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Gynäkologische Untersuchungen:
Genitaluntersuchung
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Untersuchung mit dem Spekulum
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Erster Schritt bei der Untersuchung des Genitalbereichs ist in der Regel
die sogenannte Spekulumuntersuchung. Ein Spekulum ist ein rechtwinklig gekrümmtes
Untersuchungsinstrument aus Metall. Mit einem Ende wird es in die Scheide eingeführt, das
andere Ende dient dem Untersucher als Handgriff. Meist werden gleichzeitig 2 Spekula
verwendet, um die Scheidenwände auseinander zu halten und so die Betrachtung des inneren
Genitale zu ermöglichen. |
Abstrich vom Muttermund
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Nach Einsetzen der Spekula werden zum einen die Innenwände der Scheide
untersucht, zum anderen der Muttermund (Portio uteri, vgl. Anatomie Gebärmutter). Außerdem lässt sich von
diesem Bereich im Rahmen der Krebsvorsorge (Gebärmutterhalskrebs) ein Abstrich
anfertigen. Dies erfolgt entweder durch Betupfen der Portio mit einem großen
Wattestäbchen oder durch Drehen einer sehr kleinen Bürste innerhalb des Gebärmutterhalses. Durch den Abstrich werden nur
oberflächlich gelegene Zellen abgetragen, was nicht schmerzhaft ist. Die mikroskopische
Beurteilung der Zellen erfolgt nach dem Schema von Papanicolaou
("Pap-Schema"). |
Untersuchung des Ausfluss
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Bei Entzündungen des Genitalbereichs kommt es häufig zu einem
verstärkten Ausfluss (Fluor). Von diesem
kann im Rahmen der Spekulumuntersuchung eine kleine Menge gewonnen und unter dem Mikroskop
untersucht werden. Auf diese Weise lassen sich Hinweise auf die auslösenden
Krankheitserreger erhalten, z.B. Chlamydien
oder Viren (vgl. "Entzündungen der weiblichen
Geschlechtsorgane"). Bei einer Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV) besteht
ein erhöhtes Risiko der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs. Der sichere HPV-Nachweis
erfordert jedoch den Probenversand an ein Labor. Dort kann im Fall einer HPV-Infektion
auch festgestellt werden, um welche HPV-Typen es sich handelt. Ein besonders enger
Zusammenhang zwischen HPV-Infektion und Gebärmutterhalskrebs besteht bei den
HPV-Typen 16, 18 und 31. |
Impfung gegen HPV-Viren
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Seit Anfang 2007 ist eine Impfung gegen die HPV-Typen 16, 18 möglich.
Auch gegen HPV 6 und 11 existiert eine Impfung. Diese Typen rufen in der Regen harmlose Genitalwarzen hervor. Die Impfung
gegen HPV-Viren wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) im Robert-Koch-Institut empfohlen für Mädchen
zwischen 12 und 17 Jahren vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Bei Frauen, die nicht zu
dieser Altersgruppe gehören, sollte eine Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erfolgen.
Sie können aber ggf. auch von der Impfung profitieren. |
Kolposkopie ermöglicht einen genauen Blick
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Ist eine genauere Betrachtung des Muttermundes erforderlich,
beispielsweise bei Verdacht auf Tumorwachstum, kommt die Kolposkopie zum Einsatz. Dabei
wird ein sogenanntes Kolposkop in die Scheide eingeführt. Dieses ist ein
Untersuchungsinstrument, welches mit einer Lupe sowie mit einer Lichtquelle ausgestattet
ist. Damit ist es möglich, auch kleinere Veränderungen gut zu erkennen. Eventuell ist es
sinnvoll, die Sicht zu verbessern, indem man den Kontrast am Muttermund verstärkt. Dies
ist möglich, indem man mit Hilfe eines Wattetupfers eine Essiglösung auf den Muttermund
aufträgt. |
Tastuntersuchung
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Abschließend erfolgt eine Tastuntersuchung. Dabei befindet sich eine Hand
des Untersuchers in der Scheide, die andere auf dem Unterbauch. Auf diese Weise können
Eierstöcke und Gebärmutter zwischen den beiden untersuchenden Händen ertastet und
beurteilt werden. Um die Beckenwand und den Bereich um die Scheide herum beurteilen zu
können, ist eine Austastung des Enddarmes (Rektum) hilfreich. Diese rektale Austastung
kann zusammen mit der Austastung der Scheide erfolgen (jeweils mit einem Finger), um die
anatomischen Strukturen zwischen den Fingern gut beurteilen zu können.
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