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Leistenbruch
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Fakten zum Thema Leistenbruch
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Häufigste OP bei Männern
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Die Operation eines Leistenbruches ist der häufigste
chirurgische Eingriff bei Männern. Im Jahr 2007 befanden sich in Deutschland
rund 150 000 Männer mit dieser Diagnose in stationärer Behandlung.
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Weichteilbruch
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Bei einem "Bruch", in der Fachsprache "Hernie", treten
Baucheingeweide in einer Ausstülpung des Bauchfells (Bruchsack) durch eine
angeborene oder erworbene Lücke in der Muskel- und Sehnenschicht der Bauchwand
(Bruchpforte) aus der Bauchhöhle. Gelangt die Hernie bis zur Körperoberfläche
ist sie an einer Vorwölbung der Bauchdecke erkennbar. Die häufigste Form aller Brüche ist der Leistenbruch
(75 Prozent), insbesondere Männer sind davon betroffen (90 Prozent).
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Baucheingeweide treten nach außen
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Bei einem Leistenbruch (Hernia inguinalis) treten
Baucheingeweide durch eine Bruchpforte im Bereich der Leiste nach außen. Dies
kann entweder aufgrund einer angeborenen Lücke in der Bauchwand geschehen oder
infolge einer Bindegewebsschwäche im späteren Leben erworben werden. Der
Lokalität nach wird ein indirekter Leistenbruch von einem direkten Leistenbruch
unterschieden. Ein indirekter Leistenbruch verläuft entlang des Leistenkanals, ein direkter Leistenbruch tritt direkt senkrecht durch die Bauchwand,
ohne Bezug zum Leistenkanal.
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Heftige Schmerzen und deutliche Schwellung
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Ein Leistenbruch macht sich durch ziehende Schmerzen bemerkbar
und ist an einer Schwellung und Vorwölbung der Bauchdecke zu sehen und zu
ertasten. Der Bruchinhalt kann zwar in der Regel für kurze Zeit mit den Fingern
wieder nach innen geschoben werden, beim Niesen oder Husten tritt er aber wieder
aus. Im schlimmsten Fall kann es zu einer Einklemmung des Bruchinhalts in der
Bruchlücke kommen. Das Baucheingeweide kann dann von der Blutzufuhr abgeschnürt
werden und infolge schwerer Durchblutungsstörungen absterben. Das ist ein
Notfall und der Betroffene muss sofort operiert werden.
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Ultraschall
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In der Regel kann ein Leistenbruch anhand der klinischen
Symptome diagnostiziert werden; unter den bildgebenden Verfahren eignet sich
besonders die Ultraschalluntersuchung zur ergänzenden Darstellung.
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Operation ist notwendig
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Jeder Leistenbruch sollte operativ behandelt werden, sofern der
Allgemeinzustand des Betroffenen es zulässt. Dafür kommen verschiedene
Operationsmethoden in Betracht, unter anderem auch die sogenannte
"Schlüssellochtechnik". Im allgemeinen ist ein stationärer Aufenthalt von
wenigen Tagen empfehlenswert, unkomplizierte Leistenhernien können auch in
Abhängigkeit vom Alter, eventuellen zusätzlichen Erkrankungen und der häuslichen
Pflege ambulant operiert werden.
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Anatomische Grundlagen des Leistenbruchs
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Leistenkanal verläuft durch alle Schichten der Bauchdecke
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Die Leiste ist eine natürliche Schwachstelle für die Entwicklung
einer Hernie. Dort verläuft der Leistenkanal schräg durch die Schichten der
Bauchwand. Er beginnt am inneren Leistenring und endet am äußeren Leistenring. In ihm verläuft beim Mann der Samenstrang mit den Nerven und Blutgefäßen für den
Hoden, bei der Frau das Halteband der Gebärmutter mit begleitenden Gefäßen und
Nerven. Durch den Leistenkanal senkt sich während der embryonalen Entwicklung
der Hoden aus dem Bauchraum in den Hodensack, wobei er eine Ausstülpung des
Bauchfells mit sich nimmt. Im Normalfall verschließt sich diese
Bauchfellausstülpung bis zur Geburt, so dass der Zugang zur Bauchhöhle ganz
verschlossen ist. Erfolgt der Verschluss unvollkommen, können sich Eingeweide in
den Leistenkanal schieben (angeborener Leistenbruch). Wegen dieses anatomischen
Unterschieds ist ein Leistenbruch beim männlichen Geschlecht wesentlich
häufiger.
