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Behandlungsmethoden in der psychosomatischen Medizin
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Die Behandlung psychosomatischer Erkrankungen setzt sich aus verschiedenen
Komponenten zusammen, die der Therapeut individuell für den Erkrankten
zusammenstellt und auswählt. Dabei wird zwischen verschiedenen
Behandlungsmethoden unterschieden. Eine grundlegende Unterteilung besteht in
konfliktaufdeckenden Verfahren und
nicht konfliktaufdeckenden
Verfahren, wobei jeweils auch hier verschiedene Methoden zur Auswahl stehen.
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Konfliktaufdeckende Verfahren
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Konfliktaufdeckende Verfahren können auf der Basis
der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie oder der
Psychoanalyse
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Analytische Einzeltherapie:
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Während der psychotherapeutischen
Einzeltherapie können im Zweiergespräch Konfliktthemen angesprochen,
erörtert und psychoanalytisch aufdeckt werden. Innere Konflikte, die durch entgegengesetzte Wünsche und Bedürfnisse ausgelöst wurden, sind oft Auslöser
für somatoforme Symptome und psychosomatische Störungen im engeren Sinne.
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Analytische Gruppentherapie:
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Gruppentherapiesitzungen können zur
Lösung von Konflikten beitragen indem persönlichkeitsspezifische Konflikte
durch Rollenspiele bearbeitet werden. Betroffene lernen in der
Gruppentherapie andere Sichtweisen kennen und können ihre eigene Problemlage
relativieren.
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Analytische Partner- und Familientherapie:
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Die Einbeziehung des
Partners bzw. der Familie ist eine wirksame Methode der Psychotherapie. Sie
wird auch als systemische Therapie bezeichnet, da man davon ausgeht, dass
nicht die Therapie des isolierten Menschen zum Erfolg führt, sondern das
gesamte Beziehungssystem in dem er agiert miteinbezogen werden sollte. Eine
Paar- und Familientherapie kann dazu beitragen, zentrale Ursachen einer
psychosomatischen Störung bewusst zu machen und familiäre Probleme zu
bewältigen. Bei der Gesprächsführung gilt als Grundregel alles zu vermeiden,
was von der Familie als Kritik oder Infragestellung aufgefasst werden
könnte. Vielmehr wird allmählich durch entsprechende Fragestellungen ein
Umdenken gefördert. Familien- und Paartherapien können durchgeführt werden
als:
- Kurztherapie, die auf eine aktuelle Konfliktsituation
zentriert ist Psychoanalytische Langzeitbehandlung
- Tiefenpsychologisch fundierte Behandlung: Bei diesem
Behandlungskonzept werden frühkindliche Konflikte meist
nicht bearbeitet.
- Sogenannte "Familienaufstellung": Der Betroffene weist
Personen, die Familienmitglieder seiner Herkunftsfamilie
darstellen, je nach ihrer Beziehung zu ihm und zu den
anderen Mitgliedern der Familie in einem Raum einen Platz
zu. Bisher verborgene Konflikte werden dadurch sichtbar und
verstehbar. Im Anschluss daran, stellt der
Aufstellungsleiter gemeinsam mit dem
Betroffenen die Familienmitgieder so um, dass alle einen
subjektiv guten Platz erhalten. Ein neues Familienbild mit
heilkräftigen Auswirkungen auf Krankheitssymptome kann so
entstehen.
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Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie:
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Mit diesem Verfahren
werden vor allem aktuell wirksame Konflikte behandelt ohne frühkindliche
Konflikte miteinzubeziehen. Die Behandlungszeit ist deutlich kürzer
gegenüber der Psychoanalyse.
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Nicht konfliktzentrierte Verfahren
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Verhaltenstherapie
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Die
Verhaltenstherapie besteht auf der
Grundannahme, dass menschliches Verhalten auf erlernten
Verhaltensweisen beruht. Fehlverhalten soll durch bestimmte
Lernprozesse wieder beseitigt werden. Dafür kann als Methode u.a.
eine kognitive Umstrukturierung angewandt werden: der
Betroffene wird zu einer Änderung von Denkmustern und Überzeugungen
in Bezug auf seine Beschwerden gebracht, so dass er seine Symptome
nicht mehr nur organbezogen sondern psychophysiologisch zu verstehen
lernt. Das bedeutet, er lernt das körperliche Befinden in Bezug auf
Verhalten und Emotionen zu sehen. Eine Neubewertung von Ursachen,
Bewältigung und Folgen von Symptomen ist für die Therapie von
maßgeblicher Bedeutung. Folgende Schwerpunkte können gesetzt werden:
- Stressbewältigungstraining: Mit dem
SBT kann der Betroffene besser
Überforderungsgefühlen begegnen. Dazu gehört auch der Abbau
belastender Verpflichtungen und Einplanung fester
Entspannungspausen.
