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Medikamente werden im Alter langsamer aufgenommen
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Das Alter eines Menschen ist auch ein wichtiges Kriterium bei der
Betrachtung des Arzneistoffverhaltens (Pharmakokinetik) im Körper. Mit
Resorptionsstörungen ist bei einem gesunden Menschen
höheren Alters in der Regel nicht zu rechnen. Nur die Aufnahmegeschwindigkeit kann
etwas reduziert sein, da der ältere Magen sich nicht mehr so schnell bewegt. Die
Magenmotilität ist in diesem Lebensabschnitt herabgesetzt und der Arzneistoff wird
entsprechend etwas langsamer in den Darm weitertransportiert, von wo aus er dann in den
Blutkreislauf aufgenommen wird. |
Wer Arzneimittel nimmt, sollte viel trinken
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Von größerer Bedeutung ist allerdings die sich anschließende Verteilung
im Körper. Veränderungen im Verteilungsverhalten des Arzneistoffes sind u.a. abhängig
von dem Volumen des gesamten Körperwassers und der Zunahme des Körperfettes. Es ist
daher sehr wichtig, genügend Flüssigkeit über den Tag verteilt zu sich zu nehmen. Dies
fällt gerade älteren Menschen oft schwer, da sie nur selten ein Durstgefühl empfinden,
wenn überhaupt. Aber gerade in höherem Alter, wenn die Einnahme von Medikamenten oft
unerlässlich geworden ist, sollte besonders auf diesen Punkt geachtet werden. Das ist
sehr wichtig im Hinblick auf die Verstoffwechselung des Arzneimittels im Körper. Die
Wirkung kann durch zuwenig Körperwasser sonst negativ beeinflusst werden. |
Die Wirkung von Medikamenten kann länger andauern
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Aber auch andere Kriterien spielen jetzt mit eine Rolle. Im Alter kann
auch die Durchblutung der Leber zurückgehen. Durch die Minderdurchblutung gelangt
automatisch nicht mehr soviel von dem Arzneistoff in die Leber. Dadurch nehmen die
Verstoffwechselung des Arzneistoffes durch entsprechende Enzyme und damit seine
Ausscheidung ab. Die Wirkung hält dann länger als erwünscht an. |
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Die Nierenausscheidung, die im Alter ebenfalls abnimmt, sorgt auch für
eine größere Verweildauer des Medikamentes im Körper. Kommen zu diesen ganz normalen
Alterserscheinungen allerdings noch krankhafte Veränderungen von Leber und Nieren hinzu,
ist die Gefahr einer Wirkstoffkumulation zu beachten. Dann häuft sich der Arzneistoff bei
wiederholter Gabe im Organismus so stark an, dass toxische Wirkungen auftreten können.
Dies ist immer dann gegeben, wenn die Einzeldosen schneller wieder eingenommen werden, als
sie vom Körper ausgeschieden werden.
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