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Arten von Leistenbrüchen
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Bei den Leistenbrüchen unterscheidet man der Lokalität nach
zwischen:
- Indirekten Leistenbrüchen
- Direkten Leistenbrüchen
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Indirekte Leistenbrüche
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Indirekte Leistenbrüche machen 2/3 der Leistenbrüche aus und
kommen vor allem bei Kindern und jungen Erwachsenen vor. Sie folgen dem Verlauf
des Leistenkanals von oben außen nach unten innen und können bis in den
Hodensack oder in die großen Schamlippen reichen. Meist entstehen sie aufgrund
eines angeborenen unvollkommenen Bauchwandverschlusses. Man spricht dann von
einem angeborenen indirekten Leistenbruch. Viel seltener kann sich auch im
späteren Leben eine Erweiterung am inneren Leistenring entwickeln, so dass sich
Bauchfell mit Darmanteilen (Bruchsack) in den Leistenkanal vorschiebt
(erworbener indirekter Leistenbruch).
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Direkte Leistenbrüche
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Direkte Leistenbrüche sind immer erworben. Der Bruchsack
schiebt sich an einer Schwachstelle an der Hinterwand des Leistenkanals
senkrecht durch die Bauchwand vor und gelangt nicht zum Hodensack oder bis zu
den großen Schamlippen. Es ist der typische Leistenbruch des älteren Mannes.
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Ursachen und Symptome
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Ursachen
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Bei angeborenen Leistenbrüchen ist die Ursache dafür in einem
unvollkommenen Bauchwandverschluss in der Embryonalzeit zu sehen. Bei erworbenen
Leistenbrüchen liegt meist eine Schwäche des Bindegewebes vor. Bei steigendem
Druck im Bauchraum (z.B. Bauchpresse bei Husten, Niesen, Verstopfung) werden die
Eingeweide gegen die Bauchwand gedrückt. Lücken in der Bauchwand können dabei
nachgeben, so dass sich Bauchfell mit Eingeweideteilen in eine vergrößerte Lücke
schieben kann. Auch in der Schwangerschaft, beim Heben schwerer Lasten oder bei
Übergewicht besteht ein höheres Risiko, einen Leistenbruch zu erleiden.
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Symptome
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Ein Leistenbruch macht sich zunächst meist durch ziehende oder
drückende Schmerzen bemerkbar, die vorzugsweise beim Heben schwerer Lasten oder
bei Anstrengung auftreten und bis in den Oberschenkel ausstrahlen können. Es
kann sich eine leichte Vorwölbung vor allem beim Husten und Niesen zeigen, die
aber von dem Betroffenen selbst häufig nicht gleich bemerkt wird. Bei längerem
Bestehen kann sich die Schwellung vergrößern, außerdem kann eine Schwellung und
Vergrößerung des Hodensacks auffallen.
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Notfall Einklemmung
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Wenn der Bruchsackinhalt (z.B. eine Darmschlinge oder ein
Eierstock) in der Bruchlücke eingeklemmt ist, kann er von der Blutzufuhr
abgeschnürt werden. Ein eingeklemmter Bruch verursacht sehr starke Schmerzen,
kombiniert mit Übelkeit und Erbrechen. Es ist ein Notfall und muss so schnell
als möglich behandelt werden, da andernfalls lebensgefährliche Komplikationen
drohen:
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Diagnostik und Therapie
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Diagnostik
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Die ärztliche Untersuchung steht im Vordergrund der Diagnostik.
