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Leben nach der Herztransplantation
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Nachsorge
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Die Nachsorge bei Herztransplantationen verläuft je nach Transplantationszentrum nach
einem bestimmten Zeitplan. Hier ein Beispiel:
- In den ersten 3 Monaten einmal wöchentlich Untersuchungen
- Vom 4. bis zum Ende des 6. Monats ein bis zweimal monatlich
- Im Anschluss vierteljährlich
Bei diesen Kontrollen werden folgende Untersuchungen
durchgeführt:
- Blutuntersuchungen
- Röntgenaufnahme von Herz und Lunge
- EKG und Herzultraschall
- Herzgewebeentnahme
- Einmal jährlich eine Röntgendarstellung der Herzkranzgefässe
(Koronarangiografie)
Der Transplantierte sollte das in der Klinik begonnene
Tagebuch laufend weiter führen.
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Leben nach der Herztransplantation
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Nach der Herztransplantation beginnt für den Betroffenen ein
neues Leben. Die frühere Unbeschwertheit vor der Herzerkrankung kann sich
natürlich nicht wieder einstellen, aber die Lebensqualität ist doch erheblich
verbessert. Der Herztransplantierte muss sich in der Gestaltung seines
Lebensstils auf die neue Situation einstellen. Er sollte über einige
Besonderheiten informiert sein und hat einige Vorschriften besonders beachten:
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Medikamente und Nahrungsergänzung
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Die Medikamente zur Reduzierung der Abwehr müssen regelmäßig und zur
bestimmten Tageszeit eingenommen werden. Eventuell müssen auch weitere
Medikamente eingenommen werden (z.B. Blutdruck- oder Lipidsenker). Die Einnahme
von anderen Tabletten, Pillen, Tropfen unabhängig ob aus der Apotheke oder
dem Reformhaus muss mit dem Arzt abgesprochen werden. Auch Vitamine und
Säfte (Grapefruit, Johannisbeerkraut etc.) können die Wirkung von
Medikamenten verändern. |
Kontakte mit anderen Menschen
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Wegen der erhöhten Infektanfälligkeit ist in den ersten 3 Monaten nach
der OP Besuch nur eingeschränkt gestattet, nach Möglichkeit sollte nur
Kontakt zu Angehörigen bestehen. Kommen unbekannte Personen sollte der
Transplantierte einen
Mundschutz tragen. Auf Händedesinfektion, sowie regelmäßige Desinfektion in
Küche, Bad und WC ist besonders zu achten. |
Ernährung
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Rohes Fleisch, roher Fisch, Rohmilch oder rohe Eier können
Krankheitserreger enthalten, die einem gesunden Menschen nicht schaden, wohl
aber einem transplantierten Menschen. Der Verzehr dieser Nahrungsmittel ist
verboten. Salate und Gemüse müssen sehr gründlich gewaschen werden. Die
Nahrung soll cholesterinarm sein. |
Tiere und Pflanzen
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Kontakt zu Tieren sollte wegen des Risikos der Übertragung von
Krankheiten vermieden werden, auch Topfpflanzen können gefährliche Keime in
der Erde enthalten. Sie sollten abgeschafft und stattdessen lieber auf
Hydrokultur umgestellt werden.
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Drogen
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Alkohol und Nikotin sind nicht gestattet. |
Sport
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Nachdem die Belastungsfähigkeit schrittweise wieder
aufgebaut wurde ist sportliche Betätigung durchaus empfehlenswert.
Sportarten mit gleichmäßiger Belastung, wie z.B. Fahrradfahren, Schwimmen
oder Wandern eignen sich am besten. Nach der Herzverpflanzung gibt es keine
Nervenverbindungen zu dem neuen Herz. Bei körperlicher Belastung dauert es
länger, bis das Herz schneller schlägt, nach der Belastung dauert es länger,
bis sich der Ruhepuls wieder einstellt. Joggen ist wegen der Belastung des
Herzens nicht geeignet. Mit sexueller Betätigung sollte bis 3 Monate nach
der OP abgewartet werden. |
Reisen
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Bei stabiler Funktion des neuen Organs können nach etwa einem
halben Jahr erste Kurzreisen, am besten innerhalb Deutschlands geplant
werden, entferntere Ziele erst nach einem Jahr. Dabei sind die hygienischen
Bedingungen des Reiselands besonders zu berücksichtigen. 6 Wochen vor
Reiseantritt ist ein Arzttermin zu vereinbaren, damit eventuell notwendige
Impfungen vorgenommen werden. Ein ausreichender Vorrat an Medikamenten muss
im Handgepäck und auch im sonstigen Gepäck mitgenommen werden.
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Psychische Probleme
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Psychische Probleme aufgrund der Tatsache mit einem fremden
Herzen zu leben, können eventuell aufkommen. In diesen Fällen ist eine
psychologische Hilfestellung oder der Anschluss an eine Selbsthilfegruppe
empfehlenswert.
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Eingliederung in den Beruf
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Nach einigen Monaten der Anpassung kann die Mehrzahl der
Betroffenen ihren Beruf wieder ausüben. Das Leben sollte unter Berücksichtigung
einiger Vorsichtsmaßnahmen so normal wie eben
möglich gestaltet werden. Selbstverständlich erfordert die veränderte
Lebenssituation auch die Rücksichtnahme und Mithilfe aller Familienmitglieder.
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Prognose
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Trotz aller Komplikationsmöglichkeiten bedeutet die deutlich
verbesserte Leistungsfähigkeit eine spürbare Zunahme der Lebensqualität nach der
Herztransplantation.
Bei der Operation sterben weniger als 3 Prozent, Die Überlebensrate
nach 1 Jahr beträgt 80-90 Prozent, nach fünf Jahren 60-70 Prozent und nach 10 Jahren 40-50 Prozent.
Die individuelle Vorhersage für den Erfolg der Transplantation ist aber abhängig
von vielen Faktoren. Nach 10 bis 20 Jahren muss eventuell eine erneute
Transplantation vorgenommen werden.
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Alternativen zur Herztransplantation
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Zur Überbrückung der Wartezeit kann bei einer deutlichen
Verschlechterung des Gesundheitszustands des herzkranken Betroffenen, ein
Kunstherz eingesetzt werden. Durch die verbesserte Pumpleistung können sich
Organe wie Leber, Lunge und Nieren wieder erholen, was für eine zukünftige
Transplantation sich positiv auswirkt.
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