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Diagnostik bei Lungenentzündungen
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Krankengeschichte und Untersuchung
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Krankengeschichte (Anamnese)
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Die Krankengeschichte kann schon einen ersten Anhaltspunkt zur Art der
Erkrankung geben. Für den behandelnden Arzt kann dass Wissen um Vorerkrankungen,
Risikofaktoren oder Ansteckungen in der Umgebung des Kranken wichtige Hinweise geben.
Ebenso wichtig ist auch das Wissen über die Entwicklung der Beschwerden. |
Körperliche Untersuchung
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Der Aspekt des Kranken kann einen Hinweis auf eine Pneumonie geben: Der
Kranke atmet erschwert, vor allem bei Kindern fällt das Flattern der Nasenflügel auf.
Eine bläuliche Verfärbung der Lippen und Fingernägel (Zyanose) ist dabei ein Anzeichen
für Sauerstoffmangel. |
Perkussion und Auskultation
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Beim Beklopfen (Perkussion) des Brustkorbs ist über dem betroffenen
Bereich der Klopfschall gedämpft. Beim Abhören (Auskultation) mit dem Stethoskop sind
feinblasige Rasselgeräusche zu vernehmen. Sie entstehen durch den vermehrten
Schleimgehalt in den Atemwegen. Diese Geräusche können aber auch fehlen, wenn der
Entzündungsbereich zu weit vom Brustkorb entfernt liegt. |
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Labor
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Blut
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Bei der Blutentnahme finden sich erhöhte Entzündungswerte (Blutsenkung,
CRP). Das Blutbild weist - je nach Art der Pneumonie - eine
Erhöhung der weißen Blutkörperchen auf (Leukozytose). Diese Leukozytose ist bei einer
typischen Pneumonie ausgeprägt, bei einer atypischen Pneumonie ist sie dagegen kaum
vorhanden. Wenn die Lungenentzündung mindestens eine Woche besteht, ist ein
Antikörpernachweis im Blutserum möglich. Eine solche Bestimmung wird hauptsächlich
vorgenommen, wenn der Verdacht auf atypische Erreger als Krankheitsauslöser besteht. Zur
Diagnostik gehört evtl. auch das Anlegen einer Blutkultur. Dabei wird Blut auf eine
Nährlösung aufgebracht. Man versucht den Erreger heranzuzüchten und dadurch
nachzuweisen. Eine Blutgasanalyse wird vorgenommen, um die Sättigung des Blutes an
Sauerstoff und den Gehalt an Kohlendioxyd zu erfassen. |
Sputum
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Der Auswurf (Sputum) wird untersucht, um durch mikrobiologische Methoden
den Erreger nachzuweisen. Das gelingt nicht immer. Durch die Untersuchung kann
möglicherweise die Empfindlichkeit des Erregers gegenüber dem angewandten Antibiotikum
festgestellt und ggf. die Antibiotikagabe korrigiert werden. Wichtig ist dabei, dass das
Sputum vor Beginn der Antibiotikatherapie gewonnen wurde, weil anderenfalls die Wirkung
des Antibiotikums schon eingesetzt hat und das Ergebnis der Untersuchung dann keine
Aussagekraft besitzt. |
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Apparative Untersuchungsmethoden
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Röntgen Brustkorb (Thorax)
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Das wichtigste Instrument der apparativen Untersuchung ist die
Röntgenaufnahme der Lunge. Dadurch kann die Ausdehnung der Pneumonie erfasst werden. Auch
eventuelle Komplikationen z.B. ein Pleuraerguss,
eine Flüssigkeitsansammlung zwischen den beiden Blättern des Brustfells, werden
abgebildet. Die Diagnose " Lungenentzündung" gilt deshalb letztlich erst durch
eine Röntgenaufnahme als gesichert.
Allerdings ist eine Röntgenaufnahme nicht in
allen Fällen sinnvoll. In der Praxis wird häufig so vorgegangen: Bei
Beschwerden, die auf eine Lungenentzündung hindeuten wie Fieber über mehr
als 4 Tage, Zeichen von Sauerstoffmangel, vermehrte Atmung, Husten etc.
(vgl. Symptome und Komplikationen), sollte
zunächst bei der Blutabnahme der
Entzündungsmarker CRP bestimmt werden. Wenn der Wert unter 20 mg/l
besteht und die Beschwerden älter als einen Tag sind, ist eine
Lungenentzündung nicht sehr wahrscheinlich. Bei Werten über 100 mg/l
dagegen besteht der Verdacht auf eine Lungenentzündung. In diesem Fall
sichert die Röntgenaufnahme den Befund.
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CT-Thorax
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In manchen unklaren Fällen kann eine Computertomografie (CT- Thorax) noch
genauere Details zeigen und hilfreich für die Diagnosestellung sein. |
Bronchoskopie
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Bei einer Spiegelung der Bronchien wird Bronchialschleim für die
mikrobiologische Untersuchung gewonnen. Durch diese Untersuchung ist es meistens möglich
den Erreger nachzuweisen, auch wenn dies durch die Sputumuntersuchung nicht gelingt. Das
kann vor allem wichtig werden, wenn es sich um einen seltenen Erreger handelt. Eine solche
Untersuchung wird bei einer Pneumonie aber nur in Ausnahmefällen durchgeführt.
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