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Rückwärtsneigung der Gebärmutter (Retroflexio uteri)
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Normale Lage der Gebärmutter
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Die Gebärmutter oder Uterus, ist in etwa birnenförmig.
Die häufigste Lage der Gebärmutter im Unterleib ist die leichte
Vorwärtsneigung von Gebärmutterkörper und Gebärmutterhals in
Richtung Bauchdecke. Die Gebärmutter ist sehr beweglich und dehnbar.
Normalerweise ist sie nur etwa 7 bis 10 cm lang und 4 bis 5 cm breit. Während
der Schwangerschaft kann die Gebärmutter aber erheblich an Größe zunehmen, denn
in ihr wächst das Kind heran. Die Vorwärtsneigung der Gebärmutter bietet dafür
ideale Bedingungen und die Gefahr, dass sie möglicherweise durch den
Beckenboden rutscht ist am geringsten.
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Bei etwa zehn Prozent der Frauen neigt sich die Gebärmutter
aber nicht nach vorne, sondern
nach hinten in Richtung Kreuzbein. Dieser sogenannter retroflektierter Uterus ist,
solange er beweglich (mobil) ist, nur eine Variante der normalen Lage und
verursacht selten Beschwerden. In bestimmten Situationen
entwickelt sich besonders häufig eine Rückwärtsneigung
der Gebärmutter, u.a. in der
Kindheit, bei einer verzögerten Rückbildung der Gebärmutter nach einer
Schwangerschaft sowie bei einer altersbedingten Rückbildung der Gebärmutter vor.
Wird eine Frau mit einer Rückwärtsneigung der Gebärmutter schwanger,
richtet sich diese fast immer spontan auf, so dass sich eine
normale Schwangerschaft entwickelt.
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Verwachsung mit dem Bauchfell
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In manchen Fällen kann es vorkommen, dass eine Gebärmutter, die sich nach
hinten neigt, mit dem Bauchfell am Mastdarm verwachsen ist. Ein sogenannter
fixierter retroflektierter Uterus ist unbeweglich und kann sich
auch bei einer Schwangerschaft nicht aufrichten.
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Ursachen
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Ursache für die Verwachsung der
Gebärmutter können
Entzündungen, eine
Endometriose oder eine Operation im kleinen Becken sein.
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Beschwerden
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Folgende Beschwerden können auf eine fixierte Gebärmutter
hinweisen:
- Kreuzschmerzen
- chronische Unterbauchschmerzen
- Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
- Verstopfung (Obstipation)
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie)
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Therapie
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Die mobile Rückwärtsneigung der Gebärmutter wird heute nur noch
in Ausnahmefällen operativ aufgerichtet. Vorher erfolgt dann in der Regel eine
6 bis 8 wöchige Therapie mit einem Pessar.
Ein Pessar wird in die Gebärmutter eingesetzt und bringt sie in die richtige
Form. Manchmal führt dies bereits zu einer dauerhaften Aufrichtung der
Gebärmutter.
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Pessar
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Ein Pessar ist ein medizinisches Produkt, das in die
Scheide oder die Gebärmutter eingelegt wird. Als therapeutisches Pessar
dient es als konservative Therapie bei Lageveränderungen der Gebärmutter
oder bei einer Belastungsinkontinenz. Therapeutische Pessare können sehr
unterschiedliche Formen haben. Als
mechanisches Verhütungsmittel
werden Pessare ebenfalls eingesetzt. Dazu gehören Diaphragma, Portioklappe
und Intrauterinpessar.
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Operation
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Bei der fixierten Form der Rückwärtsneigung der
Gebärmutter können die
Verwachsungen operativ gelöst werden. Die Gebärmutter kann auf diese Weise
wieder beweglich gemacht werden und die Beschwerden werden gebessert. Leider
entstehen häufig erneute Verwachsungen.
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