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Infektionstherapie
bei Dekubitus |
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Erst,
wenn sich die klassischen Zeichen einer Infektion zeigen, ist, nach einer genauen
Diagnostik, eine gezielte Infektionstherapie notwendig. |
Dekubitusgeschwüre
sind häufig mit Bakterien besiedelt, die sich in schlecht
durchblutetem Gewebe meistens sehr wohl fühlen. Neben der Bildung toxischer Substanzen
verzögern aerobe Bakterien den Heilungsverlauf auch
durch einen erhöhten Verbrauch an Sauerstoff. Dennoch ist allein das Vorhandensein von
Bakterien auf der Wunde kein Grund, eine Antibiotikatherapie einzuleiten. Das ist erst
notwendig, wenn sich eine Infektion mit ihren klassischen
Zeichen:
- Rötung,
- Überwärmung,
- Schmerz,
- Schwellung und
- Funktionsstörung
entwickelt hat. Dann muss der Arzt nach einer
laborchemischen Untersuchung und mit Hilfe eines bakteriologischen Abstrichs die weitere
Behandlung festlegen.
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Keine
lokalen Desinfektionsmittel verwenden. |
Bei
der weiteren Therapie ist zu bedenken, dass lokale Desinfektionsmittel auch toxische
Wirkungen auf die körpereigenen Immunabwehrzellen haben. aus diesem Grunde sollten sie
nicht eingesetzt werden. |
Eine
routinemäßige Verwendung von lokalen Antibiotika ist strikt abzulehnen. |
Auch
eine lokale Anwendung von Antibiotika kann nur in Ausnahmefällen befürwortet werden, z.
B. dann, wenn die systemische Einnahme von Antibiotika nicht möglich ist. Die allgemeine
und routinemäßige Verwendung lokaler Antibiotika in Salben oder Pudern ist in jedem Fall
abzulehnen. Die Gefahr, dass sich Resistenzen bilden, ist viel zu groß. Ist aus
medizinischen Gründen eine lokale Antibiotikatherapie nicht zu vermeiden, so sollten nur
Substanzen verwendet werden, die vom Gewebe nicht aufgenommen werden können. Top |
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