Labormedizin

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Testosteron

Funktion von Testosteron

Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon. Es wird in den Hoden bzw. in den Eierstöcken sowie - in geringerem Umfang - in den Nebennierenrinden und in der Leber produziert. Seine "vermännlichenden" (androgenen) Wirkungen bestehen in der Förderung der Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale sowie in Auswirkungen auf Aktivität und männliche Libido. Aufgrund seiner so genannten anabolen Wirkungen (unter anderem Steigerung der Muskelmasse) kann es in Medikamentenform zum Doping missbraucht werden.

 

Normalwerte

Die Normalwerte der Testosteronkonzentration im Blut betragen:
  • für erwachsene Männer: 3,5-8,6 µg/Liter
  • für Jungen vor Einsetzen der Pubertät: 0,3-1,2 µg/Liter
  • für geschlechtsreife Frauen und Mädchen: höchstens 0,6 µg/Liter
  • für Frauen nach Einsetzen der Wechseljahre: höchstens 0,8 µg/Liter

 

Ursachen für erhöhtes Testosteron

Bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen kann die Testosteronkonzentration im Blut erhöht sein:
  • Frauen:
    • verfrühtes Einsetzen der Pubertät (Pubertas praecox)
    • Vergrößerung der Nebennierenrinden (Nebennierenrindenhyperplasie)
    • Cushing-Syndrom (vgl.. ACTH)
    • Durchsetzung der Eierstöcke mit Zysten (Syndrom der polyzystischen Ovarien)
    • hormonproduzierende Eierstocktumoren
    • bösartiger Nebennierenrindentumor, der "vermännlichende" (androgene) Hormone herstellt (androgenproduzierendes Nebennierenrindenkarzinom)
  • Männer:
    • Testosteronzufuhr von außen, z.B. als Medikament oder im Rahmen von Doping
    • hormonproduzierende Hodentumoren
    • Androgenresistenz (vgl. LH)
    • Defekte der Rezeptoren auf den einzelnen Körperzellen, an die das Testosteron normalerweise bindet; hier entsprechen die Folgen denjenigen bei einer Androgenresistenz (vgl. LH)
    • bösartiger Nebennierenrindentumor, der "vermännlichende" (androgene) Hormone herstellt (androgenproduzierendes Nebennierenrindenkarzinom)

 

Ursachen für erniedrigtes Testosteron

Verminderte Testosteronkonzentrationen des Blutes können auf folgende Erkrankungen bzw. Situationen zurückzuführen sein:
  • Frauen:
    • Unterfunktion der Eierstöcke, die direkt von diesen Organen ausgeht (primäre Ovarialinsuffizienz), z.B. vor der Pubertät sowie nach Einsetzen der Wechseljahre
    • Minderfunktion der Eierstöcke, deren Ursache außerhalb der Eierstöcke selbst zu suchen ist (sekundäre Ovarialinsuffizienz; vgl. 17ß-Östradiol und FSH)
    • Einnahme von Medikamenten, welche eine "antivermännlichende" (antiandrogene) Wirkung haben (so genannte Antiandrogene), z.B. zur Therapie einer schweren Akne
    • Einnahme der Anti-Baby-Pille
    • Therapie mit Östrogenpräparaten, z.B. gegen Wechseljahresbeschwerden
    • Unterfunktion der Nebennierenrinden (Addison-Krankheit)
    • Entfernung der Nebennierenrinden, z.B. aufgrund einer Tumorerkrankung
    • Leberzirrhose
    • Drogenmissbrauch
    • Einnahme von Anabolika, z.B. zum Muskelaufbau im Rahmen von Doping
    • ausgeprägte Unterernährung
    • Auszehrung (Anorexie)
  • Männer:
    • Unterfunktion bzw. Fehlen der Hoden, z.B. angeboren oder nach Kastration
    • Unterfunktion der Hoden aufgrund einer Funktionsminderung der Hirnanhangdrüse (vgl. LH, und FSH)
    • Einnahme von Anabolika, z.B. zum Muskelaufbau im Rahmen von Doping
    • Leberzirrhose
    • Drogenmissbrauch
    • ausgeprägte Unterernährung
    • Auszehrung (Anorexie)

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