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Klassifikation
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Unter
dem bösartigen Hauttumoren ist das maligne Melanom dasjenige mit der höchsten
Bösartigkeit. Es geht von den Pigmentzellen der Haut aus. Diese Pigmentzellen entarten,
meistens aufgrund von UV-Bestrahlung, bösartig. Die sich bildenden Tumore sind braun oder
tiefschwarz. Sie können die verschiedensten Formen und Größen annehmen. Sie können
entweder horizontal in die Breite oder vertikal in die Höhe oder in die Tiefe der Haut
wachsen. In manchen Fällen können die Melanome einreißen, bluten oder verkrusten. Das
maligne Melanom kann sowohl auf dem Blutweg, als auch auf dem Lymphweg Metastasen bilden. |
Es
werden verschiedene Formen des malignen Melanoms unterschieden. |
Klinisch
gesehen gibt es fünf Formen des malignen Melanoms:
- Primär noduläres malignes Melanom (NM)
- Superfiziell spreitendes malignes Melanom (SSM)
- Lentigo maligna Melanom (LMM)
- Akrolentiginöses malignes Melanom (ALM)
- Sonderformen
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Zu
den Sonderformen gehören bösartige Melanome, die sich nicht den anderen Gruppen zuordnen
lassen. Ungefähr 5 Prozent der malignen Melanome werden als Sonderform klassifiziert. |
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SSM = Superfiziell spreitendes malignes Melanom
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Die
häufigste Form des Melanoms hat, bei früher Entdeckung, eine gute Heilungschance. |
Das
oberflächlich spreitende Melanom (SSM) ist mit einem Anteil von zwei Drittel aller
Melanome das am häufigsten vorkommende. Das SSM ist ein scharf begrenzter Fleck von
brauner bis schwarzer Farbe. Es wächst meistens relativ langsam in horizontaler Richtung.
Am häufigsten kommt das SSM am Rücken, an der Brust und an den Extremitäten vor.
Meistens sind Menschen um das 50. Lebensjahr betroffen. Wird das SSM früh erkannt,
besteht eine gute Heilungschance. |
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NM = Primär noduläres malignes Melanom
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Muttermale
können in bösartige Tumore entarten. |
Das
knotige (primär noduläre) Melanom (NM) bildet sich in einem Fünftel aller Melanomfälle
aus. Diese Tumorart entsteht auf gesunder Haut, oder durch eine Entwicklung aus einem Muttermal vom Typ Nävuszellnävus.
Die bevorzugten Gebiete sind auch hier der Rücken, die Brust und die Extremitäten. Das
Alter der Betroffenen liegt durchschnittlich bei 55 Jahren. Anders als beim SSM,
wächst die knotige Form des Melanoms in die Breite und in die Tiefe. Das Melanom ist
braun bis blauschwarz und zeigt eine hohe Blutungsneigung. Das knotige Melanom bildet
schnell Metastasen und hat deswegen eine schlechte Prognose. |
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LMM = Lentigo-maligna-Melanom
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Lentigo
maligna (siehe nebenstehendes Bild) ist eine Hautveränderung, die
aufgrund eines chronischen Lichtschadens entsteht. Sie äußert sich in flachen,
unregelmäßig gefärbten, braunen bis schwarzen Flecken mit ausgefransten Rändern. Diese
Hautveränderung kann Jahre bis Jahrzehnte bestehen. Sie kann aber auch
irgendwann in eine bösartige Wachstumsform übergehen, das Lentigo-maligna-Melanom (LMM).
