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Entstehung, Ursachen und Häufigkeit der
Trigeminusneuralgie
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Anatomie des Trigeminusnervs
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Der Trigeminusnerv, der sogenannte Drillingsnerv, ist der 5.
Hirnnerv. Trigeminus ist das lateinische Wort für Drilling. Der Nerv ist für die motorische Funktion der Kaumuskulatur und für die
Sensibilität des Gesichtes zuständig.
Im Gehirn entspringt der Trigeminusnerv dem seitlichen Rand der Brücke (Pons). Er bildet noch innerhalb der Schädelhöhle
(aber schon außerhalb des Gehirns) einen Nervenknoten (sog. Ganglion Gasseri) und teilt sich dann in drei große
Äste:
- den Augenhöhlennerv V1 (Empfindungen der Stirn, Augenhöhle und
Stirnhöhle)
- den Oberkiefernerv V2 (Empfindungen von Oberkiefer, Nase und Wange)
- den
Unterkiefernerv V3 (Empfindungen des Unterkiefers)
Bei einer Trigeminusneuralgie sind die Äste des Oberkiefernervs V2
und des Unterkiefernervs V3 am häufigsten betroffen.
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Was ist eine Trigeminusneuralgie?
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Extrem starke Schmerzen
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Bei einer Trigeminusneuralgie treten anfallsartig meist
einseitige, blitzartig einschießende Nervenschmerzen im Versorgungsgebiet des
Trigeminusnervs, des 5. Hirnnervs auf. Die Schmerzen halten zwar nur für
Sekunden - im Höchstfall bis zu 2 Minuten - an, zählen aber zu den stärksten
Schmerzen überhaupt. Die Schmerzattacken können spontan oder nach geringer
Reizung bei Berührung, Zähneputzen, Kauen, Lachen oder Sprechen auftreten.
Zwischen den einzelnen Attacken sind die Betroffenen beschwerdefrei.
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Klassische Form
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Man unterscheidet 2 Formen der Trigeminusneuralgie:
- Klassische Trigeminusneuralgie (syn. Tic doloreux): Es liegt
ein krankhafter Gefäß-Nervenkontakt zugrunde, bei dem es durch Druck auf den
Nerven zu einer Schädigung der äußeren Umhüllung des Nerven, der
Nervenscheide kommt. Kleinste Reize (Trigger) genügen, um eine spontane
Entladung des Nervs auszulösen. Die "klassische Trigeminusneuralgie"
betrifft meist den 2. oder 3. Ast des Trigeminusnerven, den Oberkiefernerv
bzw. den Unterkiefernerv.
- Symptomatische Trigeminusneuralgie: Bei dieser Form
ist eine bestehende Grundkrankheit Ursache der Trigeminusneuralgie.
Dies kann der Fall sein bei:
- Multipler Sklerose:
Etwa 2 Prozent der an Multipler Sklerose Erkrankten leiden auch
unter Trigeminusneuralgie. Bei diesen können beide Gesichtshälften
betroffen sein.
- Hirntumoren (z.B. ein
Akustikusneurinom,
das ist ein
gutartiger Tumor des Hör- und Gleichgewichtsnervs, der auf
den Trigeminus Druck ausübt.)
- Gefäßmissbildungen
- Entzündliche Erkrankungen (Gürtelrose,
Borreliose)
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Symptomatische Form
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Die symptomatische Trigeminusneuralgie ist
wesentlich seltener als die klassische Form, die Betroffenen sind häufig
jünger, auch sind sie zwischen den Attacken nicht schmerzfrei und weisen
häufiger Empfindungsstörungen im Versorgungsgebiet des betroffenen Nervenastes auf. Häufig ist hier der Augenhöhlennerv, der 1. Trigeminusast betroffen.
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Ursachen der Trigeminusnervs
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Im Schädel ist der Platz begrenzt
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Innerhalb des Schädels teilen sich Nerven, Blutgefäße, Gehirn und Hirnhäute
den wenigen Platz. Dabei kann es vorkommen, dass sich Blutgefäße und Nerven
berühren. Kommt es zu einer nicht vorgesehenen Berührung von Nerv und Blutgefäß,
so kann das die empfindliche Myelinscheide der Nerven schädigen. Die
Myelinscheide oder Dendroglia ist eine Art "Isolierschicht", ähnlich einer
Kabelummantelung bei Stromkabeln.
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Nerven und Blutgefäße berühren sich
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Der Übergangsbereich zwischen Trigeminusnerven und Brücke ist besonders
empfindlich. Hier kann ein krankhafter Gefäß-Nervenkontakt zu einer Schädigung
der Myelinscheide führen. Dadurch verkümmert die Isolierschicht. Normale
Berührungsimpulse des Trigeminusnerven können dann auf Schmerzfasern
überspringen und werden im Gehirn dann irrtümlich als heftige blitzartige
Schmerzimpulse bewertet. Dieser krankhafte Gefäß-Nervenkontakt ist eine Ursache
der klassischen Trigeminusneuralgie. Allerdings werden nicht bei allen
Betroffenen solche krankhaften Kontakte gefunden. Es wird vermutet, dass es
noch weitere Entstehungsmechanismen gibt, z. B. wird eine Überaktivität im
Trigeminuskern diskutiert. |
Grundkrankheit
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Bei der symptomatischen Form der Trigeminusneuralgie ist eine Grundkrankheit
als Ursache für die Schädigung eines Trigeminusastes. |
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Häufigkeit der Trigeminusneuralgie
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Seltene Erkrankung
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Die klassische Trigeminusneuralgie tritt erst in
fortgeschrittenen Alter, kaum vor dem 40. Lebensjahr auf. 70 Prozent der Betroffenen
sind beim Ausbruch der Erkrankung älter als 60 Jahre. Frauen erkranken häufiger
als Männer. Eine Trigeminusneuralgie gehört zu den seltenen Erkrankungen: von
100 000 Menschen erkranken jedes Jahr 5,9 Frauen und 3,4 Männer neu an dieser
Krankheit.
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