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Nicht
alle Gelenke sind gleich. Je nach Art haben sie verschiedene Bewegungsachsen, die eine
unterschiedliche Beweglichkeit garantieren. Im Folgenden sind die wichtigsten
Gelenkformen dargestellt. In der Grafik auf der linken Seite finden Sie auch immer ein
Beispiel genannt. Versuchen Sie doch einmal, die Bewegung auszuprobieren. |
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Das Kugelgelenk bietet die größtmögliche Beweglichkeit. Es hat einen
kugelförmigen Gelenkkopf und eine dazu passend geformte Gelenkpfanne. Die drei
Bewegungsachsen ermöglichen Bewegungen in sechs verschiedene Richtungen:
- Beugung (Flexion) und Streckung (Extension)
- Abspreizen (Abduktion) und Heranführen (Adduktion)
- Drehung vor und zurück (Rotation)
Die besten Beispiele für Kugelgelenke sind das
Hüftgelenk und das Schultergelenk.
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Eigelenke sind ellipsenförmig und haben eine konvexe und eine konkave
Gelenkfläche. Ein Beispiel dafür ist das proximale (rumpfnahe) Handgelenk zwischen den
Handwurzelknochen und der Speiche (Radius). Eigelenke besitzen zwei Bewegungsachsen und
können vier Bewegungen ausführen:
- Beuge- und Streckbewegung (Flexion und Extension)
- Seit- zu Seitbewegung (Abduktion und Adduktion)
Eine leichte Drehbewegung ist ebenfalls möglich.
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Das Sattelgelenk besitzt zwei konkav geformte Gelenkflächen, die einem
Sattel ähnlich sehen. Es hat ebenfalls, wie das Eigelenk zwei Bewegungsachsen und kann
vier Bewegungen ausführen:
- Seit- zu Seitbewegung (Abspreizen=Abduktion) und
Heranführen=Adduktion)
- Vorwärts- und Rückwärtsbewegung
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Beim Scharniergelenk ist die Beweglichkeit nur entlang einer
Bewegungsachse möglich, wie z. B. bei einer Tür. Deshalb sind nur zwei Bewegungen ausführbar:
- Beugung (Flexion)
- Streckung (Extension)
Beispiele für ein Scharniergelenk sind der Ellenbogen
und alle Gelenke zwischen den Finger- und Zehengliedern.
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Beim Zapfengelenk und beim Radgelenk ist die eine Gelenkfläche geformt wie ein Zylinder,
der sich innerhalb eines "Ringes" bewegt. So entsteht eine konvexe
und eine konkave Gelenkfläche (konvex = nach außen gewölbt, konkav =
nach innen gewölbt). Deshalb sind auch nur Drehbewegungen
möglich.
- Beim Zapfengelenk dreht sich die konvexe Fläche innerhalb eines
Bandes, das die konkave Fläche zum "Ring" hin ergänzt (Beispiel: oberes
Radioulnargelenk)
- Beim Radgelenk ist es umgekehrt: die konkave Fläche dreht sich um
die konvexe (Beispiel unteres Radioulnargelenk)
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