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Medizinische Problembereich im Alter
Hörstörungen
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MedizInfo®Ohren
informiert über die häufigsten Erkrankungen der Ohren.
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Hörstörungen sind bei über 65-jährigen Menschen die vierthäufigste
chronische körperliche Beschwerde (nach Arthritis, Bluthochdruck und Herzkrankheiten). Bei den über 65-Jährigen sind
von 1000 Menschen 295 betroffen, bei den über 75-Jährigen sogar 347 pro 1000 Menschen.
Hauptursachen für Hörstörungen sind alterungsbedingte Veränderungen des Ohres und des
Hörnervs. Der Hörnerv leitet die gehörten Eindrücke in das Gehirn weiter, wo sie dann
weiterverarbeitet werden. Auch zahlreiche im Laufe des Lebens auf das Ohr einwirkende
Einflüsse können zu Hörproblemen führen, z.B. Lärm, Rauchen, einige Erkrankungen
(z.B. Entzündungen, Verletzungen und Durchblutungsstörungen im Bereich des Ohres) oder
Medikamentennebenwirkungen (einige Antibiotika können das Ohr schädigen). |
Hörstörungen sind keine Bagatelle.
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Folgen einer eingeschränkten Hörfähigkeit sind ständige
Verständigungsschwierigkeiten, die unter anderem dazu führen, dass ein Betroffener nicht
immer mitbekommt, was um ihn herum vorgeht. Die Notwendigkeit häufigen Nachfragens oder
die Bitte an den Gegenüber, lauter, deutlicher und langsamer zu sprechen, ist zudem
vielen Menschen mit Hörstörungen unangenehm. Durch diese Problematik kann es
schließlich zu Frustration, sozialem Rückzug, Isolation, Vereinsamung und Depressionen kommen. Auch die
Gefahr von Stürzen ist erhöht. Hörschwierigkeiten sind
deshalb keine Bagatelle und dürfen therapeutisch nicht vernachlässigt werden. |
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Um Hörstörungen zu behandeln bzw. um das Leben mit einem
eingeschränkten Hörvermögen zu erleichtern, kommen mehrere Möglichkeiten infrage.
Unterstützende Maßnahmen sind das Tragen von Kopfhörern oder das Lauterstellen des
Gerätes beim Fernsehen oder Radiohören, zudem das Einblenden von Untertiteln. Menschen,
denen die Betroffenen häufig begegnen, sollten um die Problematik wissen und das Sprechen
anpassen (lauter, langsamer und deutlicher als gewöhnlich). |
Mit einem Hörgerät nehmen Sie wieder am Leben teil.
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Die therapeutische Möglichkeiten richten sich nach der zugrunde liegenden
Ursache der Hörstörung. So ist z.B. bei einer verletzungsbedingten Einschränkung der
Hörfähigkeit in einigen Fällen ein operativer Eingriff hilfreich. Bei Infektionen oder
Durchblutungsstörungen kommen Medikamente in Betracht. Bei alterungsbedingten
Veränderungen des Ohres besteht in der Regel keine Möglichkeit der ursächlichen
Therapie. Allerdings ist in diesen Fällen das Tragen eines Hörgerätes oft eine große
Hilfe. Dieses wird vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt verschrieben und von einem
Hörgeräteakustiker für jeden einzelnen Patienten individuell angepasst. Es stehen
verschiedene Gerätetypen zur Verfügung, sodass jeweils das optimal passende Modell
ausgewählt werden kann. Nach einer ausführlichen Einweisung in die Bedienung kommt ein
Hörgeräteträger mit seinem Hörgerät in der Regel problemlos und selbstständig klar.
Bei Problemen kann wiederum der Hörgeräteakustiker helfen.
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