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Diagnostik bei Engpass-Syndromen
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Eine ausführliche Anamnese erleichtert die Diagnose.
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In den meisten Fällen lässt die Schilderung des Betroffenen schon auf
ein Engpass-Syndrom schließen. Die Symptome sind für dieses Krankheitsbild sehr
charakteristisch. Eine zusätzliche Beschreibung von Krankheitsfällen oder Unfällen,
z.B. Knochenbrüchen, die dem akuten Beschwerdebild vorausgehen, geben auch deutliche
Hinweise auf ein mögliches Engpass-Syndrom. Man nennt das Erfragen der Vorgeschichte
einer Krankheit auch das Erstellen einer Anamnese. Diese Anamnese erleichtert es dann,
eine Ursache für die Beschwerden des Betroffenen zu finden. Daraufhin können dann
gezielt die verschiedenen Diagnoseverfahren angewendet werden. |
Gewebedruckmessung:
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Ein Verfahren ist die Messung des Gewebedruckes im schmerzenden Bereich.
Dabei wird eine Kanüle in das betroffene Gewebe eingeführt und der Druck über eine
entsprechende Apparatur gemessen. Die Gewebsflüssigkeiten sorgen im Normalfall für einen
"prall-elastischen" Tonus (Druck). Wird dieser überschritten, ist das ein
deutlicher Hinweis auf ein entstandenes Engpass-Syndrom. |
ENG und EMG zeigen die Erregungsübertragung des Nerv.
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Neurophysiologische Untersuchungen können ebenfalls Hinweise liefern:
- Die Bestimmung der Geschwindigkeit der Nervenleitung (Elektroneurographie, ENG) im
betroffenen Bereich gibt Aufschluss über den Zustand des jeweiligen Nervs. Im
geschädigten Gebiet ist die Erregungsübertragung durch den erhöhten Druck, der auf dem
Nerv lastet, immer stark abgeschwächt.
- Es sind aber nicht immer nur die Nerven, die vom überhöhten Gewebedruck in den
Engstellen beeinträchtigt sind. Auch die Muskeltätigkeit kann dadurch erheblich
eingeschränkt werden. Um zu unterscheiden, ob Nerven oder hauptsächlich Muskeln
betroffen sind, kann eine Elektromyographie (EMG) durchgeführt werden. Auf diese Weise
kann man den Ort der Schädigung exakt ermitteln. Dazu wird die Muskelerregung untersucht.
Entweder werden für die Untersuchung Nadelelektroden in das Muskelgewebe vorsichtig
eingestochen, oder es werden Oberflächenelektroden genau über dem zu untersuchenden
Muskel befestigt.
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Nervenblockade betäubt den Nerv.
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Eine Nervenblockade mit Hilfe eines Lokalanästhetikums kann hilfreich
sein. Betäubt man den Nerv im entsprechenden schmerzenden Bereich mit einem
Lokalanästhetikum, so lässt der Schmerz sofort nach. Man nennt diesen Vorgang auch
"blockieren" des Nervs. Lokalanästhetika sind Betäubungsmittel, die nur
örtlich begrenzt wirken. Sie gelangen kaum in den Blutkreislauf des Körpers, sondern
wirken fast ausschließlich an der jeweiligen Stelle, wo sie eingespritzt (injiziert)
worden sind. |
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Die Aufnahme von Röntgenbildern des betroffenen Bereichs kann, je
nach betroffenem Engpass, ebenfalls wichtige Hinweise zur Diagnosestellung liefern.
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