Labormedizin

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Alkalische Phosphatase (AP)

Die Alkalische Phosphatase kommt vor allem in der Leber und im Knochen vor

Die alkalische Phosphatase (AP) ist ein Enzym, das sowohl in der Leber als auch in den Knochen produziert und in das Blut abgegeben wird. Enzyme sind Eiweiße, die als so genannte Biokatalysatoren wirken, indem sie den Ablauf von Stoffwechselprozessen beschleunigen (so wie ein Katalysator im Auto die Verbrennung beschleunigt). Außerdem wird die alkalische Phosphatase im letzten Schwangerschaftsdrittel (7.-9. Schwangerschaftsmonat) in der Plazenta gebildet und ebenfalls in das Blut der Mutter abgegeben. Entsprechend ergeben sich Konzentrationsveränderungen der alkalischen Phosphatase vor allem bei Leber- und Knochenerkrankungen sowie in der Schwangerschaft.

 

Normalwerte

Die Referenz- bzw. Normwerte für alkalische Phosphatase werden von der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie (DGKC) angegeben mit:
  • Männer: 44-175 U/Liter
  • Frauen: 55-147 U/Liter (bis 50 Jahre) bzw. 60-170 U/Liter (über 50 Jahre oder bei Übergewicht)

Bei Kindern ist der Wert sehr stark vom Alter abhängig.

 

Jungen

Mädchen

bis 1 Jahr

82 - 383
124 - 341

bis 2 Jahre

104 - 345
108 - 317

bis 9 Jahre

86 - 315
96 - 325

bis 18 Jahre

52 - 171
47 - 119
   

(Quelle)

Je nachdem, welche Methode zur Messung der alkalischen Phosphatase angewandt wird, können die Normwerte deutlich hiervon abweichen.

 

Ursachen für erhöhte Werte

Die Konzentration der alkalischen Phosphatase kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen erhöht sein:
  • Gelbsucht, die auf einen Verschluss der kleinen Gallenwege innerhalb der Leber zurückzuführen ist (Verschlussikterus)
  • Leberzirrhose, die auf der Vermehrung funktionslosen Bindegewebes in den kleinen Gallenwegen der Leber beruht (biliäre Zirrhose)
  • Leberkarzinom ("Leberkrebs")
  • Knochentumoren ("Knochenkrebs")
  • Absiedlungen von Tochtergeschwülsten (Metastasen) verschiedener Krebsarten in den Knochen, z.B. bei Prostatakrebs
  • Osteomalazie ("Knochenerweichung")
  • Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus)
  • Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
  • Akromegalie
  • Sarkoidose
  • eingeschränkte Nierenfunktion

 

Ursachen für erniedrigte Werte

Eine verringerte Konzentration der alkalischen Phosphatase tritt sehr selten auf und kann beispielsweise auf folgende Erkrankungen bzw. Umstände zurückzuführen sein:
  • Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
  • Eiweißmangelernährung
  • schwere Blutarmut (Anämie)
  • Hypophosphatasie (seltene Erbkrankheit, bei der zu wenig alkalische Phosphatase hergestellt wird)

 

Einflussfaktoren

Es gibt auch einige Faktoren, die die Werte der alkalischen Phosphatase beeinflussen können. Erhöhte Werte, die aber keinen Krankheitswert haben, können auch vorkommen bei:

Die Einnahme der Anti-Baby-Pille kann die AP-Werte vermindern.

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