| |
|
Besondere Formen der Lungenentzündung:
Nosokomiale Pneumonie
|
Die Ansteckung erfolgt im Krankenhaus
|
Eine nosokomiale Infektion ist ein allgemeiner Begriff für im Krankenhaus
erworbene Infektionskrankheiten. Die häufigste nosokomiale Infektion ist die nosokomiale
Lungenentzündung. Sie wird vor allem auf Intensivstationen erworben. Von einer
nosokomialen Pneumonie spricht man, wenn die Ansteckung nach über 48 Stunden
Krankenhausaufenthalt erfolgt ist. |
Die Erreger sind oft unempfindlich gegen viele Antibiotika
|
Die Erreger einer solchen Infektion werden als nosokomiale Keime
bezeichnet. Sie unterscheiden sich erheblich von den Erregern der ambulant erworbenen
Pneumonie. Die häufigsten Erreger sind Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und
Staphylokokken. Es handelt sich um Keime, die sich im Krankenhaus verbreiten und
Resistenzen gegen Antibiotika bilden konnten. Gründe für eine solche Verbreitung sind
u.a: Vernachlässigung der Hygienevorschriften, Platzmangel im Krankenhaus, unkritische
Anwendung von Antibiotika. Vielfach besteht eine Multiresistenz der Keime, d.h. eine
gleichzeitige Resistenz gegen viele Antibiotika. |
Künstliche Beatmung erhöht das Risiko
|
Weil man die Infektionen mit diesen Keimen nicht auf die herkömmliche
Weise behandeln kann, stellen nosokomiale Keime eine besondere Gefährdung der Kranken
dar. Bettlägerige, hochbetagte Patienten sind häufig betroffen. Insbesondere bei
Menschen, die künstlich beatmet werden, besteht ein erhöhtes Risiko einer nosokomialen
Pneumonie. Die Keime können über das Beatmungsgerät direkt bis in die tiefen Atemwege
gelangen. |
Die Sterblichkeit ist hoch
|
Man unterscheidet zwischen einer frühen, nach 48 Stunden einsetzenden
Form und einer nach dem 5. Tag beginnenden, späteren nosokomialen Pneumonie. Diese
Abgrenzung ist für die Behandlung wichtig, da sie sich hinsichtlich des Erregers
unterscheiden. Die Sterblichkeit liegt bei den nosokomialen Lungenentzündungen sehr hoch.
Nur durch eine rechtzeitige und von Anfang an richtige Wahl des entsprechenden
Antibiotikums lässt sich die Prognose verbessern. Das Antibiotikum der Wahl muss deshalb
ein breites Wirkspektrum besitzen, das auch Pseudomonas aeruginosa und andere Problemkeime
einschließt, z.B. Piperacillin und Sulbactam.
|
| |
|