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Umfangreiche Informationen zum Thema Schenkelhalsbruch finden Sie bei MedizInfo®Becken und Hüfte.

Stürze sind ein im höheren Lebensalter häufig auftretendes Problem: Jedes Jahr kommt es bei 30 Prozent  in der Altersgruppe der über 65-Jährigen zu einem Sturz, bei den über 80-Jährigen zu 40 Prozent. 10 Prozent der Gestürzten verletzt sich - die Hälfte erleidet einen Knochenbruch. Von einem Knochenbruch ist besonders häufig der so genannte Schenkelhals betroffen (Schenkelhalsfraktur). Der Schenkelhals ist derjenige Teil des Oberschenkelknochens, der sich zwischen dem am seitlichen Oberschenkel gut tastbaren "großen Knochenhöcker" und dem Gelenkkopf des Hüftgelenks befindet. Schenkelhalsbrüche in höherem Lebensalter führen häufig zu Komplikationen. Sie sind eine häufige Ursache für Immobilität.

 

Häufig bestehen mehrere Gründe für einen Sturz gleichzeitig.

Viele altersbedingte Veränderungen und gesundheitliche Aspekte können die Sturzgefahr erhöhen. Dazu gehören z. B.:
  • Schwindelgefühle
  • Kreislaufstörungen
  • Gangunsicherheit
  • Arthrose mit dadurch bedingten Schmerzen bei Bewegungen
  • Hörstörungen
  • Beeinträchtigungen des Gleichgewichtssinns
  • eingeschränkte Muskelkraft
  • verlängerte Reaktionszeit
  • Einschränkungen der Nervenfunktionen (besonders häufig bei Diabetes)
  • Sehstörungen
  • Gebeugte Körperhaltung
  • Zu niedriger Blutdruck bzw. plötzlich abfallender Blutdruck beim Aufstehen (Orthostasesydrom)
  • Untergewicht

 

Krankheiten erhöhen die Gefahr.

Diese Ursachen können auf alterungsbedingte Veränderungen des Körpers zurückgeführt werden, jedoch auch auf einige Erkrankungen, beispielsweise:

 

Medikamente, die Reaktion und Wahrnehmung beeinträchtigen, können die Sturzgefahr erhöhen

Außerdem können sich einige Medikamente negativ auf die Aufmerksamkeit oder die Stabilität des Kreislaufs auswirken. Das kann zu einer Gangunsicherheit führen und damit die Sturzgefahr erhöhen. Infrage kommende Medikamente sind unter anderem Diuretika (Substanzen, die Flüssigkeit aus dem Körper ausschwemmen und hauptsächlich bei Nieren- und Herzkrankheiten sowie bei erhöhtem Blutdruck eingesetzt werden), Beruhigungs- und Schlafmittel, Medikamente gegen psychiatrische Erkrankungen und einige Präparate gegen hohen Blutdruck. Diese Medikamente müssen in Hinblick auf solche Nebenwirkungen und die damit einhergehende Sturzgefahr entsprechend vom Arzt sehr sorgfältig ausgewählt und dosiert werden.

 

Die Umgebung älterer Menschen ist oft nicht auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet.

Auch einige äußere Umstände können die Sturzgefahr erhöhen, unter anderem:
  • nicht ausreichende Beleuchtung
  • fehlende Handgriffe in Treppenhaus, Wohnung und Badezimmer
  • "Stolperfallen", wie z.B. Teppichkanten, Türschwellen oder herumliegende Kabel
  • rutschiger Bodenbelag, nasser Fußboden
  • zu hohes Bett
  • zu niedriger Toilettensitz
  • ungeeignetes Schuhwerk, in dem der Fuß keinen ausreichenden Halt findet
  • fehlende, falsche oder nicht getragene Brille
  • fehlende oder falsch angewendete Gehhilfe

 

In Alten- und Pflegeheimen kann mehr getan werden.

Weil in Alten- und Pflegeheimen die meisten Menschen solche Risikofaktoren für Stürze mit sich bringen, kommen Stürze dort vermehrt vor. Deshalb ist dort, und in Hausgemeinschaften, wo alte Menschen leben, besonders auf Sturzgefahren zu achten, denen man vorbeugen kann. Es sollte darauf geachtet werden, dass Sehschwächen ausreichend behandelt werden. Auf Fluren und Treppen sollten rutschfeste Handläufe an beiden Seiten angebracht sein. Eine ausreichende Beleuchtung auch nachts sollte sichergestellt werden. Der Boden sollte rutschfest sein. Menschen, die eine Gehhilfe benötigen, sollten den sicheren Umgang trainieren. Für jeden ist außerdem ein Kräftigungstraining für die Muskel sowie krankengymnastische Übungen (zur Verbesserung von Balance, Kraft, Gleichgewichtssinn und Kreislauffunktion) sinnvoll.

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