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Wenn Schmerz zur Lust wird...
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Von
der Geisteskrankheit zu erworbenen Verhaltensmustern. |
Schmerzen
in der Liebe sind heute kein Tabu mehr. Wurde früher von einer "degenerativen
Erkrankung des Gehirns" oder von "hormonellen Störungen der Sexualität"
gesprochen und solche und ähnliche Bedürfnisse als Perversion angesehen, so wird heute
immer mehr davon ausgegangen, daß sexuelle Abweichungen zum Menschen gehören.
Amerikanische Sexualforscher sprechen auch davon, daß Sexualverhalten durch Vorlagen und
Muster, durch sexuelle Geschehnisse und Situationen und durch deren Interpretation
erworben werden. |
Rollenspiele
schaffen Befriedigung. |
Beim
Sadomasochismus gehören Rollenspiele dazu. Die Rollen selbst können außerordentlich
vielseitig sein. Nicht jeder mag Schmerzen. Manch einer findet es toll, beschimpft zu
werden. Wieder andere mögen es lieber, wenn sie gefesselt werden. Der Fantasie sind keine
Grenzen gesetzt. Sadomasochismus wird als Erweiterung der normalen Sexualität verstanden.
Zwar gibt es auch Sadomasochisten, die eine vorliebe für Schmerzen haben, aber meistens
haben Schmerzen einen eher symbolischen Charakter. Brutale Gewalt wird strikt abgelehnt. Bei den Spielen gibt es meistens eine aktive und eine passive
Rolle. Das wird in der internen Sprache "Top" oder "Bottom" genannt.
Auch hier gibt es Vorlieben. Viele Sadomasochisten sind aber nicht auf eine bestimmte
Rolle festgelegt.
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Unfreiwillige
Namensgeber |
Namensgeber
dieser Sexualpraktiken wurden der Schriftsteller Marquis de Sade (1740 -1814), der
wollüstige Befriedigung darin empfand, andere Menschen zu quälen und der Ritter Leopold
von Sacher-Masoch (1836 - 1895) der sich seiner Ehefrau in allem mit Lust und Freude
unterwarf und ihr Sklave war, selbst unter größtem Schmerz. Leider führte gerade diese
Form der Namensgebung dazu, daß Sadomasochismus mit Brutalität, Gewalt und Schmerzen
verbunden wird. Die Wirklichkeit sieht oft ganz anders aus. Grundlage jeder angewandten
Praktik ist das Wissen um die Folgen. Darum gehört das Lernen dazu. Schließlich soll
kein bleibenden Schaden entstehen. Das Hauptziel ist die Freude am Rollenspiel. |
Veraltete
Vorstellungen gehen auf falsche Annahmen früher Sexualforscher zurück. |
Die
Frauen sind auch in der sadomasochistischen Szene auf dem Vormarsch. Die Vorstellung, es
gäbe keine sadomasochistischen Frauen beruht auf einer falschen Annahme der frühen
Sexualforscher. Damals ging man davon aus, daß die gesamte weibliche Sexualität
masochistisch und die gesamte männliche sadistisch wäre. Diese Vorstellung hat später
Sigmund Freud übernommen. So hat sich so sehr gefestigt, daß bei den ersten Forschungen
zum Sadomasochismus nur Männer untersucht wurden. |
Frauen
sind auf dem Vormarsch. |
Was
man nicht sucht, kann man auch nicht finden. Diese Vorstellungen sind heute überholt.
Frauen sind vielleicht, aufgrund ihrer Erziehung schüchterner, aber sie sind heute auch
in der sadomasochistischen Szene gleich häufig anzutreffen, wie Männer. |
Privat
oder professionell? |
Beim
Sadomasochismus gibt es zwei Formen. Zum einen gibt es die SM-Gruppen und Clubs, die
privat wie ein ganz normaler Verein organisiert sind. Zum anderen die kommerzielle Szene.
Hier kann man seine Lust durch professionelle Dominas für viel Geld befriedigen lassen,
ganz so, wie das für "normal Veranlagte" durch Prostituierte möglich ist. |
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5 Regeln bei Sado-Maso
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Strikte
Regeln senken die Gefahr.
