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Therapie bei Magersucht

Mangelnde Krankheitseinsicht macht die Behandlung schwierig.

Die größte Schwierigkeit bei der Therapie der Magersucht (Anorexia nervosa) ist die mangelnde Krankheitseinsicht der Betroffenen. Sie sehen ihr Untergewicht nicht als problematisch an. Für sie ist es im Gegenteil die Lösung eines seelischen Problems. Viele Betroffene identifizieren sich sogar mit der Erkrankung und sind deshalb keiner Therapie zugänglich. Aus diesem Grunde ist es schwierig für den behandelnden Arzt und die Familienmitglieder, den Magersüchtigen von der Notwendigkeit der aktiven Mitarbeit bei der Therapie zu überzeugen. Das Ziel dieser Therapie ist nicht allein das Erreichen eines normalen Körpergewichts. Vielmehr ist die Einsicht in die Erkrankung und ihre zugrunde liegenden Mechanismen entscheidend. Nur so kann der Betroffene einen seelisch stabilen und dauerhaft normalgewichtigen Zustand erreichen.

 

Vorbereitende Gespräche sind notwendig.

Der Therapiebeginn besteht daher in der Regel in vorbereitenden Gesprächen. Während dieser Gespräch versucht der Arzt den Betroffenen zu der Einsicht zu führen, dass die Magersucht Ausdruck eines seelischen Konflikts ist. Die Lösung dieses Konfliktes würde eine Erleichterung bedeuten. Durch diese vorbereitenden Gespräche wird eine anzustrebende Gewichtszunahme nicht zum Selbstzweck. Die Gewichtszunahme ist eine entscheidenden Voraussetzung jeder Art von psychotherapeutischer Behandlung. Insbesondere bei jüngeren Betroffenen ist es sinnvoll, Familienmitglieder in die Behandlung mit einzubeziehen, weil diese oft eine wesentliche Rolle bei den zugrunde liegenden Konflikten spielen.

 

Die Psychotherapie bietet verschiedene Möglichkeiten.

Möglichkeiten der Psychotherapie bestehen in Form der Einzelpsychotherapie oder der Gruppenpsychotherapie. Das kann ambulant, aber auch im Rahmen eines stationären Aufenthalts geschehen. Insbesondere im Rahmen einer stationären Psychotherapie kommen auch Therapieformen wie Bewegungs-, Musik- und Maltherapien zum Einsatz, die es ermöglichen, den eigenen Körper als etwas Positives und als Quelle angenehmer Empfindungen zu erleben.

 

Stationäre Behandlung kann notwendig sein.

In manchen Fällen ist ein stationärer Aufenthalt unbedingt notwendig, z. B. bei:
  • Abfall des Körpergewichts auf 55 bis 60 Prozent des anhand von Alter und Körpergröße zu erwartenden Körpergewichts
  • schwere körperliche Folgeerscheinungen und Komplikationen (z.B. bedrohliche Herzrhythmusstörungen)
  • Schwere Depressionen
  • Suizidalität (Selbstmordabsichten)

 

"Restprobleme" bleiben oft länger bestehen

Wesentliche Ziele der Psychotherapie sind die Stabilisierung eines normalen Körpergewichts, das Erlangen von Eigenverantwortlichkeit sowie der Aufbau einer oder mehrer sozialer Beziehungen. Eine Heilung lässt sich bei etwa 50 bis 80 Prozent der Betroffenen erreichen. In vielen Fällen bestehen jedoch weiterhin sogenannte "Reststörungen", die sich auf einen oder mehrere der folgenden Bereiche beziehen:
  • Essen
  • Körpergewicht
  • Figur
  • Ängste
  • Depressionen
  • Zwänge
  • sexuelles Vermeidungsverhalten

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