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EHEC-Infektion: Hygieneinstitut der Uniklinik Münster entwickelt
Schnelltest
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Sichere Diagnose in wenigen Stunden
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Bisher dauerte der sichere Nachweis einer EHEC-Infektion
einige Zeit. Jetzt ist es dem Hygieneinstitut der Uniklinik Münster unter
der Leitung von Professor Helge Karch gelungen, einen Test zu erarbeiten,
der eine sichere Diagnose schon in wenigen Stunden möglich macht.
Durchgeführt werden kann der Text in jedem molekularbiologischen Labor. |
Frühe Therapie möglich
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Bei der derzeitigen Erkrankungswelle spielt vor allem
ein spezieller EHEC-Erregertyp (EHEC O104: H4) eine Rolle. Der Test weist für
diesen Typ spezifische Gene nach und bietet so eine sichere Identifizierung.
Dadurch ist es möglich, schon in einem frühen Stadium eine sichere Diagnose
zu erhalten. Das kann unter Umständen die hohe Zahl der schweren
Komplikation des HUS-Syndroms mit schweren
Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen reduzieren helfen.
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Quelle der Infektionen noch unklar
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Bisher sind noch immer nicht alle Übertragungswege und
Infektionsquellen gefunden worden. Der Schnelltest kann auch hier eine
wertvolle Hilfe sein. |
Warnung vor Rohkost
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Bei einer Krisensitzung am Robert-Koch-Institut in Berlin trafen sich
Experten mit Vertretern des Gesundheits- und des Verbraucherschutzministeriums,
sowie Vertretern der Länder und über den Stand der EHEC-Infektionswelle zu
diskutieren. Dabei wurde festgestellt, dass auch weiterhin eine unmittelbare
Infektionsgefahr besteht, denn die Quelle der Infektionen ist bisher nicht entdeckt worden. Die Warnung vor
dem Verzehr rohen Gemüses - speziell Tomaten, Gurken und Salat - bleibt
weiterhin bestehen. Diese Warnung wurde inzwischen aufgehoben. Der Erreger
konnte aber auf Sprossen nachgewiesen werden.
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Leichte Erfolge bei der Therapie des HUS-Syndrom
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Neben dem jetzt zur Verfügung stehenden Schnelltest geben auch erste Erfolge
bei der Behandlung von HUS-Patienten Hoffnung. Diese wurden in der Uniklinik
Hannover mit dem Antikörper Eculizumab, der eigentlich nicht für diese Therapie
vorgesehen ist, behandelt und sprechen scheinbar auf die neue Therapie an.
Allerdings kommt es nicht bei allen Patienten zu gleichen Therapieerfolgen bei
der Behandlung mit Eculizumab. Warum das so ist, ist bislang unklar.
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