Cholinesterase-
hemmer
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Cholinesterasehemmer hemmen den Abbau des
Botenstoffs Acethylcholin. Dadurch ist die Konzentration von ACH an der neuromuskulären
Endplatte erhöht, die Autoantikörper werden am Rezeptor verdrängt (vgl.
Ursachen). Die Mittel wirken
binnen kurzer Zeit, die Wirkung hält aber auch nur kurzzeitig an. Eine Überdosierung
kann eine so genannte cholinerge Krise auslösen. Die Symptome sind ähnlich wie bei der
myasthenischen Krise. Typische Zeichen sind Schwitzen, Speichelfluss, dann auch
Muskelkrämpfe und Erstickungsgefahr. Als Gegenmittel wird Atropin verabreicht. |
Corticosteroide und Immun-
suppressiva
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Corticosteroide und Immunsuppressiva zielen auf die Dämpfung
überschießender Immunreaktionen, um die Neubildung der Autoantikörper zu bremsen
(vgl. Ursachen). Sie
sind für eine längerfristige Behandlung gedacht, da die Wirkung erst nach einigen Wochen
oder auch Monaten vollständig einsetzt. Die Immunsuppression muss über viele Jahre, oft
lebenslang beibehalten werden. |
Immunglobuline
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Immunglobuline werden in die Vene verabreicht und in
schweren Fällen oder myasthenischen Krise eingesetzt. |
Entfernung des Thymus
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Eine Entfernung des
Thymus, insbesondere bei Vorliegen einer
Vergrößerung oder eines Tumors (vgl. Ursachen), wirkt sich bei 2/3 der Betroffenen sehr günstig aus. Am
deutlichsten profitieren die Betroffenen von der Thymusentfernung, wenn sie frühzeitig,
d.h. innerhalb von 1 bis 2 Jahren nach Sicherung der Diagnose durchgeführt wird. |
Plasmapherese und Immunadsorption
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Schlägt die Behandlung nicht an oder entsteht eine
myasthenische Krise kann
eine Plasmapherese oder Immunadsorption durchgeführt werden. Bei der Plasmapherese wird
ein Teil des Blutplasmas entfernt und durch Humanalbumin oder Spenderplasma ersetzt, bei
der Immunadsorption werden Antikörper aus dem Blut entfernt, es wird gewissermaßen
"gewaschen". Meist werden im Anschluss daran Immunglobuline zugeführt. Die
Methoden sind teuer, aber sehr schnell wirksam und besitzen einen manchmal jahrelang
anhaltenden Effekt. |