- Emotionstraining: Für manche Betroffene
ist ein Emotionstraining
geeignet um mit Emotionen wie Ärger, Wut, Traurigkeit, Einsamkeit,
Hilflosigkeit besser umgehen zu lernen.
- Soziales Kompetenztraining: Um
verloren gegangene Selbstsicherheit
zurückzugewinnen und Wünsche und Bedürfnisse gegenüber anderen
äußern und durchsetzen zu können, kann ein Kompetenztraining
hilfreich sein.
- Verhaltensexperimente: Bei manchen
Betroffenen mit einer somatoformen Störung tragen
Verhaltensexperimente, bei denen eine Missempfindung des Körpers
bewusst provoziert wird (z.B. Schwindel, Hyperventilation), dazu
bei, diese besser zu tolerieren. Durch solche Übungen kann dem
Betroffenen vermittelt werden, dass derartige Körperreaktionen
zeitlich befristet und unbedenklich sind.
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Entspannende Behandlungsmethoden:
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Verschiedene Entspannungstechniken sind anwendbar und können zum
Ziel führen:
Autogenes Training,
progressive Muskelentspannung nach Jacobsen,
Autosuggestion,
Entspannende Atemtechniken,
Biofeedback |
Kreativtherapeutische Verfahren:
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Kreativtherapeutische Verfahren
sind u.a.:
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Körpertherapie:
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Die Anwendung von körpertherapeutischen Methoden wie
Feldenkrais-Methode, konzentrative Bewegungstherapie, funktionelle
Entspannung oder Bioenergetik soll eine verbesserte Wahrnehmung des
Körpers fördern:
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Traumatherapie:
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Opfer sexueller Gewalt in der Kindheit,
Jugend oder Erwachsenenalter entwickeln in der Folge häufig somatoforme oder
psychosomatische Störungen und bedürfen einer speziellen Traumatherapie um
die traumatisierenden Erlebnisse zu verarbeiten.
Erst seit wenigen Jahren bekannt ist auf diesem
Gebiet die Methode des EMDR (Eye movement desensitization and
reprocessing). Mit Hilfe von EMDR wird der Stresspegel gesenkt, der
jedes Mal in die Höhe geht, sobald die Bilder des Traumas vor dem
inneren Auge auftauchen. Der Ablauf der inzwischen international
anerkannten Behandlungsmethode ist folgender: Während der Patient über
eine besonders belastende Phase seines traumatischen Erlebnisses
berichtet, hält der Therapeut ihn zeitgleich mit langsamen
Fingerbewegungen zu rhythmischen Augenbewegungen an. Wahrscheinlich
werden die Assoziationen, die bisher mit einer einprägsamen Erinnerung
in Verbindung standen, im Gehirn neu verknüpft. Aber obwohl die
neurologische Wirkungsweise dieser Stimulation noch nicht im einzelnen
geklärt wurde, hat sich die Methode in umfangreichen Studien doch als
sehr nützlich erwiesen.
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Suggestive Verfahren:
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- Katathymes
Bilderleben: Das katathyme oder gefühlsmäßige Bilderleben geht davon
aus, dass Bilder und Vorstellungen, die während des Tages in unseren
Gedanken ablaufen, unbewusste Konflikte und Gefühle widerspiegeln. Das ist
bei Tagträumen genau so, wie bei Nachtträumen. Allerdings bleiben die Bilder
des Tages meistens unbewusst.
- Hypnose
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Psychopharmakotherapie
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Besonders wenn eine psychosomatische Erkrankung
schon lange besteht und sich als Folge davon evtl. eine
Depression
eingestellt hat, kann ein möglichst kurzfristiger Einsatz von
Antidepressiva oder niedrig dosierten Neuroleptika sinnvoll sein. Insbesondere bei psychosomatischen Schmerzen ist
eine spezielle Schmerzlinderung angebracht.
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