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Akute Schwangerschaftsfettleber

Der Abbau von Fettsäuren ist gestört

Die akute Schwangerschaftsfettleber ist eine sehr selten vorkommende Besonderheit. Genaue Angaben zur Häufigkeit fehlen aufgrund der Seltenheit dieser Erkrankung. Auch die genaue Ursache ist noch nicht bekannt. Neben einer familiären Belastung wird ein Zusammenhang mit der Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Antibiotika und Medikamente gegen Epilepsie) und dem Genuss von Alkohol angenommen. Grund für das Auftreten der Fettleber ist eine Störung des Fettsäurenabbaus innerhalb der Leber mit anschließender Fetteinlagerung im Organ.

 

Beschwerden sind oft unspezifisch

Die akute Schwangerschaftsfettleber tritt erst in den letzten Monaten der Schwangerschaft auf, durchschnittlich in der 35. Schwangerschaftswoche. Sie macht sich durch unspezifische Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit sowie Oberbauch- und Rückenschmerzen bemerkbar. Diese Beschwerden nehmen über Tage an Intensität zu. Außerdem werden in der Regel ein schneller Herzschlag sowie eine Gelbfärbung der Haut und der Bindehäute des Auges (Gelbsucht, Ikterus) beobachtet. Bei schweren Verläufen kann es zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) und Koma kommen.

 

Erhöhte Blutungsneigung vor und während der Geburt

Durch die Störungen der Leberfunktion und die beeinträchtigte Produktion von Gerinnungsfaktoren kann es zudem zu Störungen der Blutgerinnung kommen. Dies kann sich in Form kleiner, punktförmiger Blutungen an der Haut und an den Schleimhäuten (z.B. im Bereich der Mundhöhle) äußern. Auch kann es während der Geburt zu verstärkten Blutungen kommen. Zudem ist es möglich, dass innerhalb der Leber größere Blutergüsse entstehen, welche unter Umständen durch die entstehende Druckerhöhung innerhalb des Organs zu einem Leberriss führen. Diese erhöhte Blutungsneigung ist allerdings nicht ausschließlich auf die gestörte Produktion der Gerinnungsfaktoren innerhalb der Leber zurückzuführen, sondern maßgeblich auch auf deren gesteigerten Verbrauch innerhalb der Blutgefäße.

 

Schwere Störungen im Stoffwechsel

Weitere mögliche Komplikationen der akuten Schwangerschaftsfettleber sind komplexe Stoffwechselstörungen wie Unterzuckerung (Hypoglykämie), verminderte Konzentration der Spurenelemente Kalium und Natrium im Blut (Hypokaliämie und Hyponatriämie) sowie Verminderung des Eiweißgehaltes im Blut (Hypoproteinämie). Auch die Entwicklung einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis) ist möglich.

 

Es besteht Lebensgefahr

Insgesamt können diese verschiedenen, teilweise schweren Komplikationen zum Tod der Schwangeren und des ungeborenen Kindes führen.

 

Diagnostik

Bei Verdacht auf eine akute Schwangerschaftsfettleber bei Vorliegen der entsprechenden Krankheitszeichen können zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose zahlreiche Blutuntersuchungen durchgeführt werden (Leber- und Nierenwerte, Blutzuckerspiegel, Blutbild, Gerinnungsanalyse). Beweisend ist die feingewebliche Untersuchung einer Gewebeprobe aus der Leber, wobei sich unter dem Mikroskop Fettansammlungen innerhalb der Leberzellen zeigen.

 

Häufig wird eine Entbindung eingeleitet

Da die Schwangerschaft selbst den Auslöser für die akute Schwangerschaftsfettleber darstellt, besteht die ursächlich Therapie in der Beendigung der Schwangerschaft. Dies kann entweder durch medikamentöse Einleitung von Wehen oder durch einen Kaiserschnitt erfolgen. Zudem werden begleitend die komplexen Störungen des Stoffwechsels und der verschiedenen betroffenen Organe behandelt. Sehr selten kann eine Lebertransplantation notwendig werden. Die Behandlung erfolgt aufgrund der Schwere des Krankheitsbildes in der Regel auf einer Intensivstation. Die Sterblichkeit der Schwangeren liegt bei unter 20 Prozent, diejenige des ungeborenen Kindes beträgt etwa 30 Prozent.

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Schwangerschaftsspezifische Lebererkrankungen: Leberriss  -  Intrahepatische Schwangerschaftscholestase  -  Akute Schwangerschaftsfettleber

 


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