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MIDAS-Fragebogen: Ergebnisse einer Studie

Zitat aus den Kopfschmerz-News (10. Jahrgang Nummer 1 Februar 2001) der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft DMKG.

Stewart WF, Lipton RB, Kolodner KB, Sawyer J, Lee C, Liberman JN. Validity of the Migraine Disability Assessment (MIDAS) score in comparison to a diary-based measure in a population sample of migraine sufferers. Pain 2000;88: 41-52

Zusammenfassung: Der MIDAS Fragebogen ist ein vom Patienten selbst auszufüllender Fragebogen, der drei wesentliche Aspekte des Lebens bzw. die Einschränkung, die durch Migräne in diesen Bereichen entstehen, erfasst Der MIDAS-score wird gebildet aus den Fragen zu versäumter bezahlter Arbeit, Haushaltsarbeit oder verpasster Freizeitaktivitäten bzw. Tagen mit halber Produktivität und erfragt über einen Zeitraum der letzten 3 Monate. Die Validität des Fragebogens wurde mit dem zeitgleich geführten Tagebuch erfasst. Untersucht wurde eine Gruppe von 144 Migränepatienten, die in eine 90 Tage umfassende Tagebuchstudie integriert wurden, wobei am Ende der MIDAS-Fragebogen ausgefüllt wurde. Die Korrelation zwischen dem MIDAS-Score und dem Tagebuch-Score war 0,63 und somit die Validität für dieses Instrument belegt.

Kommentar: Der MIDAS-Fragebogen umfasst 5 Fragen zur funktionellen Beeinträchtigung mit Migränekopfschmerz in den vergangenen 3 Monaten durch Migränekopfschmerz. Der Fragebogen ist einfach auszufüllen und rasch zu interpretieren. Dies ist ein Vorteil gegenüber vielen gängigen Kopfschmerz-fragebögen, die auch im deutschsprachigen Raum zum Einsatz kommen. In vorangegangenen Studien wurde belegt, dass MIDAS mit sowohl dem klinischen Eindruck, wie auch dem Grad der Notwendigkeit einer migränespezifischen Therapie. Die Korrelationen zwischen dem Tagebuch und dem MIDAS-Fragebogen waren relativ hoch für Schmerzintensität und Häufigkeit von Kopfschmerz (Schmerzintensität R = 0,76, Häufigkeit des Kopfschmerzes R = 0,68). Bei der Beurteilung des MIDAS-Scores ist zu bedenken, dass ein Kopfschmerztag alle 3 abgefragten Bereiche beeinflussen kann oder wird, so muss die Anzahl der Kopfschmerztage in der Zeiteinheit berücksichtigt werden. Hervorzuheben ist, dass die Tagebucherhebung wöchentlich erfolgte und somit wenig Recall-Errors erscheinen werden. Der MIDAS-Fragebogen ist nicht in der deutschen Übersetzung erhältlich bzw. nicht im deutschen Sprachraum validiert. Feldstudien in anderen europäischen Ländern wie Schweden haben jedoch die Validität des Fragebogens auch in diesen Ländern belegt. Der Vorteil des MIDAS-Fragebogens ist ganz klar die Kürze der Fragen und die kurze Dauer der Auswertzeit verglichen zu üblichen Kopfschmerztagebüchern. Darüber hinaus wurde durch das MIDAS-Konzept eine neue Art des therapeutischen Zugangs zu dem Patienten zu einem stratifizierten Behandlungskonzept wissenschaftlich belegt, welches sich in der Therapie von Kopfschmerzpatienten mehr und mehr durchzusetzen scheint und somit Patienten mit schweren Migräneattacken schneller einer effektiven Therapie zuführt als die mit den herkömmlichen Stufenprinzip möglich war. (AG)

Dr. A. Gendolla, Neurologische Universitätsklinik, Hufelandstr. 55, 45122 Essen (AG)

 

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