Häufig fällt bei der Inspektion schon eine Vorwölbung in der Leiste auf,
kleinere Leistenbrüche lassen sich aber erst bei einer eingehenden Untersuchung
erkennen. Sie erfolgt im Stehen, wobei der Arzt mit dem Zeigefinger die Haut
durch den äußeren Bruchring einstülpt und dann zum Husten oder Pressen
auffordert. Der Bruchsack stößt dann an die Fingerkuppe. Die Untersuchung sollte
immer beidseitig erfolgen, da in bis zu 15 Prozent auch auf der Gegenseite eine Hernie
vorliegen kann. In unklaren Fällen kann eine Ultraschalluntersuchung hilfreich
sein.
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Reponibel oder nicht
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Mit der Untersuchung wird auch abgeklärt, ob die Hernie zu
reponieren ist oder nicht. Wenn der Bruchsack wieder zurückgeschoben werden
kann, handelt es sich um einen reponiblen Bruch. Bei einem irreponiblen Bruch
ist dies nicht möglich und das Risiko einer Einklemmung (Inkarzeration) eines
Eingeweideteils ist größer.
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Operation ist immer notwendig
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Da bei einem Leistenbruch prinzipiell die Gefahr einer
Einklemmung besteht, sollte jeder Leistenbruch operiert werden. Die Anwendung
eines Bruchbandes, das den Austritt des Bruches verhindern soll, ist nicht zu
empfehlen, da die Ursache des Bruches dadurch nicht behoben wird und es
langfristig zu einer weiteren Schwächung der Bauchdecke kommt. Aus diesem Grunde
gilt dieses Vorgehen als überholt und veraltet.
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Zeitpunkt der Operation
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Der Zeitpunkt der Operation kann zu einem Termin der Wahl
innerhalb von Wochen geplant werden, solange der Leistenbruch noch wenige
Beschwerden macht. Die Sterblichkeit bei einer solchen Operation beträgt
lediglich 0,01 Prozent. Ein eingeklemmter Bruch ist ein Notfall und muss innerhalb von 4 bis 6
Stunden operiert werden. Gelingt es, eine eingeklemmte Hernie vor der Operation
manuell wieder zu lösen,
muss dennoch möglichst rasch (innerhalb der ersten 48 Stunden) operiert werden. Um
auch in anderen Fällen nicht in eine solche Situation zu gelangen, ist die OP möglichst frühzeitig nach
der Diagnosestellung zu empfehlen.
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Ambulante oder stationäre OP möglich
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Im allgemeinen wird ein stationärer Aufenthalt von wenigen Tagen
empfohlen, unkomplizierte Leistenhernien können in Abhängigkeit vom Alter,
eventuellen zusätzlichen Erkrankungen und der häuslichen Pflege auch ambulant
operiert werden. Je nach OP-Methode wird der Eingriff in
örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt. Als Alternative zur örtlichen
Betäubung wird auch Spinalanästhesie angewendet. Wegen der Möglichkeit
der örtlichen Betäubung ist heute auch eine OP noch im hohen Alter durchführbar.
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Operationsmethoden
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Die Häufigkeit von Rezidiven ist entscheidend für die Qualität
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Es gibt verschiedene Arten einen Leistenbruch zu operieren. Man
unterscheidet zwischen sogenannten "offenen Operationen" und minimal-invasiven
endoskopischen Methoden (Schlüssellochtechnik). Der Erfolg einer
Operationsmethode kann vor allem beurteilt werden, wie häufig danach nochmals
ein Bruch (Rezidiv) auftritt, denn auch viele Jahre nach einer OP kann sich ein
Rezidiv entwickeln.
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Offene Verfahren
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Bei den "offenen" Verfahren legt der Operateur über einen Schnitt
in der Leiste den Bruch zunächst frei, dann verlagert er den Bruchsackinhalt
in Bauchhöhle zurück und entfernt das überschüssige Bauchfell, also den
Bruchsack.
- Bei der Operation nach Shouldice, die vor allem bei
jüngeren Menschen bevorzugt durchgeführt wird, wird die Bruchlücke dann
durch eine spezielle Nahttechnik überlappend, "gedoppelt" zusammengenäht.
