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Schilddrüsenmalignom

 
Inhaltsübersicht:
Häufigkeit und Ursachen

Symptome
Diagnostik
Therapie und Prognose
 

Häufigkeit und Ursachen

Tumore der Schilddrüse sind sehr selten
Regelkreis der Schilddrüsenhormone

Bösartige Schilddrüsentumore zählen zu den seltenen Tumorerkrankungen. Von allen Krebserkrankungen machen sie nur etwa 0,5 bis 1 Prozent aus. 90 Prozent der Schilddrüsentumore gehen von den Thyreozyten, den Schilddrüsenzellen, oder von den C-Zellen aus. Das C-Zellenkarzinom kommt bei 20 Prozent der Patienten familiär gehäuft vor. Frauen sind häufiger betroffen, als Männer. Meistens entstehen die Tumore im Alter zwischen 40 und 65.

Ursache für die Entstehung von Schilddrüsenmalignomen ist u. a. die über einen langen Zeitraum erhöhte Einwirkung von TSH. Eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Schilddrüsenkarzinomen spielt auch die Röntgenstrahlung, der sich ein Betroffener in jungem Jahren im Kopf- oder Halsbereich aussetzen musste. Schilddrüsenmalignome kommen auch als Metastasen anderer Tumorerkrankungen vor. Deshalb ist bei unklaren Befunden immer an einen Primärtumor an anderer Stelle zu denken. Am häufigsten sind Lungenkrebs, Brustkrebs, Magenkrebs, Malignes Melanom und Hypernephrom (Krebserkrankung der Nieren).

 

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Symptome

Verdacht bei schnellem Wachstum von Knoten

Bei schnell wachsenden einzelnen Knoten und schnell wachsenden Struma ist der Verdacht auf ein Schilddrüsenmalignom besonders groß. Die Schilddrüse fühlt sich knotig und derb an und lässt sich nicht gut verschieben. Auch Lymphknotenvergrößerungen im Halsbereich können hinzukommen.

 

Bei aggressiven Tumoren begleitende Beschwerden

Begleitend können Gewichtsverlust, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Heiserkeit, Schluckbeschwerden auftreten. Schmerzen strahlen vom Hals in die Ohren aus. Diese Symptomatik zeigt sich bei aggressiven Tumorformen.

 

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Diagnostik

Der Tumor wird bei einer Sonografie sichtbar

Die Sonographie hat in der Tumordiagnostik einen großen Stellenwert. Bösartige Tumore können anhand ihres Echoverhaltens sehr gut diagnostiziert werden. Bei dringendem Verdacht auf einen Radiojod speichernden Tumor sollte auch eine Szintigraphie mit Jodisotopen durchgeführt werden. Um Knotengewebe beurteilen zu können, wird oft auch eine Gewebeentnahme mit einer feinen Nadel durchgeführt. Das muss sehr vorsichtig geschehen und sollte zur Sicherheit immer gleichzeitig mit einer Ultraschallkontrolle durchgeführt werden. Die Werte der Schilddrüsenhormone sind meistens im Normbereich.

 

Verschiedene Verfahren werden angewandt

Jede einzelne dieser Methoden und auch der Tastbefund kann einen Tumor finden. Allerdings ist die Sicherheit, mit der man von einer bösartigen Entwicklung sprechen kann, nicht für alle Methoden gleich. Deshalb werden zur Abklärung meistens mehrere Verfahren angewandt.

 

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Therapie und Prognose

An erster Stelle steht eine Operation

Die Primärtherapie besteht immer aus einem chirurgischen Eingriff, um das bösartig erkrankte Tumorgewebe zu entfernen. Dabei gilt die Regel: so radikal wie nötig und so schonend wie möglich. Meistens wird, bis auf wenige Ausnahmen, eine vollständige Entfernung der Schilddrüse (Thyreoidektomie) durchgeführt. Bei einigen Tumorformen (kleine papilläre Karzinome) kann die Resektion des gleichseitigen Schilddrüsenlappens und der Halslymphknoten ausreichend sein.

 

Nach der Operation kommt die Radiojodbehandlung

Im Anschluss an die Therapie wird immer eine Radiojodbehandlung durchgeführt. Das ist notwendig, damit mikroskopisch kleine Restgewebe, die bei der Operation nicht entfernt wurden, ebenfalls zerstört werden. Auch eventuell auftretende Jod speichernde Metastasen außerhalb der Schilddrüse werden so behandelt.

 

Lebenslanger Hormonersatz ist notwendig

Die medikamentöse Therapie besteht in einer lebenslangen Substitution von Schilddrüsenhormonen. Sie muss grundsätzlich bei allen Betroffenen durchgeführt werden. Betroffene, bei denen weiterhin wachsende Malignome bestehen, müssen mit Zytostatika, Strahlen- und Chemotherapie behandelt werden. Die Anwendung hängt von der Art des Tumors ab.

 

Bei begrenzten Tumoren ist fast immer eine vollständige Heilung möglich

Der Verlauf hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. Lebensalter, Geschlecht, Tumortyp und Tumorstadium. Differenzierte Karzinome wachsen nur langsam. Bei schwangeren Frauen verhält sich der Tumor ebenso, deshalb kann man mit der Therapie warten, bis die Geburt stattgefunden hat. Ist der Tumor auf die Schilddrüse begrenzt, ist praktisch immer eine Heilung möglich. Nur, wenn sich der Tumor ausbreitet, ist die Lebenserwartung begrenzt.

 

Verlaufskontrollen

Die Verlaufskontrollen der Erkrankung müssen lebenslänglich durchgeführt werden. Art und Umfang sowie die Zeitabstände richten sich nach dem Tumortyp und dem Risikostadium.

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