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Untergegangenes Knorpelgewebe kann der Körper nicht ersetzen.
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Arthrose ist der medizinische Fachbegriff für eine Gruppe von rheumatischen Erkrankungen, die als
"degenerative rheumatische Erkrankungen" bezeichnet wird. Damit werden
Gelenkerkrankungen beschrieben, die aufgrund von Veränderungen des Gelenkknorpels entstehen. Die Ursachen
dieser Erkrankungen sind unterschiedlich. Das Beschwerdebild bzw. die biologischen Folgen
sind aber sehr ähnlich. Einmal untergegangenes Knorpelgewebe kann vom Körper nicht
ersetzt werden. Durch die Knorpelveränderungen bildet sich dann der Knochen im
Gelenkbereich um. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen, Muskelverspannungen,
Bewegungseinschränkungen und Schwellungen im Bereich der betroffenen Gelenke. Am Ende des
Prozesses steht eine Verformung (Deformierung) des Gelenkes. |
Züchtungen körpereigener Knorpelzellen können operativ eingesetzt
werden.
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Es ist heute jedoch möglich, untergegangenes Knorpelgewebe durch
Transplantation zu ersetzen. Um eine Abstoßungsreaktion durch das Immunsystem zu
vermeiden, werden körpereigene Knorpelzellen entnommen und im Labor gezüchtet. Danach
werden sie operativ eingesetzt. Diese Züchtungen nennt man auch
"Zell-Therapeutika". |
Häufig sind einzelne Gelenke betroffen.
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Es sind nicht nur ältere Menschen betroffen. Auch jüngere Menschen
können, z. B. bei Fehlbelastungen oder auch erblichen Störungen Knorpelschäden an den
Gelenken entwickeln. Die Arthrose kann sich in einzelnen große Gelenken, z. B. im
Hüftgelenk oder im Kniegelenk entwickeln. Es können aber auch mehrere kleinere Gelenke,
z. B. die Wirbelsäulengelenke oder die Fingergelenke betroffen sein. Je nachdem, welche
Gelenke angegriffen sind, wird dieser Begriff erweitert. Die Coxarthrose betrifft z. B.
das Hüftgelenk, die Spondylarthrose die Wirbelsäule, die Gonarthrose das Kniegelenk usw.
In englischsprachigen Ländern wird die Arthrose meistens als Osteoarthritis bezeichnet. |
"Verschleiß" ist nicht die richtige Beschreibung für
Arthrose.
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In der Umgangssprache hört man auch immer wieder den Begriff
"Gelenkverschleiß". Das ist aber etwas irreführend. Zwar tritt die Arthrose
mit zunehmendem Alter sehr viel häufiger auf, aber die naheliegende Idee sich nur
ausreichend zu schonen, um keine Arthrose zu bekommen (weil dann ja nichts verschleißen
kann), ist leider ein Trugschluss. Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass genau das
Gegenteil der Fall ist. Menschen, die sich körperlich schonen bekommen häufiger
Arthrose, als Menschen die sich aktiv bewegen. Außerdem enthält der Begriff
"Verschleiß" gleichzeitig eine Entschuldigung für mangelnde Behandlung.
"Das ist Verschleiß, da kann man ja doch nichts machen." So werden Schmerzen
und Bewegungseinschränkungen häufig unnötig ertragen und Behandlungsstrategien nicht
konsequent durchgeführt. Diese Entschuldigung sollte sowohl vom Betroffenen, als auch von
seinem Arzt nicht angenommen werden. "Verschleiß" als alleinige Ursache für
die Entstehung einer Arthrose ist keine ausreichende Erklärung. Beim aktuellen
Stand der Medizin wird für die Arthroseentstehung nicht mehr von einem rein mechanischen
Prinzip ausgegangen. Es beschreibt zwar einen Sektor der Entstehungsmechanismen, es
spielen aber sehr viel mehr Faktoren eine Rolle.
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