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Erosionen und Fremdkörper
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Erosionen
sind oberflächliche Verletzungen der Hornhaut. |
Bei
eine Erosion ist ein umschriebener oberflächlicher Bereich der Hornhaut durch
Gewebeverlust betroffen. Sie werden auch als Epitheldefekt
oder Hornhautabschilferung bezeichnet und kann entstehen durch:
- Verletzungen,
- falsche Handhabung von Kontaktlinsen,
- glühende Partikel, wie sie beim Schweißen vorkommen oder
- Scheuern von Fremdkörpern auf der Hornhaut.
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Die
Hornhaut ist stark schmerzempfindlich. |
Da
die Hornhaut sehr viele Nerven besitzt, ist sie stark schmerzempflindlich. Neben den
Schmerzen sind weitere Symptome für eine Erosion Lichtscheu, tränende Augen und
krampfartiger Lidschluß. |
Fremdkörper
müssen entfernt werden. |
Oberflächliche
Fremdkörper lassen sich nach einer Betäubung einfach mit einem Tupfer entfernen. Bei
etwas tiefer liegenden Fremdkörpern kommen feine Instrumente zum Einsatz. Diese
Entfernung kann schwierig sein, wenn sich der Fremdkörper in den Lamellen
der Hornhaut verfangen hat. |
Metalle
können einen Rostring bilden. |
Erosionen
durch Steine, Glas oder Kunststoffe heilen meistens ohne Beschwerden ab. Bei metallischen
Fremdkörpern bildet sich aber oft schon in kurzer Zeit ein Rostring um den Fremdkörper,
der mit einem Fremdkörperbohrer entfernt werden sollte. Der Lidschlag kann bei Erosionen
eher störend sein. Deshalb wird häufig ein Augenverband für ein oder zwei Tage
verordnet. Wegen der Gefahr einer Infektion sind Kontrolluntersuchungen dringend geboten. |
Vorsicht
bei Rezidiven. |
Eine
Hornhautreizung kann nach Monaten oder Jahren wiederkommen (Rezidivierende Erosio). In
diesem Fall verklebt oft nachts die Hornhaut mit der Lidhinterfläche. Beim ersten Öffnen
der Augen kommt es zum schmerzhaften Aufreißen der sensiblen Epithelschicht der Hornhaut. Da dies eine sehr
gefährliche Komplikation ist, erfordert die Therapie eine intensive Oberflächenpflege
mit Tränenersatzmitteln und Augensalben zur Nacht. |
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Verätzungen
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Rötung,
Ischämie und Nekrose sind die Schweregrade von Verätzungen. |
Bei
Verätzungen der Hornhaut werden verschiedene Schweregrade unterschieden:
- Leichte Verätzungen führen zu einer Rötung, weil die
Bindehaut viel zu stark durchblutet ist. Es kommt zu einer oberflächlichen Verletzung der
Hornhaut.
- Mittlere Verätzungen sind gekennzeichnet durch große Epithelerosionen und milchigen Trübungen des Hornhautparenchyms. Die Trübungen werden oft
erst nach Tagen sichtbar, weil sie aus den Reaktionen infolge der Verätzung entstehen.
Dadurch kann die schwere der Schädigung unterschätzt werden. Ausschlaggebend sind
Durchblutungsstörungen (Ischämie) und die Entstehung entzündlicher Substanzen.
- Bei schweren Verätzungen sind die Schädigungen, die bei
mittleren Verätzungen ebenfalls auftreten, so stark, daß die Hornhaut extrem
getrübt ist und die Bindehaut weiß erscheint. Man spricht vergleichend von einem
"gekochten Fischauge". Dabei stirbt unweigerlich ein Teil des Gewebes ab (Nekrosen).
