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Aufbau und Funktion des Zwölffingerdarms
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Aufbau
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Zwölffingerdarm (Duodenum) ist der obere, etwa 25 cm lange Abschnitt des Dünndarms. An
sein Ende schließt sich der zweite Teil des Dünndarms, der Leerdarm (Jejunum), an.
Dieser mündet schließlich in den Krummdarm (Ileum). Die einzelnen Abschnitte gehen ohne
scharfe Abgrenzung fließend ineinander über. Der Name Zwölffingerdarm kommt daher,
weil er in seiner gesamten Länge der Breite von zwölf Fingern entspricht. Er liegt im
rechten Oberbauch und folgt unmittelbar auf den Magen. Mit seiner gebogenen Form
umschließt der Zwölffingerdarm den Kopf der Bauchspeicheldrüse
(Pankreas). Durch diese Lage ist er - im Gegensatz zum Leerdarm und Krummdarm - nicht sehr
beweglich. In der Mitte des Zwölffingerdarms befindet sich in einer Schleimhautfalte eine
kleine Erhebung (Papilla duodeni major). Hier münden der Ausführungsgang der
Bauchspeicheldrüse und der Gallengang ein.
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Die Oberfläche des Zwölffingerdarms, und auch des übrigen Dünndarms, ist
stark vergrößert. Dadurch können möglichst viele Nährstoffe und Vitamine aufgenommen
werden.
- Die Vergrößerung dieser Resorptionsfläche entsteht, indem sich die Schleimhaut in
zahlreiche hohe, ringförmige Falten legt. Dies sind die "Kerckring-Falten".
- Die Falten der Schleimhaut sind zusätzlich von winzigen Ausstülpungen (Zotten) und
Einsenkungen (Krypten) übersäht. Dadurch wird die Oberfläche noch einmal vergrößert.
Die Krypten werden auch als "Lieberkühn"-Krypten bezeichnet und dienen der
Sekretion des Dünndarmsaftes.
- Die größte Erweiterung der Oberfläche aber geht von den Millionen von mikroskopisch
kleinen, fingerähnlichen Fortsätzen der Darmzellen (Enterozyten) in der Schleimhaut aus.
Diese Fortsätze werden wegen ihrer stäbchenartigen Form auch Mikrovilli genannt (lat.
villus = zottiges Haar). Sie bilden in ihrer Gesamtheit eine Art Bürstensaum, der die
Nährstoffe aufsaugt und in die Blutbahn befördert.
Würde die Oberfläche des gesamten Dünndarms ausgebreitet, ergäbe sich eine Fläche
von etwa 200 Quadratmetern. Eine enorme Größe ist also hier auf kleinstem Raum
zusammengefasst.
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Funktion
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Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse und der Galle fließen in den Darm
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Im Zwölffingerdarm werden dem angedauten, sauren Speisebrei weitere
Verdauungsenzyme beigefügt. Die Enzyme hierfür werden zum Teil aus der
Bauchspeicheldrüse und zum Teil aus der Gallenblase freigesetzt und in den
Zwölffingerdarm abgegeben. Gleichzeitig wird der saure Speisebrei durch alkalisches
Sekret neutralisiert. Dieser gesamte Prozess wird ausgelöst, sobald der saure
Nahrungsbrei mit der Darmschleimhaut in Kontakt tritt. Die Schleimhaut produziert nun zwei
Hormone, das Sekretin und das Pankreozymin-Cholezystokinin. Dieses Hormon löst über den
Blutweg die Ausschüttung der Bauchspeicheldrüsenenzyme aus. Gleichzeitig sorgt es
dafür, dass sich die Gallenblase rhythmisch zusammenzieht. Dadurch wird die
Gallensekretion in der Leber angeregt. Es wird so vermehrt Gallensaft durch den Gallengang
in den Zwölffingerdarm freigesetzt. Neben diesen beiden Hormonen produziert die
Darmschleimhaut auch eigene Enzyme, die Enterokinasen und Disaccharidasen. Die
Enterokinasen wandeln ein eiweißspaltendes Enzym der Bauchspeicheldrüse, das inaktive
Trypsinogen, in das aktive Trypsin (= Pankreatin) um. Bei den Disaccharidasen handelt es
sich um zuckerspaltende Enzyme. |
Längs- und Ringmuskeln bewegen den Darm
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Damit der Speisebrei auch gut mit den Verdauungssäften durchmischt wird
und die Nährstoffe aufgenommen werden können, verfügt der gesamte Dünndarm über
verschiedene Beweglichkeitsmechanismen. Rhythmisches Zusammenziehen der Ringmuskulatur und
pendelartige Bewegungen durch die Längsmuskulatur bewirken eine sorgfältige Vermischung.
Durch die Bewegung der Zotten wird ein intensiver Kontakt zwischen Schleimhaut und
Nahrungsbrei ermöglicht. Dies verbessert die Resorptionsfähigkeit. Währenddessen muss
der Speisebrei aber auch weiter in Richtung Dickdarm bewegt werden. Deshalb verlaufen sich
vorwärts bewegende, wellenförmige Muskelkontraktionen, die peristaltischen Wellen, über
die gesamte Darmwand hinweg. Bis der Speisebrei den Dünndarm endgültig passiert hat,
können bis zu 10 Stunden vergehen.
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