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Erythrophobie - Angst vor dem Erröten
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Erröten kann nicht mit dem Willen gesteuert werden
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Das vegetative Nervensystem lässt sich willentlich nicht
beeinflussen, weshalb sich
auch Erröten nicht unterdrücken lässt. Diese eigentlich natürliche Reaktion,
ausgelöst durch Scham, Angst oder Überraschung kann allerdings für Menschen, die
leicht erröten, zu einem ernsthaften Problem werden. Sie können eine Phobie
entwickeln, die als "Angst vor dem Erröten" (Erythrophobie) bezeichnet
wird.
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Angst und soziale Isolation sind vorherrschend
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Die Aufforderung an sich selbst "bloß jetzt nicht rot werden"
nützt nichts, ganz im Gegenteil. Die Angst, rot zu werden kann bei Betroffenen
in einen Teufelskreis münden, bei dem manchmal allein das Denken an Erröten
ausreicht, um rot zu werden. Betroffene fürchten sich, vor anderen schlecht
dazustehen, wenn sie erröten und meiden alle Gelegenheiten, in denen sie rot
werden könnten. Das kann in ausgeprägten Fällen zu einer deutlichen sozialen
Isolation führen bei der Erythrophobiker kaum mehr das Haus verlassen.
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Therapie
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Folgende therapeutische Verfahren können bei Erythrophobie angewandt werden:
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kognitive Verhaltenstherapie
- Stärkung des Selbstwertgefühls
- Atem und Entspannungsübungen
- Evt. medikamentöse Unterstützung mit Beta-Blockern
und Antidepressiva
- Mit einer chirurgischen Unterbrechung der
Sympathikusstränge auf Höhe der Brustwirbel I und II (ETS endoskopische
transthorakale Sympathikusblockade) lässt sich
das Erröten ausschalten. Diese Operation wird minimal-invasiv
durchgeführt. In der Gesichts- und Halsregion wird damit auch
Schwitzen in dieser Region unterbunden. Als Ausgleich kommt es
allerdings dafür jedoch zu verstärktem Schwitzen an Rumpf und Beinen und
zu zahlreichen anderen Nebenwirkungen (z.B. verstärkte Schweißneigung
bei stimmten Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen. Die Methode wird
deshalb sehr kontrovers beurteilt.
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