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Arzneimittelklassen
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Expectorantien:
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Expectorantien sind Arzneimittel, die das Abhusten von Bronchialschleim
erleichtern. Bei hartnäckigem Husten ist es wichtig, das angesammelte Sekret so schnell
wie möglich zu entfernen, damit den Bakterien der Nährboden entzogen wird. Bei den
Expectorantien unterscheidet man zwischen Mukolytika und Sekretolytika, wobei die
Übergänge aber fließend sind und eine scharfe Trennung in vielen Fällen auch nicht
möglich ist.
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Mukolytika:
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Sie wirken durch eine erhöhte Zufuhr von Flüssigkeit, wodurch sie ihre
Wirkung besonders gut entfalten können. Der Wirkmechanismus ist je nach Arzneistoff
unterschiedlich.
- Acetylcystein (N-Acetylcystein=NAC) wirkt über eine Spaltung bestimmter chemischer
Verbindungen in den Schleimmolekülen. Die Moleküle fallen auseinander, wodurch die
Viskosität erniedrigt und das Abhusten erleichtert wird. NAC ist ein Mittel, das
besonders bei Mukoviszidose
erfolgreich eingesetzt wird. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Antibiotika
ist darauf zu achten, dass zwischen der Einnahme von NAC und dem Antibiotikum ein
zeitlicher Abstand von ca. 2 Stunden eingehalten wird. Acetylcystein kann sonst zu einer
Inaktivierung des Antibiotikums führen.
- Mesna (Na-2-mercapto-ethan-sulfonat) besitzt den gleichen Wirkmechanismus wie NAC. Es
wird parenteral verabreicht
oder in Form eines Aerosols inhaliert.
- Bromhexin wirkt auf zwei verschiedenen Wegen schleimlösend. Es regt die Drüsenzellen
zur Schleimproduktion an, wodurch das Sekretvolumen ansteigt und eine
Viskositätserniedrigung bewirkt wird. Gleichzeitig trägt es zur Vermehrung spezieller
Enzyme bei, die für den Abbau des Schleimes verantwortlich sind.
- Ambroxol ist ein Stoffwechselprodukt von Bromhexin und besitzt zusätzlich zu dessen
zwei Wirkungsmechanismen noch einen dritten. Ambroxol stimuliert oberflächenaktives
Surfactant. Dies ist ein lecithinhaltiges Phospholipid, das sich filmartig auf den
Lungenbläschen (Alveolen) ausbreitet. Es verhindert ein Kollabieren von Lungen und
Bronchien durch Herabsetzung der Oberflächenspannung dieser kleinsten Hohlräume. Dadurch
können sich die Alveolen ungehindert mit Luft füllen. Surfactant ist auch
lebensnotwendig bei Neugeborenen. Es erleichtert die Entfaltung der nach der Geburt
kollabierten Lungenbläschen. Durch die Stimulation des Surfactants nach Einnahme von
Ambroxol wird der Zusammenhalt des Schleims durch die Herabsetzung der
Oberflächenspannung reduziert. Er verliert dadurch an Viskosität und kann leichter
abgehustet werden.
- Efeu ist als pflanzlicher Schleimlöser dem Ambroxol gleichwertig.
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Sekretolytika:
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Sie wirken durch eine reflektorische Stimulation der Bronchialsekretion
über den Magen. In der Magenschleimhaut befinden sich afferente (zuführende)
parasympathische Fasern, die Informationen an das ZNS weiterleiten. In diesem Fall wird
der Parasympathikus aktiviert, was eine erhöhte
Sekretion des Bronchialsekretes zur Folge hat. Zu den Sekretolytika gehören u.a. Salze
(Ammoniumchlorid), Guaifenesin, Saponine und Emetin. Emetin ist ein Wirkstoff aus der
Ipecacuanha-Wurzel. Saponine sind Zuckermoleküle (Glykoside), die in vielen Pflanzen
vorkommen, z.B. in Primeln oder Süßholz.
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