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Psoriasis hat viele Gesichter.
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Psoriasis ist eine Hauterkrankung mit sehr vielen Erscheinungsformen.
Stark gerötete, schuppige Herde können linsenförmig klein sein, oder großflächig
auftreten. Es können bestimmte Körperbereiche betroffen sein, z. B. die Ellenbogen oder
die Streckseiten der Beine, der Kopf oder der Rumpf. Es können pustelartige
Eiterbläschen auftreten, die Nägel können befallen sein oder auch die Gelenke. Allen
diesen Erscheinungsformen liegt ein einheitliches Muster zugrunde, das bestimmt wird durch
eine entzündliche Reaktion. |
Psoriasis ist ein Kreislauf von Entzündung - Verhornung -
Entzündung.
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Die allgemeinen Zeichen einer örtlich begrenzten Entzündung sind Rötung, Hitze,
Schwellung, Schmerz und Funktionseinschränkungen. Die Entzündung wird begleitet von
einem vermehrten Vorkommen von Abwehrzellen
(Mastzellen, Makrophagen, Granulozyten) in der betroffenen Region. Gleichzeitig entwickelt
sich eine Verdickung der oberen Hautschichten, der Epidermis,
die aus den Keratinozyten (Hornzellen) besteht. Die Keratinozyten sind geschwollen und
sehr aktiv. Die Neubildung der Hornzellen kann bis zu zehn mal schneller ablaufen, als bei
gesunder Haut. Gleichzeitig sind sie nicht mehr vollständig ausgebildet. Diese vielen
Hornzellen brauchen aber mehr Platz. Deshalb schieben sie sich weiter in die innen
liegende Lederhaut hinein. Sie bilden keinen
zusammenhängenden Hornbelag mehr. An der Oberfläche bilden sich vermehrt lockere
Schuppen, die abgestoßen werden. Durch die Hautveränderungen kommt es auch zu einer
vermehrten Bildung feinster Blutgefäße in der Lederhaut. Die betroffenen Areale sind,
wegen ihrer Brüchigkeit, anfälliger für kleine Verletzungen, was wiederum die Zahl der
Abwehrzellen erhöht. So kommt es zu einem Kreislauf von Entzündung - Verhornung -
Entzündung. |
Das Immunsystem greift die eigenen Hornzellen an.
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Vielfach wird Psoriasis als Verhornungsstörung bezeichnet, die einen
wesentlichen Bereich der Schuppenflechte ausmacht. Die Entzündung spielt bei dieser
Sichtweise eine sekundäre Rolle. Ähnlich wie bei der Diskussion, wer zuerst da war, die
Henne oder das Ei, kann man diesen Prozess auch umgekehrt betrachten. Bisher ist immer
noch nicht vollständig geklärt, welcher Mechanismus, der der Entzündung oder der der
vermehrten Zellneubildung, das Krankheitsbild letztendlich entstehen lässt. Es scheint
aber so zu sein, dass Psoriasis eine Autoimmunerkrankung
ist, die durch eine Aktivierung der T-Zellen (spezifische Abwehrzellen) ausgelöst wird. Diese
spezifischen Abwehrzellen richten dann ihre Abwehr gegen die Keratinozyten in der
Oberhaut. Welches Ereignis dabei die spezifischen T-Zellen aktiviert, ist aber weiterhin
unklar. |
Allgemeine Krankheitszeichen bei Psoriasis müssen nicht bei jedem
Betroffenen gleich auftreten.
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Typische Zeichen der Psoriasis, die aber nicht bei jedem auftreten
müssen:
- Silbrig-weiße Schuppen: Vermehrte Hornzellbildung mit nicht vollständiger Verhornung
führt zu einer verstärkten Abstoßung glänzender weißer Schuppen.
- Rote verdickte Plaques: Unter der Verschuppung liegen entzündete Hautbereiche, die rot
und verdickt hervortreten.
- Begrenzte Herde: Oft sind die betroffenen Hautbereiche deutlich und klar von der
gesunden Haut abgegrenzt. Vorkommen vor allem an Ellenbogen, Knie und Haaransatz.
Gelegentlich können die Herze ineinander fließen.
- Austrocknung der Haut: An den betroffenen Hautstellen ist die Haut weniger vor
Austrocknung geschützt und der natürliche Fettgehalt der Haut nimmt ab. Dadurch ist die
Haut oft spröde und rissig.
- Hautrötung: Durch die vermehrte Bildung feinster Blutgefäße in den betroffenen
Gebieten ist die Haut stärker durchblutet und häufig gerötet. Die Rötung tritt
besonders in einem entzündlichen Schub deutlich hervor.
- Blutungen aus betroffenen Arealen: Rissige und spröde Haut ist anfälliger für kleine
Verletzungen z. B. durch Kratzen oder bei der Entfernung von Schuppen.
- Abheilung ohne Narben: Die Hauterscheinungen der Psoriasis sind auf die Oberhaut und die
Lederhaut begrenzt. Narben entstehen erst, wenn auch die Unterhaut verletzt ist. Darum
heilt Psoriasis narbenlos ab. Nur bei tieferen Verletzungen, z. B. durch Kratzen, kann es
nachfolgend zur Narbenbildung kommen.
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