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Bursitis olecrani - Schleimbeutelentzündung im Ellenbogengelenk
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Ursache der Entzündung ist oft übermäßige Belastung
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Die Bursitis olecrani bezeichnet eine Schleimbeutelentzündung
innerhalb des Ellenbogengelenks (Bursitis= Schleimbeutelentzündung, Olecranon=
Ellenbogen). Darunter wird eine Reizerscheinung dieses
Schleimbeutels verstanden, der in der Regel durch eine übermäßige Belastung
hervorgerufen wird, beispielsweise durch ständiges Aufstützen des Ellenbogens.
Umgangssprachlich wird diese Erkrankung auch "Studentenellenbogen" genannt.
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Verletzungen und chronische Krankheiten sind weitere Auslöser
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Auch Verletzungen des Ellenbogengelenks sowie akute und chronische Entzündungen,
beispielsweise bei Patienten mit rheumatoider Arthritis,
können zu einer Bursitis olecrani führen. Ein weiterer Grund ist eine
Verknöcherung der Sehne des so genannten Trizepsmuskels. Dieser Muskel verläuft
an der Rückseite des Oberarms, ist für die Streckung des Armes verantwortlich
und setzt mit seiner Sehne an einem Knochenfortsatz der Elle an. Die Ansatzsehne
ist im
Bereich des Ellenbogens deutlich zu tasten. Verknöchert die Sehne des Trizepsmuskels an ihrem Ansatz an diesem Knochenfortsatz, wird der darunter
liegende Schleimbeutel eingeengt, was wiederum zu einer Bursitis olecrani führen
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Starke Schwellung
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In den meisten Fällen ist die Bursitis olecrani aseptisch, das bedeutet, dass
es sich um eine Entzündung ohne bakterielle Besiedlung handelt. Der
Schleimbeutel, der direkt unter der Haut liegt, ist häufig mit einem starken
Erguss gefüllt und fühlt sich prall und elastisch an. Oft erreicht die
Schwellung die Größe eines Hühnereis. Bei einer Bursitis olecrani nach einer
äußeren Verletzung können Bakterien in den Schleimbeutel eindringen. In diesem
Fall kann es zu einer septischen Bursitis mit Bildung von Eiter kommen.
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Schmerzen bei der akuten Bursitis
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Eine akute Bursitis olecrani ist sehr schmerzhaft und ist mit einer
deutlichen Schwellung
sowie einer Rötung im Bereich des Ellenbogengelenks verbunden. Daher ist in
diesem Fall die Diagnose leicht zu stellen. Bei chronischen Zuständen
bestehen in der Regel keine Schmerzen, sondern es ist lediglich eine leichte Schwellung
feststellbar. Auf einer Röntgenaufnahme zeigen sich keinerlei Auffälligkeiten.
Dagegen ist es mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung oder einer
Kernspintomographie möglich, die Schwellung des Schleimbeutels nachzuweisen.
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Therapie
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In der Regel wird der geschwollene Schleimbeutel punktiert und die abgelassene
Flüssigkeit untersucht. Dies dient dem Ausschluss einer durch Krankheitserreger
bedingten Entzündung (septische Bursitis olecrani). Durch die für die Punktion in den Schleimbeutel
eingebrachte Nadel kann anschließend ein Kortisonpräparat in den Schleimbeutel
eingespritzt werden. Dadurch kommt es zu einer Linderung der darin ablaufende Entzündung. Außerdem
wird das Ellenbogengelenk für einige Tage ruhig gestellt. Auch Kühlung hemmt die
Entzündung.
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Operation
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Reichen diese Maßnahmen nicht aus, so muss der Schleimbeutel in der Regel
operativ entfernt werden. Bei einer septischen Bursitis olecrani muss der
Schleimbeutel in jedem Fall operativ entfernt werden. Die Wunde muss außerdem
besonders behandelt werden. Es werden Ketten mit Antibiotika in die Wunde gelegt
und dort einige Tage belassen, bevor sie wieder entfernt werden. Meistens führt
das zu einem dauerhaften Erfolg. Der Schleimbeutel bildet sich neu. Allerdings
kann es auch dann in Einzelfällen zu einer erneuten Entzündung kommen.
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