| |
|
Osteoporose-
Risikofaktor: Arzneimittel |
|
|
Die
Langzeiteinnahme vieler Medikamente kann negative Auswirkungen auf die Knochen haben.
Deshalb sind Therapiekontrollen und vorbeugende Maßnahmen wichtig. |
Der
regelmäßige Gebrauch bestimmter Arzneimittel führt zu einem erhöhten
Osteoporoserisiko:
- Antibabypille:
Pillen mit einem hohen Gestagengehalt senken die körpereigene Östradiolproduktion (= wirksames Östrogen). Sinkt der Östradiolspiegel, so wirkt sich dies
negativ auf den Knochenstoffwechsel aus.
- Abführmittel:
Bei Gebrauch von Abführmitteln wird mit der Nahrung aufgenommenes Kalzium ausgeschieden,
bevor es im Darm resorbiert wird und über den Blutkreislauf in die Knochen gelangt.
Darüber hinaus verhindern bestimmte Abführmittel auch die Kalziumaufnahme (vermutlich
durch Beeinträchtigung von Vitamin D).
- Kortison:
Diese Mineralokortikoide stehen biologisch gesehen in Konkurrenz zu Östradiol.
Kortisonpräparate hemmen die knochenaufbauenden Osteoblasten,
reduzieren die Aufnahme von Kalzium aus dem Darm und bewirken möglicherweise eine
Überproduktion von Nebenschilddrüsenhormonen.
-
Zytostatika: Manche Zytostatika stellen Lebergifte dar und
beeinträchtigen damit in unterschiedlichem Umfang die Vitamin-D-Synthese.
- Antikonvulsiva/Benzodiazepine: Einer Studie des New
England Journal of Medicine zufolge bedeuten Antikonvulsiva/Benzodiazepine mit langer
Halbwertzeit ein erhöhtes Frakturrisiko bei Frauen über 63.
- Heparin/kumarinhaltige
Medikamente: Diese Blutverdünnungsmittel beschleunigen den Knochenabbau, wenn sie
über mehrere Monate eingenommen werden. Sie stellen für die Knochenmasse eine
beachtliche Gefahr dar, sofern die Behandlung während der Wechseljahre durchgeführt wird.
|
|
Das
Kuratorium für Knochengesundheit fasst die wichtigsten knochengefährlichen Arzneimittel
wie folgt zusammen: Schilddrüsenhormone,
Kortison, Heparin, Dicumarol,
Lithium, Chemotherapie, Hypophysen-Hemmstoffe,
phosphathaltige Magenschutztabletten, Diuretika, Cyclosporin. |
Medikamente
beeinflussen auch den Stoffwechsel von Vitaminen |
Auch
eine Beeinträchtigung knochenaktiver Vitamine wirkt sich negativ auf den Knochenstoffwechsel aus. Folgende Präparate sind betroffen:
- Abführmittel: Sie beeinträchtigen die Resorption der
Vitamine A, E, D und K.
- Antikonvulsiva und Barbiturate: Durch ihre Einnahme wird
die biologische Halbwertzeit von Vitamin D3 und B6 reduziert.
- Breitbandantibiotika: Vermindern die Bioverfügbarkeit von
Vitamin K.
- Chloramphenicol: Reduziert die Vitamin-K-Synthese durch
die Darmflora.
- Cholestyramin: Verschlechtert die Resorption der Vitamine
A, D, E und K.
- Neomycin: Hemmt die Vitamin-K-Synthese durch die
Darmflora.
- Sulfonamide: Verringern die Vitamin-K-Synthese durch die
Darmflora.
|
| |
|