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Lebensmittelvergiftungen dauern 1 bis 3 Tage
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Das Bakterium Staphylococcus aureus ist eine häufige Ursache einer
Lebensmittelvergiftung. Bekannt sind bisher 7 verschiedene Enterotoxine des Bakteriums.
Sie sind sehr hitzebeständig und können nur durch längeres Kochen abgetötet werden.
Etwa 2 bis 6 Stunden nach dem Verzehr verseuchter Lebensmittel kommt es zu Übelkeit,
Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall. Die Beschwerden sind um so heftiger, je mehr
Toxine sich in den Lebensmitteln befinden. Eine Staphylokokkenenteritis, die durch
Lebensmittelvergiftung verursacht wurde, dauert in der Regel 1 bis 3 Tage an. Eine
medikamentöse Behandlung ist meistens nicht erforderlich. Allerdings muss unbedingt der
durch Erbrechen und Durchfall hervorgerufene Elektrolyt- und Flüssigkeitsmangel
ausgeglichen werden. |
Krankenhausinfektionen sind ernste Erkrankungen
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Eine Staphylokokkenenteritis kann auch als Krankenhausinfektion
(nosokomiale Infektion) vorkommen. Im Krankenhaus sind 80 Prozent der Patienten
Keimträger. Bei einer Antibiotikabehandlung wird häufig der Zustand der Darmflora
beeinträchtigt, so dass die krankheitserzeugenden Bakterien sich ungehemmt vermehren
können. Der Erreger verursacht auch häufig Abszesse und Wundinfektionen nach einer
Operation. Bei Krankenhausinfektion kann die Erkrankung so schwer sein, dass sich eine Sepsis entwickelt. |
Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit
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Erste Beschwerden einer nosokomialen Staphylokokkenenteritis treten 3 bis
7 Tage nach der ersten Antibiotikaeinnahme auf. Es kommt zu Durchfällen, Erbrechen,
Bauchschmerzen, Übelkeit und Benommenheit. Außerdem verspürt der Betroffene ein
gesteigertes Durstgefühl und nimmt entsprechend übersteigert Flüssigkeit auf. Dieses
Phänomen wird auch als Polydipsie bezeichnet. |
Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt wird ausgeglichen
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Die Stuhluntersuchungen weisen häufig Reinkulturen von Staphylococcus
aureus auf. Ist ein Antibiotikum der Auslöser für die Durchfallerkrankung, wird es
sofort abgesetzt. Stattdessen wird ein Antibiotikum verabreicht, das gegen Staphylokokken
wirksam ist. Auch hier muss umgehend der Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt
ausgeglichen werden. |
Es besteht Meldepflicht
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Die Staphylokokkenenteritis ist nach dem Infektionsschutzgesetz eine
meldepflichtige Erkrankung.
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