Persönliche Erfahungen |
Die
Regeln bei Gruppenveranstaltungen und generell bei sado-masochistischen Kontakten sind
strikt. Jeder muß sie einhalten, sonst wird er ausgeschlossen. Die Standardregel ist SSC:
safe, sane, consensual. Das bedeutet: Jedes Rollenspiel muß für die Beteiligten sicher
sein, mit gesunden Menschenverstand und insbesondere freiwillig durchgeführt werden. |
Regel
1: |
Neulinge
müssen als erstes lernen, welche Folgen die verschiedenen Handlungen haben. Nicht jede
Handlung ist erlaubt, vor allem, wenn sie einen Mitspieler verletzt. Auch ein gewisses
Geschick in der Ausübung muß erlernt werden. |
Regel
2: |
Freiwilligkeit
ist das oberstes Gebot. Niemand darf zu etwas gezwungen werden. Wer diesem Grundsatz nicht
folgt, wird ausgeschlossen. Meistens wird vor der Peinigung ein individuelles Codewort
vereinbart, das auch Safeword genannt wird. Mit diesem Wort muß das Spiel sofort beendet
werden. Im deutschen Sprachraum wird oft das Wort "Mayday" verwandt. |
Regel
3: |
Die
individuellen Geschmacks- und Ekelgrenzen müssen akzeptiert werden. Geschieht dies nicht,
so kann das zum vorzeitigen Abbruch der Veranstaltung führen. |
Regel
4: |
Persönliche
Beziehungen müssen respektiert werden. Wird ein "Bottom" von seinem
"Top" ausgeliehen, so wird diese Verabredung vorher getroffen. In jedem Fall
müssen beide der Vereinbarung zustimmen. |
Regel
5: |
Gefahren
durch Verletzung oder durch unfreiwillige Überschreitung der Grenzen muß vorgebaut
werden, damit sie so gering wie möglich sind. |
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Einige Tips
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Eine
umfassende Information zum Thema Sadomasochismus würde an dieser Stelle zu weit führen.
Unser Hauptinteresse ist die medizinische Bedeutung und Funktion von Schmerzen und
chronischen Schmerzen und die entsprechenden Krankheitsbilder. Dennoch erscheint es uns
wichtig darauf hinzuweisen, das Schmerzen auch aus anderen Blickwinkeln gesehen werden
können. Wer weiterführende und umfassendere
Informationen zum Thema Sadomasochismus sucht, kann einen der untenstehenden
weiterführenden Links aufsuchen. Alle diese Websites werden nur für Menschen angeboten,
die das 18. Lebensjahr vollendet haben.
Buchtipp |
Das SM-Handbuch |
Dieses
deutschsprachige Sicherheitshandbuch bietet eine gute Einführung für Neueinsteiger, ist
aber auch für Erfahrene interessant. Es enthält eine ausführlichen Adressenteil und
eine Literaturliste. |
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Weiterführende Links |
http://www.datenschlag.org |
Hier
finden sie eine umfangreiche Einführung zum Thema Sadomasochismus, in der vor allem die
häufigsten Fragen beantwortet und auch viele Vorurteile und Mißverständnisse
ausgeräumt werden. |
http://www.schlagzeilen.com |
Bundesweit
erscheinende SM Zeitschrift "Schlagzeilen" im Internet. |
http://www.mela.de/Frauen/index.shtml |
Lifeguard
ist ein nichtkommerzielles, unabhängiges Netzwerk von SM-Frauen zur Unterstützung und
Hilfe von Frauen die neu in der Szene sind. |
http://www.smart-rhein-ruhr.de/ |
Der
Verein SMart Rhein-Ruhr e.V. wurde 1992 von Sadomasochisten als Anlaufstelle für
Sadomasochisten gegründet, die aufgrund der damals noch stärker vorhandenen
gesellschaftlichen Tabuisierung des Themas SM keine Ansprechpartner für ihre
individuellen Belange hatten. |
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Schmerzen aus anderer Sicht |
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