Infektionskrankheiten

Bücher zum Thema aussuchen Bücherliste: Infektionskrankheiten

Allgemeine Aspekte
HIV-Infektion und AIDS

Sepsis
Krankenhausinfektionen

Bakterielle Infektionen
Parasitäre Infektionen

Pilzinfektionen
Virale Infektionen

West-Nil-Fieber

West-Nil-Fieber

Die Erkrankung verläuft häufig leicht, es gibt aber auch Todesfälle

Das West-Nil-Fieber wird durch das West-Nil-Virus ausgelöst. Es gehört zu den Arbovirusinfektionen. Allen Arbovirusinfektionen ist gemeinsam, dass die krankheitsauslösenden Viren durch Gliederfüßer (Krebs- und Spinnentiere, Insekten und Tausendfüßler) auf den Menschen übertragen werden. Das West-Nil-Fieber ist weltweit verbreitet und kommt unter anderem in Afrika, Südeuropa, Rumänien, Russland, Israel, Asien, Australien, dem Nahen Osten, den USA, Kanada sowie Mittel- und Südamerika vor. Obwohl die Erkrankung normalerweise leicht verläuft, besteht vor allem bei Kindern, alten Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem die Gefahr von schweren Krankheitsverläufen. Im Jahre 2002 erkrankten allein in den USA 4156 Personen am West-Nil-Fieber, von denen wiederum 284 an der Erkrankung starben.

 

Mücken übertragen das Virus

Das West-Nil-Virus wird durch Mücken auf den Menschen übertragen, wobei die Mücken die Viren nach dem Saugen an infizierten Vögeln in sich aufnehmen. Allerdings ist auch eine Virenübertragung durch infizierte Blutkonserven oder Spenderorgane möglich. Auch eine Übertragung der Infektion von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft oder durch Stillen ist bereits vorgekommen.

 

Fieber, Schwäche, Übelkeit und Kopfschmerzen sind nur einige der allgemeinen Beschwerden

Die Erkrankung verläuft häufig ohne Beschwerden und bleibt dann in der Regel unbemerkt. Bei 20 Prozent der Erkrankten treten leichte und unspezifische Symptome auf, wie Abgeschlagenheit, Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Augenschmerzen, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Hautausschlag und Lymphknotenschwellungen. Sehr selten (etwa bei jedem 150. Infizierten) kommt es zu Symptomen im Bereich des Nervensystems, wie Wesensveränderungen, Gleichgewichts- und Bewegungsstörungen, Sehstörungen, Nervenfunktionsstörungen, Entzündungen des Rückenmarks sowie epileptische Anfälle, in schweren Fällen auch zu einer ausgeprägte Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen.

 

Schwere Verläufe häufiger bei Alten, Kindern und Immungeschwächten

Unter denjenigen Betroffenen, die aufgrund der Symptome im Krankenhaus behandelt werden müssen, beträgt die Sterblichkeitsrate 4 - 14 Prozent. Dabei ist das Sterberisiko für ältere Menschen (älter als 70 Jahre) größer ist als für jüngere. Auch Menschen mit Diabetes mellitus und einer Immunschwäche (z.B. bei AIDS) sind einer erhöhten Gefahr ausgesetzt, an einem schwer verlaufenden West-Nil-Fieber zu sterben.

 

Die Erkrankung dauert oft nur 3 - 6 Tage

Die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der Krankheitszeichen beträgt 3 - 14 Tage, die Erkrankungsdauer liegt bei 3 - 6 Tagen. Bei Verdacht auf das Vorliegen eines West-Nil-Fiebers können im Blut oder im Liquor (Nervenwasser) des Betroffen spezielle Antikörper - das sind vom Körper gebildete und gegen das Virus gerichtete Eiweißstoffe - nachgewiesen werden. Auch der direkte Nachweis der Viren in diesen Körperflüssigkeiten ist möglich, allerdings nur in der Frühphase der Erkrankung.

 

Eine ursächliche Therapie gibt es nicht

Eine ursächliche Therapie, die das West-Nil-Virus direkt vernichtet, gibt es bisher nicht. Daher ist es lediglich möglich, die bei den Betroffenen auftretenden Symptome zu behandeln. Bei den üblicherweise leichten Infektionen dauert die Erkrankung häufig nur 3 bis 5 Tage an. Bei schweren Infektionen ist allerdings eine Krankenhausbehandlung durchaus sinnvoll, damit bei Komplikationen sofort eingegriffen werden kann. Eine vorbeugende Impfung ist bisher nicht möglich. Allerdings ist ein Impfstoff in der Entwicklung.

 

Vorbeugende Maßnahmen bei Reisen in betroffene Gebiete

Bei Reisen in betroffene Gebiete sollte man sich außerdem vor Mückenstichen schützen:
  • Tragen langärmeliger/langbeiniger Kleidung
  • abends Aufenthalt in geschlossenen Räumen
  • Verwendung eines Moskitonetzes
  • Benutzung von Repellents (insektenabweisende Mittel, die auf die Haut aufgetragen werden)

Eine Übertragung des West-Nil-Fiebers direkt von Mensch zu Mensch (wie z.B. bei Erkältungen) ist nicht möglich, man muss den Kontakt zu erkrankten Personen also nicht meiden.

Top

Zur Übersicht
Virale Infektionen

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas