Knochenteile des
Kniegelenks werden zerstört
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Beim Morbus Ahlbäck handelt es sich um eine spontan
auftretende Zerstörung von Knochengewebe aufgrund einer
Durchblutungsstörung. Betroffen ist der Oberschenkelknochen, und zwar die
zur Körpermitte hin zeigende Kniegelenkrolle am unteren Ende dieses Knochens
(vgl. Anatomie des Kniegelenks). Diese Zerstörung von Knochengewebe
schreitet häufig voran, kann aber auch von selbst zum Stillstand kommen. In
frühen Erkrankungsstadien ist zudem eine Selbstheilung möglich. |
Frauen häufiger betroffen
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Eine Ursache des Morbus Ahlbäck ist nicht bekannt. Betroffen sind
insbesondere Frauen in einem Alter ab sechzig Jahren. Bei über
fünfundsechzigjährigen Personen ist sogar fast jeder Zehnte
erkrankt. |
Beschwerden
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Der Morbus Ahlbäck äußert sich in Form plötzlich beginnender
Schmerzen im Kniegelenk, und zwar im vorderen und zur Körpermitte
hin gelegenen Bereich. Auch bei der ärztlichen Untersuchung ist
dieser Bereich schmerzhaft, wenn der Arzt das Kniegelenk abtastet.
Ein begleitender Gelenkerguss ist möglich. Der Gelenkerguss kann
zusätzlich zu einer Bewegungseinschränkung des Kniegelenks führen. |
Röntgenuntersuchungen
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Zur Sicherung der Diagnose kommen verschiedene
radiologische Untersuchungsverfahren infrage:
- Auf einem Röntgenbild lässt sich die Region der
Knochenzerstörung bereits gut erkennen.
- Mit Hilfe einer Kernspintomographie kann man die Ausdehnung
noch genauer darstellen.
- Ergänzend kann eine sogenannte Knochenszintigraphie
durchgeführt werden. Dabei wird eine schwach radioaktive
Substanz in eine Vene injiziert. Diese Substanz reichert sich in
solchen Knochenregionen an, in denen eine verstärkte
Stoffwechselaktivität besteht, wie es auch im Bereich der
Knochenzerstörung bei einem Morbus Ahlbäck der Fall ist. Einige
Stunden nach der Injektion legt sich der Patient unter eine
spezielle Kamera, die die Verteilung der schwach radioaktiven
Substanz im Körper erfasst. Die Knochenszintigraphie kommt
insbesondere in frühen Erkrankungsstadien zum Einsatz, wenn die
Knochenzerstörung noch nicht sehr weit fortgeschritten ist, aber
die Veränderungen des Knochenstoffwechsels durch die
szintigraphische Untersuchung bereits gut zu erfassen sind.
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Bei etwa zwanzig Prozent der Patienten schreitet
die Erkrankung nicht weiter voran oder heilt sogar von selbst wieder
aus. In den Fällen mit Erkrankungsstillstand ist eine nichtoperative
Behandlung oder eine gelenkerhaltende operative Therapie
ausreichend. |
Nichtoperative Behandlung bei Stillstand der
Erkrankung
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Die nichtoperative Behandlung besteht im
Wesentlichen in der Schonung des betroffenen Beines. Außerdem wird
eine physiotherapeutische Behandlung durchgeführt. Diese dient zum
Erhalt der Beweglichkeit im Kniegelenk und zur Kräftigung der
Beinmuskulatur, um das betroffene Kniegelenk optimal zu
stabilisieren. |
Gelenkerhaltenden operativen Therapie bei
Stillstand der Erkrankung
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Bei der gelenkerhaltenden operativen Therapie
können verschiedene Methoden zum Einsatz kommen:
- Anbohren der Region mit der Knochenzerstörung, um die
Selbstheilung des Knochengewebes anzuregen
- Transplantation von Knochengewebe aus einer anderen Region
des Körpers
- Veränderung der Stellung der am Kniegelenk beteiligten
Knochen (Oberschenkelknochen und Schienbein) zueinander, um den
Bereich mit dem zerstörten Knochengewebe aus der Belastungszone
herauszuführen
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Therapie bei Fortscheiten der Erkrankung
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Bei etwa achtzig Prozent der Betroffenen schreitet
die Erkrankung jedoch voran, sodass der Bereich der
Knochenzerstörung entfernt und ein künstliches Kniegelenk eingesetzt
werden muss, um eine weitere Knochenzerstörung zu verhindern. |
Intensive Physiotherapie
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Nach jeglicher Operation ist eine Nachbehandlung
mit intensiver Physiotherapie notwendig. Dabei wird das Kniegelenk
unter physiotherapeutischer Anleitung mehr und mehr belastet.
Außerdem werden die Beinmuskeln, welche das Kniegelenk
stabilisieren, trainiert.
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