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Gynäkologische Operationen:
Schweregrade und Risikofaktoren für einen Dammriss
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Der Damm befindet sich zwischen Scheide und After
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Eine der häufigsten Geburtsverletzungen ist der Dammriss. Als Damm oder Perineum
wird das Gewebe zwischen Scheide und After (Anus) bezeichnet. Die
Beckenbodenmuskulatur und die sie überspannende Haut muss sich an dieser Stelle
beim Durchtritt des Kindes besonders stark dehnen. Ist der Kopf des Kindes zu
groß, oder weitet sich das Gewebe unter der Geburt nicht ausreichend, so reißt
das Gewebe des Damms ein. |
Schweregrade
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Dammrisse können in ihrer Schwere sehr unterschiedlich sein. Je nachdem, wie
viel Gewebe verletzt wird, werden Dammrisse in verschiedene Schweregrade
eingeteilt:
- Dammriss 1. Grades: Einreißen der oberflächlichen Hautschichten der
Scheide bis maximal zur Mitte des Damms. Die darunter liegende Muskelschicht
ist nicht verletzt.
- Dammriss 2. Grades: Deutlicher Scheidenriss und einreißen der Muskulatur
des Damms bis kurz vor den After. Der Afterschließmuskel wird nicht
geschädigt.
- Dammriss 3. Grades: Einreißen des gesamten Damms einschließlich der
äußeren Schichten des Afterschließmuskels.
- Dammriss 4. Grades: Vollständiger Dammriss, Riss des Afterschließmuskels
und einreißen der vorderen Anteile der Mastdarmwand.
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Häufigkeit
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Dammrisse 1. Grades kommen bei etwa 13 Prozent aller Geburt vor, Dammrisse 2.
Grades bei 15 Prozent. Sehr viel seltener sind Dammrisse 3. und 4. Grades. Sie
treten bei 0,7 bis 6 Prozent aller Geburten auf. |
Risikofaktoren |
Verschiedene Faktoren können die Wahrscheinlichkeit,
dass ein Dammriss 3. oder 4. Grades auftritt, erhöhten. Dazu gehören:
- Geburtsgewicht des Kindes von mehr als 4000 Gramm
- Austreibungsperiode von mehr als 60 Minuten
- Geburt mit der Geburtszange oder der Saugglocke
- Erste Schwangerschaft
- Dammschnitt von einer vorherigen Geburt
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