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Dem
Sonnenlicht ausgesetzte Hautbereiche sind besonders gefährdet. |
Das Lentigo-maligna-Melanom bevorzugt die dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautareale, besonders das Gesicht,
den Hals, die Hände, Arme und Unterschenkel. Das scharf begrenzte Melanom liegt im Niveau
der Haut und hat eine milchkaffeebraune Färbung. Darin können kleine schwarze
Einsprengsel vorkommen. Das LMM ist mit ungefähr 10 Prozent ein eher seltenes
Melanom. Es kommt in der Regel bei Menschen vor, die älter als 60 Jahre sind. Es hat eine
schlechte Prognose. |
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ALM = Akrolentiginöses malignes Melanom
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Bei
dunklen Rassen kommt das ALM häufig vor. |
Der
bei den dunklen Rassen häufigste Melanom-Typ ist das akrolentigiöses Melanom (ALM). Der
Wortteil "akr" bedeutet "an den Extremitäten, oder Spitze" und
Lentigo ist umgangssprachlich ein Leberfleck. Das ALM befindet sich vorwiegend an den
Fingern, Handinnenflächen und Fußsohlen, sowie im Bereich der Schleimhäute. |
Bei
hellhäutigen Rassen sind vorwiegend die Schleimhäute betroffen. |
Bei
hellhäutigen Rassen macht diese, hauptsächlich bei älteren Menschen (über 65 Jahre)
vorkommende, Melanomart ungefähr 5 Prozent aller Fälle aus. Das Melanom ähnelt in
seinem Aussehen dem Lentigo-maligna-Melanom. Es wächst erst über Jahre horizontal in der
Haut, bevor es bösartig wird. Das AL; kommt oft im Bereich der Mund-, Genital-, Anal-,
und Darmschleimhäute vor. Deshalb wird es meistens auch erst spät diagnostiziert und hat
eine sehr schlechte Prognose. |
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Therapie und Prognose
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Die
Eindringtiefe des Tumors ist für die Prognose entscheidend. |
Die
malignen Melanome werden, unabhängig vom Typ, in vier Stadien unterteilt. Die Stadien
richten sich nach der Eindringtiefe des Tumors in die Haut. Diese Eindringtiefe ist ein
guter Indikator für die Bösartigkeit des Melanoms. Erst, wenn die Eindringtiefe bestimmt
ist, läßt sich eine Prognose stellen. Ein weiteres prognostisches Kriterium ist die
Lokalisation des Tumors. Melanome im Bereich der Extremitäten haben eine bessere
Prognose, als solche im Bereich des Rumpfes oder des Kopfes. Der Grund dafür ist, daß im
Bereich des Kopfes oder des Rumpfes die Metastasen in viele Richtungen gehen können. |
Vorsicht
bei histologischen Probeentnahmen. |
Aus
Hautveränderungen, bei denen ein Melanom in Frage kommt, sollte nie eine histologische
Probeentnahmen vorgenommen werden. Ist ein solche Hautveränderung ein malignes Melanom,
besteht die Gefahr, daß sich durch die Probeentnahme schneller Metastasen bilden. Besteht
der Verdacht für ein malignes Melanom, so kann die Dicke mit Hilfe einer Sonographie
geschätzt werden. |
Das
Melanom muß mit einem Sicherheitsabstand herausgeschnitten werden. |
Die
primäre Therapie eines jeden bösartigen Melanoms ist seine seine sofortige und
vollständige chirurgische Entfernung. Auch bei einem Verdacht sollte die Hautveränderung
mit einem 1 cm großen Sicherheitsabstand herausgeschnitten werden. Nachdem der Tumor
herausgeschnitten worden ist, wird er histologisch untersucht. Jetzt läßt sich die
Eindringtiefe genau bestimmen. Daraus leiten sich die weiteren therapeutischen Schritte ab. |
Die
Tumornachsorge ist wichtig. |
Der
einfachste Fall ist sicher ein einzelner Tumor mit geringen Eindringtiefe, der noch keine
Metastasen gebildet hat. Nach seiner vollständigen Entfernung muß der Betroffene sich
regelmäßig gründlich kontrollieren lassen. Diese Tumornachsorge sollte alle drei bis
sechs Monate über einen Zeitraum von 10 Jahren stattfinden. |
Chemotherapie
und Immuntherapie bei tieferen Tumoren. |
Bei
tiefer reichenden Tumoren, bei denen keine Metastasen nachgewiesen werden konnten, werden
sicherheitshalber in der Nähe befindliche Lymphknoten mitentfernt. Damit wird die
Möglichkeit einer örtlichen Metastasierung ausgeschlossen. Werden Metastasen
nachgewiesen oder ist die Lokalisation des Tumors ungünstig und daher Metastasen
wahrscheinlich, wird zusätzlich eine Chemotherapie oder eine Immuntherapie durchgeführt.
In besonders schweren Fällen kommt ebenfalls auch eine Bestrahlung in Frage. |
Frühzeitig
zum Arzt gehen kann Leben retten. |
Im
allgemeinen läßt sich sagen, daß eine Prognose nicht unbedingt von dem jeweiligen
Melanom-Typ abhängig ist. Viel wichtiger ist die Eindringtiefe des Melanoms. Deshalb ist
es so wichtig, daß Hautveränderungen aufmerksam beobachtet werden. Jede Veränderung
sollte ein Grund sein, zum Arzt zu gehen. Über 70 Prozent aller malignen Melanome
entstehen aus seit Jahren bestehenden Hautveränderungen, wie dem Nävuszellnävus, oder dem Lentigo
maligna. Würden die bösartigen Entwicklungen früher entdeckt, ließen sich
wahrscheinlich viele Todesfälle als Folge des malignen Melanoms vermeiden. |
Vorsicht
im Umgang mit der Sonne ist die beste Vorbeugung. |
Die
beste Vorbeugung gegenüber den meisten Hauttumoren ein verantwortungsbewußter Umgang mit
der eigenen Haut. Das gilt besonders in Bezug auf die Sonnenbestrahlung. Top |
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