Der Vorteil der Methode ist, dass sie auch in örtlicher Betäubung möglich
ist und dass kaum Fremdmaterial verwendet wird. Es kommt aber in 5 Jahren
bei 5 bis 15 Prozent der Betroffenen zu Rezidiven, die Narbe kann längere Zeit schmerzen und
körperliche Schonung ist für 3 Monate erforderlich.
- Bei der Operation
nach Lichtenstein wird die Bruchlücke zur Verstärkung mit einem
körperverträglichen Kunststoffnetz verschlossen. Die Methode eignet sich für
größere Brüche und ältere Menschen, bei denen das Bindegewebe um die
Bruchstelle herum nicht so belastbar ist. Auch sie ist in örtlicher
Betäubung möglich und die Rezidivrate ist deutlich geringer. Körperliche
Belastung ist früher gestattet.
- Bei der Operation nach Rutkow wird in der Leiste
ein sehr kleiner Schnitt gesetzt und wie bei der OP nach Lichtenstein
ein Kunststoffnetz über die Bruchlücke gelegt. Zusätzlich aber wird noch
eine sogenannte Netzplombe in die Bruchlücke eingesetzt, die in das
Gewebe einwächst und die Bruchlücke wie ein Flaschenkorken verschließt.
Diese Operation ist ebenfalls in örtlicher Narkose und auch ambulant
durchführbar; sie dauert 20 Minuten. Belastbarkeit ist schon nach
wenigen Tagen gegeben und auch die Rezidivrate ist mit 1-3 Prozent niedrig.
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Minimalinvasive Technik
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Die minimal- invasiven endoskopischen Verfahren müssen in
Vollnarkose durchgeführt werden, da die Bauchmuskulatur völlig
entspannt sein muss. Sie werden bevorzugt bei Rezidivbrüchen und bei
beidseitigen Leistenbrüchen angewandt. Es wird ein kleiner Bauchschnitt (10
mm) am Nabel und 2 kleine (5 mm) im Unterbauch gelegt. Mit Hilfe einer
Videokamera und Miniaturinstrumenten wird der Bruch von "innen", über die
Bauchhöhle verschlossen, wobei ein Kunststoffnetz über die Bruchlücke gelegt
und mit Metallklammern befestigt wird. (TAPP- Methode). Bei der
TEP - Methode wird das Kunststoffnetz durch Untertunnelung der
Bauchmuskulatur außerhalb des Bauchfells an der Leistenwand angebracht.
Hierbei sind keine Metallklammern erforderlich, das Netz hält von alleine.
Die Operationsdauer ist bei beiden Verfahren länger als bei den "offenen"
und die Komplikationsrate ist etwas höher. Die Beschwerden nach der OP sind
aber meistens gering und Arbeitsfähigkeit ist meist schon nach 8 - 10 Tagen
gegeben.
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Komplikationen und Nachsorge
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Vor allem nicht zu früh belasten
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- Eine frühe Mobilisation bringt Vorteile. Deshalb sollte der Operierte
unmittelbar nach dem Eingriff schon wieder aufstehen und etwas umherlaufen. Je
nach Art der Arbeit ist besteht nach ca. 14 Tagen wieder Arbeitsfähigkeit. Das
selbständige Lenken eines KFZ wird erst nach 10 Tagen empfohlen.
- Auch nach der Arbeitsfähigkeit sollte je nach Operationsmethode
noch eine Frist der körperlichen Schonung beachtet werden. Nach der "offenen"
Operation nach Shouldice ist sie am längsten, da dabei keine Verstärkung durch
ein Kunststoffnetz angewandt wird, bei den endoskopischen Verfahren kann schon
früher belastet werden.
- Der Wundschmerz ist sehr variabel an Intensität und Dauer, er
sollte aber 3 Wochen nach der OP abgeklungen sein.
- Um das Risiko eines Rezidivs zu reduzieren, sollte mindestens 3 Monate lang
nach der OP auf weiche Stuhlkonsistenz geachtet werden.
