Wundmanagement -
Wundheilung und chronische Wunden

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Bakterien
  Inhaltsübersicht
Bakterielle Familiensaga
Infektionen durch Eitererreger
Infektionen durch Fäulniserreger
Infektionen durch Anaerobier

 

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Bakterielle Familiensaga

 

Kokken, Bazillen und Spiren bilden eine weit verzweigte Familie. Bakterien gibt es überall. Sie sind eine sehr vielseitige und weit verzweigte Familie. Es gibt die kugelförmigen Bakterien, die Kokken. Ein anderer Familienzweig ist stäbchenförmig. Das sind die Bazillen. Und wieder ein anderer, die Spiren, sind schraubenförmig.

 

Sauerstoff: Ja oder Nein. Zwar gibt es, obwohl Bakterien einzellige Lebewesen sind, keine "männlichen" und "weiblichen" Familienmitglieder, Bakterien haben aber eine wichtige Eigenschaft, die sie grundsätzlich unterscheidet. Die einen brauchen zum Leben Sauerstoff. Das sind die Aerobier. Man nennt sie häufig auch Enterobakterien. Die anderen sterben, wenn sie Sauerstoff ausgesetzt sind. Das sind die Anaerobier.

 

Sporen können praktisch "unbegrenzt" überleben. Bakterien vermehren sich durch Zellteilung. Wenn die Lebensbedingungen gut sind sehr schnell. Einige Bakterien bilden auch Sporen. Sporen sind sehr widerstandsfähige und in dieser Form inaktive "Familienmitglieder", die sehr lange unter ungünstigen Lebensbedingungen überleben können, weil sie praktisch keinen Stoffwechsel haben. Kommen dieses Sporen, z. B. über Staub, in ein günstiges Umfeld werden sie wieder aktiv und vermehren sich. Eine Wunde ist ein idealer Nährboden für Sporen.

 

Ein Familienzweig setzt sich durch. Bei Wundinfektionen sind meistens verschiedene Bakterien zusammen aktiv. Das Aussehen der Infektion zeigt, ob sie eine durch

 

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Infektionen durch Eitererreger

 

Was ist eigentlich Eiter? Eiter entsteht durch sich stark vermehrende Bakterien, abgestorbene Zellen und weiße Blutkörperchen. Durch den Eiter sollen "Fremdlinge" aus der Wunde gespült werden. Das Aussehen und die Menge des Eiters weisen auf das überwiegende Vorkommen eines bestimmten Erregers hin.

 

Eitererreger gibt es überall. Eitererreger gehören meistens zu den kugeligen "Familienmitgliedern", die es praktisch überall in der Natur gibt. Deshalb geraten sie auch sehr schnell und unbemerkt in eine Wunde.

 

Vorsicht: Krankenhausinfektionen. Die häufigsten pyogenen Wundinfektionen werden durch die gefürchteten Staphylokokken, die Streptokokken und durch das Darmbakterium Escherichia coli hervorgerufen. Infektionen mit Staphylokokken werden oft im Krankenhaus erworben. Obwohl sie auf Penizillin ansprechen, haben sich auch schon eine Reihe von resistenten Stämmen gebildet.

 

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Infektionen durch Fäulniserreger

 

Fäulniserreger stinken ganz schön. Proteus vulgaris ist nicht der Name eines neuen Computerspiels, sondern eines Fäulniserregers. Das Bakterium fühlt sich besonders wohl in der Erde oder auch in menschlichem Stuhl. Gelangt Proteus vulgaris in eine Wunde, so fängt es sofort an, Körperzellen zu zersetzen. Dabei entstehen faule, stinkende Gase. Das Körpergewebe sieht schmierig und jauchig aus.

 

Typisch ist das Gangrän. Dieses Aussehen ist typisch für ein Gangrän. Als Gangrän bezeichnet man chronische Wunden, die aufgrund von arteriellen Durchblutungsstörungen entstanden sind. Wegen der Durchblutungsstörung wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgt und stirbt schließlich ab. Gangrän findet sich häufig bei arteriellen Verschlusskrankheiten oder bei Diabetes mellitus.

 

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Infektionen durch Anaerobier

 

Unter abgestorbenem Gewebe von Nekrosen fühlen sich die Anaerobier richtig wohl. Anaerobier gedeihen nur, wenn kein Sauerstoff vorhanden ist. Das ist z. B. bei großflächigen Nekrosen, die aus abgestorbenen Zellen bestehen und bei schlechter Durchblutung des Gewebes der Fall. Möglich ist aber auch eine anaerobe Infektion, wenn aerobe Bakterien ebenfalls vorhanden sind. Dann arbeiten alle "Familienmitglieder" zusammen. Die aeroben Bakterien verbrauchen den vorhandenen Sauerstoff und schaffen so ideale Lebensbedingungen für die anaeroben Bakterien. Es entsteht eine Mischinfektion.

 

Klostridien sind besonders gefährlich. Die gefährlichsten anaeroben Bakterien sind die Klostridien. Die Klostridien sind sporenbildende Bakterien, die, wenn sie aktiv werden, gefährliche Gifte (Toxine) und zersetzende aggressive Enzyme bilden. Enzyme sind Eiweißkörper, die eine chemische Reaktion beschleunigen. Zu den Klostridien gehören die bekannten Erreger von Wundstarrkrampf und Gasbrand.

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