Orthopädie

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Bizepssehnensyndrom

Der Bizepsmuskel besteht aus zwei Muskelbäuchen, die mit jeweils einer Sehne am Schulterblatt befestigt sind. Dabei wird eine lange von einer kurzen Bizepssehne unterschieden, wobei die lange Bizepssehne durch das Schultergelenk verläuft. Das andere Ende des Bizepsmuskels ist an den beiden Knochen des Unterarms (Elle und Speiche) befestigt. Bei Anspannung des Bizepsmuskels verkürzt er sich und nähert so den Unterarm an den Oberarm an - der Arm wird gebeugt. Außerdem ist der Bizepsmuskel unter anderem an der Auswärtsdrehung des Unterarmes beteiligt.

 

Verschleiß durch allmählichen Abrieb der Sehne

Beim Bizepssehnensyndrom bestehen Verschleißerscheinungen der langen Bizepssehne. Zu Verschleißerscheinungen kommt es, weil die Sehne bei ihrem Verlauf durch das Schultergelenk mit vielen anderen Strukturen, unter anderem mit den verschiedenen Knochenstrukturen des Schulterblatts, Kontakt hat. Dadurch kann es zu einem allmählichen Abrieb der Sehne und in der Folge sogar zu einer teilweisen oder vollständigen Durchtrennung kommen. Letzteres kann gelegentlich in höherem Lebensalter nach häufiger besonderer Beanspruchung des Bizeps vorkommen, etwa bei Sportlern.

 

Entzündung und Schmerzen

Außerdem stellt sich eine Entzündung der Sehne ein. Durch die Entzündung kommt es zu Schmerzen im Schultergelenk. Die Schmerzen treten insbesondere bei der Beugung des Armes sowie bei der Auswärtsdrehung des Unterarmes auf. Etwa 1 bis 5 Prozent aller Menschen sind von derartigen Beschwerden betroffen.

 

Körperliche Untersuchung

Der Verdacht auf ein Bizepssehnensyndrom ergibt sich durch die Beschwerden, die der Patient schildert: Schmerzen in den Situationen, in denen es zu einer Anspannung des Bizepsmuskels kommt,  bei Beugung des Armes und Auswärtsdrehung des Unterarmes. Auch das Auftreten von Schmerzen bei Druck auf bestimmte Stellen im Muskelverlauf im Rahmen der ärztlichen Untersuchung ist wegweisend. Ist die lange Bizepssehne gerissen, sind die Beugung des Armes und die Auswärtsdrehung des Unterarmes eingeschränkt. Außerdem ist am Oberarm ein dicker Muskelwulst sicht- und tastbar. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die gerissene Sehne "ihren" Muskelbauch nicht mehr am Knochen befestigen kann, sodass dieser am Arm nach unten sackt.

 

Bildgebende Verfahren

Als weitere diagnostische Maßnahme ist eine Ultraschalluntersuchung nützlich, welche die Verschleißerscheinungen der langen Bizepssehne darstellen kann. Zudem lassen sich mit Hilfe einer Computertomografie knöcherne Veränderungen des Schulterblattes erkennen, welche wiederum zu Schäden an der langen Bizepssehne führen. Eine ergänzende Kernspintomografie kann entzündliche Veränderungen der Sehne darstellen.

 

Therapie

Ist ein Bizepssehnensyndrom festgestellt worden, wird zunächst für einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten eine Therapie mit folgenden Elementen durchgeführt:

  • Krankengymnastik
  • Einspritzen von lokalen Betäubungsmitteln und Kortisonpräparaten in die Nähe der langen Bizepssehne (das lokale Betäubungsmittel lindert den Schmerz, und das Kortisonpräparat dämpft die in der Sehne ablaufende Entzündungsreaktion)
  • Massagen
  • Ultraschallbehandlung
  • Elektrotherapie mit Reizströmen

 

Operation

Sind diese Maßnahmen erfolglos, kann sich eine operative Behandlung anschließen. Dabei wird die Sehne am Knochen in einer Position fixiert, in der es zu keinen Reibungen mehr kommt. Dies ist im Rahmen einer offenen Operation oder mittels der so genannten Schlüssellochtechnik möglich.

Bei einem Abriss der langen Bizepssehne wird im Rahmen einer Operation die Sehne wieder hergestellt.

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