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Komplikationen sind generell möglich, treten aber selten auf
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Ein Leistenbruch ist im allgemeinen nicht gefährlich. Es kann
aber zu folgenden Komplikationen kommen:
- Vor der OP: Bei jeder Hernie besteht im Prinzip die Gefahr der
Einklemmung des Bruchsackinhalts in der Bruchlücke. Dabei wird die
Blutzufuhr des Eingeweideteils, der sich im Bruchsack befindet durch
Strangulation unterbrochen und es kommt zum Absterben desselben.
Infolgedessen kann eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung entstehen.
Dieses Risiko lässt sich durch eine rechtzeitige Operation vermeiden. Die
Sterblichkeit einer Notfall- OP liegt zwischen 5 und 10 Prozent.
- Bei der OP: Bei der Operation können folgende Komplikationen
vorkommen:
- der Samenleiter kann verletzt werden
- Gefäße im Leistenkanal können verletzt oder eingeengt werden; Folge ist
eine Rückbildung des Hodens
- Einengung der Beinvene mit Gefahr einer Thrombose
- Verletzung des Darms oder der Blase
- Wundinfektion
- Nervenschädigung
- Nach der OP: Je nach Operationsmethode und individuellem Zustand
des Bindegewebes kann es zu einem Rezidiv kommen.
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Vorbeugung
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Schwäche des Bindegewebes ist problematisch
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Die Neigung zur Entwicklung eines Leistenbruches hängt zum guten Teil von
der individuellen Beschaffenheit des Bindegewebes ab. Aus diesem Grund kann nur in
begrenztem Umfang einem Bruch vorgebeugt werden. Aber gerade wenn bekannt ist, dass eine
Bindegewebsschwäche vorliegt, sollten Sie Maßnahmen ergreifen, die den Druck auf
das Gewebe senken, u.a:
- bestehendes
Übergewicht reduzieren
- Bauchmuskulatur stärken
- Heben schwerer Lasten vermeiden
- starkes Presse beim Stuhlgang unterlassen (und deshalb für weiche
Stuhlkonsistenz sorgen)
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Leistenbruch bei Kindern
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Jungen sind sehr viel häufiger betroffen, als Mädchen
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Ein Leistenbruch kommt bei Säuglingen und Kleinkindern häufig
vor. Während bei Erwachsenen einem Leistenbruch meist eine Bindegewebsschwäche
zugrunde liegt, ist er bei Kindern angeboren. Nach der Senkung des Hodens in der
Embryonalzeit reicht ein Fortsatz des Bauchfells in den Leistenkanal. Bis zur
Geburt sollte er sich zurückbilden, so dass der Zugang zur Bauchhöhle
verschlossen ist. Bleibt diese Rückbildung aus, kann sich ein Bruchsack mit
Eingeweideteilen in den Leistenkanal vorschieben. Man spricht dann von einer angeborenen
indirekten Leistenhernie. Wegen dieses anatomischen Unterschieds sind Jungen
4 bis 5 mal häufiger betroffen als Mädchen. Aber auch bei Mädchen kann sich ein
Bruchsack bis zu den großen Schamlippen vorschieben und Eierstock und Eileiter
enthalten. 50 Prozent der Leistenbrüche treten im ersten Lebensjahr in Erscheinung.
Während 0,8 bis 4,4 Prozent der Säuglinge nach normaler Schwangerschaftsdauer
betroffen sind, liegt die Rate bei Frühgeborenen mit 16 –25 Prozent bedeutend höher.
Besonders häufig tritt der Leistenbruch auf der rechten Seite auf.
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Typische Symptome
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Typisch für einen Leistenbruch beim Kind ist eine weiche Schwellung im
Bereich der Leiste besonders beim Schreien, Niesen, Husten oder Pressen beim Stuhlgang.
Daran ist der Leistenbruch auch für die Eltern gut erkennbar. Die Schwellung
verursacht meistens keine Schmerzen. Bei der Untersuchung durch den Arzt kann es
vorkommen, dass die Schwellung nicht mehr sichtbar ist. Der Arzt kann sie dann
oft durch leichten Druck auf den Bauch
wieder sichtbar machen. Ist der Bruchsackinhalt (z.B. Darm oder
Eierstock) in der Bruchlücke eingeklemmt, kommt es zu starken Schmerzen und
auch Übelkeit und Erbrechen. In diesem Fall muss sofort notfallmäßig ein Arzt
hinzugezogen und sofort operiert werden.
