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Verlauf und Nachbehandlung bei Herztransplantation
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OP beginnt schon während das Spenderherz transportiert wird
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Nach Entnahme aus dem Körper des Spenders muss ein Herz
binnen vier Stunden transplantiert werden. Es ist also große Eile geboten.
Schon während des Transportes des Spenderherzens
wird mit der Operation beim Empfänger angefangen. Das kranke Herz wird zeitlich
so entfernt, dass beim Eintreffen des Spenderherzens mit dem Flugzeug oder
Hubschrauber das neue Herz sofort eingepflanzt werden kann.
Zum Transport wird das Spenderherz in einer 4° kalten Lösung konserviert, um es
vor Schädigung wegen der fehlenden Durchblutung möglichst gut zu schützen.
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Das Spenderherz wird mit den Vorhöfen und den Schlagadern verbunden
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Bei der Transplantation muss zunächst das Brustbein des
Empfängers der Länge nach eröffnet und das Herz freigelegt werden. Der reguläre
Kreislauf wird sodann unterbrochen. Eine Herz-Lungenmaschine übernimmt seine
Funktion, so dass die Zirkulation erhalten bleibt und der Körper mit Sauerstoff
versorgt ist . Dieser Vorgang wird als extrakorporale Zirkulation (EKZ)
bezeichnet. Um den Sauerstoffbedarf des Körpers während der Zeit der EKZ zu
verringern, wird die Körpertemperatur auf bis zu 18 Grad abgesenkt
(Hypothermie). Das kranke Herz des Empfängers wird an der Hauptschlagader und
der Lungenschlagader abgetrennt, die Vorhöfe bleiben jedoch erhalten. Das
kältekonservierte Spenderherz wird anstelle des kranken Herzens mit den Vorhöfen
und Schlagadern verbunden und das Blut wieder durch das Herz geleitet. Durch
diesen Vorgang erwärmt sich das Herz langsam und beginnt zu schlagen. Wenn die
einwandfreie Funktion sichergestellt ist, kann die Herz-Lungenmaschine
abgeschaltet werden. In der Regel dauert der gesamte Eingriff 3-4 Stunden.
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Überwachung auf der Intensivstation
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Nach der OP wird der Betroffene auf der Intensivstation rund
um die Uhr überwacht und betreut. Die Atmung wird zunächst noch durch eine
Beatmungsmaschine über einen durch die Nase in die Luftröhre gelegten Schlauch
unterstützt. Der Schlauch kann entfernt werden, wenn sichergestellt ist, dass die Atmung
ausreichend funktioniert. Auch die Drainagen zur Ableitung des Wundsekrets
werden nach und nach entfernt.
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Frühe Mobilisation
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Die Flüssigkeitszufuhr erfolgt zunächst über
Venenkatheter. Der Kostaufbau erfolgt schrittweise ab dem 1. Tag nach Beendigung
der künstlichen Beatmung. Meist schon 24 Stunden nach der OP kann der Operierte
mit Unterstützung einer Pflegeperson kurz aufstehen.
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Strenger Infektionsschutz
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Um eine Lungenentzündung zu
vermeiden wird mit leichter Atemgymnastik schon in den ersten Tagen begonnen,
wobei auf ausreichende Schmerzbehandlung geachtet wird. Strenge hygienische
Maßnahmen (Mundschutz und Handschuhe) sind unbedingt erforderlich um eine
Infektion zu verhindern. Häufig werden zusätzlich Antibiotika zur
Infektionsprophylaxe verabreicht.
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Selbständige Kontrollmaßnahmen müssen erlernt werden
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Nach einigen Tagen kann dann die Verlegung auf
eine Normalstation erfolgen. Dort wird der Transplantierte mit Kontrollmaßnahmen
vertraut gemacht, die er täglich selbständig durchführen und in ein Tagebuch
eintragen muss:
- Selbständiges Erlernen der Medikamenteneinnahme
- Gewichtskontrolle
- Blutdruck
- Pulsfrequenz und Regelmäßigkeit des Pulsschlags
- Körpertemperatur
Es folgen der weitere Aufbau einer normalen Ernährung und
vorsichtiges Training der geschwächten Muskulatur mit Physiotherapie.
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4 bis 6 Wochen Krankenhaus
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Der Klinikaufenthalt dauert etwa 4-6 Wochen, daran schließt sich in der Regel eine Anschlussheilbehandlung
an. Dann übernimmt der Hausarzt die
Betreuung.
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