die Zellen nicht wandern und die Epithelisation ist unterbrochen. |
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Narbenbildung |
Dem
Narbengewebe fehlt die Farbe. |
Am
Ende aller Gewebeneubildungsprozesse entsteht eine Narbe. Die Narbe überragt zunächst
die gesunde Haut und hat eine rötliche Farbe. Je stärker sich aber das Bindegewebe
strafft, desto stärker geht auch die Durchblutung der Narbe zurück. Das Narbengewebe
sinkt leicht ein und wird blass. Im Gewebe der Narbe sind keine Haare, Talg- oder
Schweißdrüsen eingelagert. Auch die für die Hautfarbe verantwortlichen Melanozyten
fehlen im Narbengewebe. Deshalb bleibt die Narbe weiß. |
Narbengewebe
strukturiert sich bis zu 20 Jahren nach der Verletzung immer noch um. |
Die
Umbauprozesse in einer Narbe können bis zu 20 Jahren andauern. Das liegt daran,
dass sich
die Kollagenfasern nur langsam umstrukturieren. Um ein besseres Heilergebnis zu erzielen
und die Narbenbildung kosmetisch positiv zu beeinflussen, können Kompressionsbandagen
eine Hilfe sein. Top |
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