Die Beinachsen sind verschoben
|
Bei X-Beinen (Genu valgum) und O-Beinen (Genu varum) handelt
es sich um Formabweichungen der Beinachse. Normalerweise ist die Beinachse
gerade. Bei X-Beinen stehen die Knie zur Mitte, bei O-Beinen zeigen die Knie
nach außen. |
Ursachen
|
X-Beine und O-Beine können angeboren sein. Bis zur Pubertät ist eine leichte
X-Bein Stellung normal. Die Fehlstellungen können aber auch im Laufe des Lebens
erworben werden oder als Folge von Erkrankungen auftreten. Ursachen sind
insbesondere vorangegangene Knieverletzungen, chronische entzündliche
Erkrankungen (z. B. Gelenkrheuma)
und Verschleißerscheinungen des Kniegelenks (z. B. durch lang andauernde
Fehlbelastungen). |
Was geschieht bei Fehlstellungen
|
Im Rahmen dieser Erkrankungen kommt es zu einem ungleichmäßigen Abrieb von
Knorpelgewebe innerhalb des Kniegelenks. Auf diese Weise nähern sich die beiden
Gelenkpartner (Oberschenkelknochen und Schienbein) auf der Seite mit dem
stärkeren Knorpelabrieb stärker aneinander an, und das Kniegelenk erhält einen
"Knick". Je nachdem, ob dieser Knick an der seitlichen oder der mittigen Seite
des Kniegelenks entsteht, resultiert eine X- oder O-Bein-Fehlstellung. |
Beschwerden
|
Mögliche Folgen von X-Beinen und O-Beinen sind Schmerzen im Bereich des
Kniegelenks, welche auf die fehlerhafte Belastung zurückzuführen sind. Auch
werden Verschleißerscheinungen des Kniegelenks verstärkt. |
Diagnostik
|
X- und O-Beine sind bei einer ärztlichen Untersuchung gut zu erkennen. Zur
genauen Beurteilung der Stellung der gelenkbildenden Knochen ist eine
Röntgenaufnahme hilfreich. Darauf ist zudem gut zu erkennen, wie stark sich der
Spalt zwischen den gelenkbildenden Knochen durch den Knorpelabrieb bereits
verschmälert hat. |
Einlagen oder Operation
|
Die Therapie bei X-Beinen und O-Beinen richtet sich nach der Ursache. Im
Kindesalter sind Einlagen, die an der entsprechenden Seite erhöht sind, oft
ausreichen. Im Erwachsenenalter kann, vor allem bei ausgeprägten Beschwerden
oder deutlichem Voranschreiten der Fehlstellung, eine Korrekturoperation
sinnvoll sein. Diese Operation nennt sich Osteotomie. Dabei wird aus der dem
Knick gegenüberliegenden Seite des Oberschenkelknochens oder des Schienbeins ein
Knochenstück in Form eines Keils entnommen. Über der entstandene Lücke wird der
Knochen dann wieder "zusammengeklappt", was zu einer Korrektur der Beinachse
führt. |
Physiotherapie
|
An die Operation schließt sich eine Rehabilitationsphase an. Dabei steht
insbesondere eine intensive krankengymnastische Behandlung im Vordergrund. Die
Krankengymnastik dient der Kräftigung der Muskulatur, um das Kniegelenk in
seiner neuen Stellung gut stabilisieren zu können.
|