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Migräne: Durchblutungsstörung im Gehirn
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Geweitete Blutgefäße führen durch den Dehnungseffekt zu
Kopfschmerzen.
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Mit Hilfe der Positronen-Emissions- Tomografie (PET) kann die regionale
Durchblutung des Gehirns gemessen und sichtbar dargestellt werden. Eine Theorie zur
Entstehung der Migräne geht davon aus, dass äußere Faktoren (Stress, Änderungen des
Hormonspiegels, Wetterumschwung etc.) bei Migränepatienten zu einer kurzfristigen
vorübergehenden Verengung der Blutgefäße in Gehirn und Gehirnhaut führen. Daran
anschließend kommt es dann zu einer Gefäßerweiterung und erhöhten Durchblutung im
Bereich von Kopfhaut und Gesicht, wobei sich die Dehnung dann als pulsierender Kopfschmerz
bemerkbar macht. |
Die Durchblutungsstörung beginnt im hinteren Gehirnbereich und
wandert langsam nach vorne.
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Dieser Ansatz würde erklären, warum bei Betroffenen mit Aura in der
Vorphase neurologische Reiz- und Ausfallerscheinungen (Sehstörungen, Gefühlsstörungen)
auftreten, die mit Beginn der Schmerzen verschwinden. Die Durchblutungsstörungen bei
Aurabetroffenen sind schon länger bekannt. Es konnte gezeigt werden, dass die verminderte
Durchblutung in den hinteren Gehirnabschnitten, wo auch die Sehrinde liegt beginnt. Von
dort bewegt sie sich mit einer ungefähren Geschwindigkeit von 3 bis 4 Millimetern in der
Minute nach vorne. |
Migräne ohne Aura wird durch diese Theorie nicht erklärt.
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Diese Theorie erklärt aber nicht alle Formen der Migräne. Bei Migräne
ohne Aura konnte sowohl vor, als auch während und nach der Migräneattacke keine
veränderte Durchblutung des Gehirns festgestellt werden. Auch erklärt dieser Ansatz
nicht, warum die Kopfschmerzen typischerweise nur auf einer Seite auftreten. Deshalb kann
eine Durchblutungsstörung im Gehirn allein nicht ausschlaggebend für die Entstehung der
Migräne sein.
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