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Das
Auge muß sofort unter fließendem Wasser gespült werden. |
Bei
Verätzungen ist die sofortige richtige Behandlung am Unfallort entscheidend. Das Auge
sollte sofort unter fließendem Wasser gespült werden und der Betroffene muß umgehend in
eine Augenklinik. Zur lokalen Behandlung werden Antibiotika, Mydriatika
(pupillenerweiternde Mittel) und Kortikosteroide verabreicht, um Infektionen, Entzündung
und Reizung zu unterdrücken. Systemisch kommen Substanzen zum Einsatz, die den Schmerz
lindern, die Entzündung hemmen, den Spiegel von Glukose und Ascorbinsäure im verätzten
Gewebe ausgleichen. Bei mittelschweren Verätzungen kann eine Loslösung der Bindehaut
notwendig werden, damit entzündungserregende Substanzen besser abfließen können. Bei
schweren Verätzungen muß möglicherweise die Bindehaut ausgeschnitten werden. Insgesamt
ist bei schweren Verätzungen die Prognose eher ungünstig. |
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Verbrennungen
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Bei
Verbrennungen verschorft die Epithelschicht. |
Bei
Verbrennungen ist oft die gesamte Epithelschicht
der Hornhaut verschorft. Deshalb wird das Epithel entfernt. Darunter kommt das klare
Gewebe der Hornhaut zum Vorschein. Bleibt die Hornhaut längere Zeit ohne den Schutz des
Epithels, so kann eine harte Kontaktlinse aufgeklebt
werden. |
Therapie
ähnlich der bei Verätzungen. |
Zusammenfassend
ist die Therapie ähnlich, wie bei den Verätzungen. Bei größeren Schäden der Bindehaut
kann eine Transplantation aus dem Partnerauge sinnvoll sein. Möglich ist auch die
Gewinnung von Schleimhaut aus der Mundhöhle, die in das verbrannte Auge eingepaßt wird. |
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Perforationen
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Symptome
bei einer vollständigen Durchstoßung der Hornhaut. |
Bei
perforierenden Hornhautverletzungen wird die Hornhaut komplett durchstoßen. Häufigste
Unfallursachen sind Arbeiten mit Hammer und Meißel, Explosionen und
Glasscheibenverletzungen. Die wichtigsten Symptome
einer Perforation sind:
- flache oder aufgehobene vordere Augenkammer,
- Vorfall von Iris oder Glaskörper verbunden mit einer
vorgezogenen Pupille,
- eine quellende Linse und
- Blutungen in der vorderen Augenkammer oder dem
Glaskörper.
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Steriles
Abdecken soll das Eindringen von Keimen verhindern. |
Bei
perforierenden Verletzungen sollte schon bei einem bloßen Verdacht das Auge steril
abgedeckt und der Betroffenen umgehend zu einem Augenarzt gebracht werden. |
Größere
Wunden werden chirurgisch versorgt. |
Perforationen,
die kleiner als einen Millimeter sind, verheilen häufig durch eine Aufquellung des
Gewebes von selbst. Größeren Wunden müssen chirurgisch versorgt werden. Die Wundheilung
dauert oft mehrere Monate. Nach einer Operation ist eine lokale und systemische Versorgung
mit Antibiotika zur Verhinderung einer Infektion notwendig. Kommt es zur Einschleppung von
Keimen ins Augeninnere kann es nach einer Endophtalmitis zur Erblindung kommen. |
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Prellungen
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Aufquellungen
der Hornhaut sind nicht reversibel. |
Prellungen
können zum Einreißen der Descemetschen
Membran der Hornhaut führen. Als Folge davon kann es zu eine Aufquellung des Hornhautparenchyms kommen. Diese Quellung
läßt sich nicht rückgängig machen. |
Blutungen
können Eintrübungen verursachen. |
Bei
einer Blutung in die vordere Augenkammer über längere Zeit können die Blutabbauprodukte
in tiefere Schichten der Hornhaut eindringen. Daraus entwickeln sich
scheibenförmige rötliche Trübungen, die sich später grünlich oder gelblich
verfärben. Einige Trübungen sind ebenfalls irreversibel. Top |
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