Allgemeine Therapieziele bei Herzinsuffizienz.
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Jede Therapie setzt sich Ziele, die sich an den individuellen
Bedürfnissen und dem medizinisch machbaren orientieren. Die allgemeinen Ziele der
Therapie der chronischen Herzschwäche lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
- Senkung der Sterblichkeit
- Verlangsamung der Umbauprozesse des Herzens
- Besserung der Beschwerden
- Verminderung der Krankenhausaufenthalte
- Verbesserung der Durchblutung
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Die Behandlung muss lebenslänglich sein.
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Diese Ziele werden vorwiegend durch eine nicht-medikamentöse Therapie und
durch Medikamente erreicht. Operative Maßnahmen werden bisher nur nach Ausschöpfung
sämtlicher konservativer Maßnahmen befürwortet. Wesentlich für den Erfolg aber ist,
dass Betroffene und Ärzte die chronische Herzschwäche als eine lebenslange Erkrankung
betrachten. Die Behandlung muss ebenfalls lebenslang erfolgen. |
Therapieabbrüche und inkonsequentes Handeln führen häufig zu
erneuter Verschlechterung.
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Leider geschieht heute immer noch vielfach folgendes: Betroffene werden
häufig wegen akuter Beschwerden stationär behandelt. Daran schließt sich eine
Rehabilitation an. Medikamente, Bewegungstherapie und Diät führen zu einer deutlichen
Besserung der Beschwerden und die Betroffenen werden entlassen. Danach wird die
erfolgreiche Behandlung häufig nicht fortgesetzt, u.a. fehlt auch oft eine qualifizierte
Weiterbehandlung am Heimatort. Medikamente werden nachlässig eingenommen oder
weggelassen. Bewegung wird wieder reduziert und auch das Gewicht steigt wieder an. Diese
Entwicklung wird durch die steigenden Zahlen von Patienten belegt, die erneut wegen
Herzinsuffizienz in einem Krankenhaus behandelt werden. |
Achten Sie auf Ihr Herz - Sie haben nur eins!
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Jeder Betroffene kann selbst etwas tun. Die Eckpfeiler der
nichtmedikamentösen Behandlung sind:
- Gewichtsreduktion bis zum
Normalgewicht / Diät
- weniger Kochsalz (3g/Tag)
- weniger Flüssigkeit aufnehmen (2 Liter pro Tag, bei schwerer Herzinsuffizienz nur 1 bis
1,5 Liter/Tag)
- kein Alkohol
- kein Nikotin
- regelmäßige körperliche Bewegung, Ausdauertraining,
sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
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Therapieempfehlungen:
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Die medikamentöse Behandlung orientiert sich am Schweregrad der
chronischen Herzschwäche und an den individuellen Gegebenheiten. Therapieempfehlungen
sind deshalb wirklich nur allgemein zu betrachten. Die Therapie kann in Einzelfällen
durchaus anders aussehen. In Anlehnung an die Leitlinien
der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie- Herz- und Kreislaufforschung gelten
folgende allgemeine Empfehlungen für die medikamentöse Therapie:
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ja
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ja
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ja
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ja
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bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmer
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bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmer
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bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmer
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bei Unverträglichkeit von ACE-Hemmer
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nach Herzinfarkt bei Hypertonie
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ja
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ja
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ja
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- Thiazide
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bei Hypertonie
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bei Flüssigkeits-
ansammlungen
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ja
und zur Unterstützung bei Schleifendiuretika
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ja
und zur Unterstützung bei Schleifendiuretika
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- Schleifendiuretika
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nein
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bei Flüssigkeits-
ansammlungen
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ja
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ja
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- Aldosteronantagonisten
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nein
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bei niedrigen Kaliumwerten
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ja
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ja
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bei rascher linker Herztätigkeit
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bei rascher linker Herztätigkeit, bei wiederkehrenden Symptomen unter
ACE-Hemmern und Diuretika
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ja
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ja
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