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Auch Kinder müssen operiert werden
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Da ein Leistenbruch sich nicht von selbst zurückbildet, muss er
operiert werden, denn es besteht stets die Gefahr der Einklemmung und zwar je
jünger das Kind ist, umso häufiger. Mit einer Operation sollte deshalb nicht lange
abgewartet werden. Kinder werden normalerweise in
Vollnarkose operiert. Für
Kinder unter einem halben Jahr wird die Operation mit einem stationären
Aufenthalt von 2 Tagen empfohlen, bei älteren Kindern kann evtl. auch eine
ambulante Operation durchgeführt werden. Es stehen 2 Verfahren zur Auswahl:
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Offene Verfahren
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- Das sogenannte "offene Verfahren mit kleinem Schnitt in der Leiste. Der
Bruchsack wird vom Samenstrang (Jungen) oder vom Halteband der Gebärmutter
(Mädchen) abgelöst und eröffnet. Danach kann der Inhalt des Bruchsacks in
die Bauchhöhle zurückgeschoben, der Bruchsack abgetragen werden und die
Lücke mit einer Naht an der inneren Bauchwand verschlossen werden. Schicht
für Schicht wird sodann die Operationswunde geschlossen. Die Operation dauert ca.
30 - 45 Minuten. Die Kinder überstehen den Eingriff in der Regel sehr gut.
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Minimalinvasive Technik
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- Das minimalinvasive endoskopische OP- Verfahren eignet sich
für Kinder ab dem 6 Lebensmonat bis zum 11. Lebensjahr, besonders bei
doppelseitiger Leistenhernie. Dafür ist ein kleiner Schnitt in der Nabelgegend
zum Einführen der Videokamera und 2 kleine Schnitte (2 mm) in der Leiste zum
Einführen der Miniaturinstrumente erforderlich. Die Lücke wird mit einer Naht
geschlossen und die winzigen Schnitte in der Haut mit Hautkleber versorgt.
Wichtig ist, dass das OP- Team über die notwendige Erfahrung in dieser Methode
verfügt.
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Mögliche Komplikationen bei offenen Verfahren
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Komplikationen sind bei kindlichen Leistenbruchoperationen sehr
selten. Sie können aber wie bei jeder Operation dennoch vorkommen. Sie sind z. T. abhängig von der
Operationsmethode. Bei dem "offenen" Verfahren können vorkommen:
- Nachblutung
- Größerer Bluterguss
- Wundinfektion
- Hodenschädigung: durch Verletzung von Gefäßen oder Einengung des
Samenleiters kann es zur Schrumpfung des Hodens mit Beeinträchtigung der
späteren Zeugungsfähigkeit kommen
- Rezidive
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Mögliche Komplikationen bei endoskopischen Verfahren
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Beim endoskopischen Verfahren kommen eher diese Komplikationen
vor:
- Verletzungen durch die eingeführten Instrumente an Darm, Blutgefäßen
oder an Samenleiter oder Eierstöcken
- Stärkere Blutung
- Ebenfalls Hodenschädigung nach der Verletzung von Gefäßen oder durch
Einengung des Samenleiters
- Als Folge des in die Bauchhöhle eingebrachten CO2-Gases
können vorübergehend Hautschwellungen entstehen, die nach dem Abbau des
Gases wieder vollkommen zurückgehen.
- Rezidiv
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Quellen:
-
Intensivkurs Chirurgie, Elsevier Verlag 2004
-
Klinikleitfaden Chirurgie, Urban&Fischer Verlag 2002
-
Hamburger Ärzteblatt Ausgabe 10/2008, Aktuelle Entwicklungen der
Hernienchirurgie
-
Deutsches Ärzteblatt 1997;94: A-3268-3276 (Heft 48)
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