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Besondere Aspekte im Alter:
Autofahren
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Mobilität und Unabhängigkeit sind wertvoll.
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Gerade für ältere Menschen ist Mobilität und Unabhängigkeit ein
wichtiger Aspekt des täglichen Lebens. Dazu sind sie, besonders in ländlichen Gebieten,
häufig auf das eigene Auto angewiesen. Besuche bei Freunden, Teilnahme an kulturellen
Veranstaltungen, Einkäufe, Arzttermine, alles das ist ohne ein Auto sehr viel schwieriger
zu bewältigen. |
Altersbedingte Veränderungen können die Fahrtauglichkeit
einschränken.
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Generell kann jeder Mensch bis ins hohe Alter in der Lage sein, ein
Fahrzeug sicher zu führen. Jedoch sollte jeder die an sich selbst wahrgenommenen altersbedingten körperlichen Veränderungen,
z.B. eingeschränkte Sehkraft, verlängerte Reaktionszeit, nachlassende
Konzentrationsfähigkeit, Abnahme des Hörvermögens - die natürlich bei jedem einzelnen
Menschen unterschiedlich ausgeprägt sind - zum Anlass nehmen, die Einschätzung der
eigenen Fahrtüchtigkeit kritisch zu prüfen. Möglichkeiten der Anpassung des
Fahrverhaltens sind beispielsweise das Meiden von Fahrten bei Dunkelheit, die
Beschränkung auf bekannte Strecken sowie das Einlegen regelmäßiger Pausen auf langen
Fahrten. |
Eigenverantwortung ist gefragt.
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In vielen Ländern wird die Fahrtauglichkeit ab einem bestimmten Alter
regelmäßig untersucht. In Deutschland ist das aufgrund gesetzlicher Regelungen bisher
nicht der Fall. Eine solche Prüfung kann jedoch angeordnet werden, wenn nach einem
Verkehrsverstoß oder -unfall der Verdacht auf eine Einschränkung der Fahrtauglichkeit
besteht. Freiwillig geben nur sehr wenige ältere Menschen ihren Führerschein ab. In
einigen Städten und Kreisen wird versucht, durch die Zusicherung der freien Nutzung
öffentlicher Verkehrsmittel, die Entscheidung zur Rückgabe des Führerscheins zu
erleichtern. |
Krankheiten können die Fahrtüchtigkeit einschränken oder das
Autofahren ganz unmöglich machen.
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Bei einigen konkreten Erkrankungen, die im höheren Lebensalter gehäuft
auftreten, können konkrete Einschränkungen der Fahrtüchtigkeit eintreten:
- Bei Trübung der Augenlinse (Altersstar -
Katarakt) nimmt die Sehschärfe während des Tages und die Sehfähigkeit in der
Dämmerung ab. Es besteht auch eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber blendendem Licht.
- Schwerhörigkeit kann in der Regel durch ein Hörgerät und durch gutes Sehvermögen
ausgeglichen werden. Ist jedoch zusätzlich das Sehvermögen beeinträchtigt, kann die
Fahrsicherheit unter Umständen nicht mehr gewährleistet sein.
- Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die Fahrtüchtigkeit nur dann eingeschränkt, wenn
während des Fahrens Beschwerden auftreten. Bei einer Durchblutungsstörung des
Herzmuskels (koronare Herzerkrankung, KHK) kann
es in schweren Fällen zu plötzlich auftretenden Brustschmerzen mit Atemnot kommen (Angina pectoris). Das kann dazu führen,
dass der Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verliert. Daher sollten Betroffene nur
bei Wohlbefinden Auto fahren sowie sich strikt an die vom Arzt verordnete
Medikamenteneinnahme halten.
- Menschen, die unter wiederkehrenden, wenn auch nur kurz andauernden
Durchblutungsstörungen des Gehirns (TIA)
leiden, sollten wegen der Gefahr kurzfristiger Bewusstseinsstörungen kein Auto fahren.
Nach einem erlittenen Schlaganfall mit
zurückgebliebenen körperlichen Einschränkungen (z.B. Schwäche einer Körperhälfte)
können technische Spezialausrüstungen im Auto das Fahren erleichtern bzw. überhaupt
erst wieder möglich machen.
- Bei Lungenerkrankungen kann es durch Atemnot oder Hustenanfälle zur plötzlichen
Unaufmerksamkeit am Steuer kommen.
- Mensche mit einer Parkinson-Erkrankung
sind bei stark ausgeprägten Bewegungsstörungen (z.B. Zittern, zähe Bewegungen,
Bewegungsstarre) häufig nicht in der Lage, Auto zu fahren.
- Bei schweren Demenzerkrankungen
besteht in der Regel Fahruntüchtigkeit, in leichteren Fällen sollten die individuellen
Fahrmöglichkeiten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
- Bei der Einnahme von Medikamenten sollte immer deren Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit
überprüft werden. Einschränkungen können sich insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme
mehrer Medikamente ergeben. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.
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